Preise im Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm 2002

Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat heute die Preisträger im Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm der DFG für das Jahr 2002 bestimmt. Mit dem höchstdotierten deutschen Förderpreis werden eine Wissenschaftlerin und elf Wissenschaftler ausgezeichnet. Die Fördersumme von drei Millionen Mark (1,55 Mill. Euro) wird an Forscher vergeben, die mit größerem apparativem Aufwand arbeiten. Stärker theoretisch ausgerichtete Forschung wird mit je 1,5 Millionen Mark (775.000 Euro) gefördert. Die für einen Zeitraum von fünf Jahren zur Verfügung gestellten Mittel können die Forscher nach ihren Bedürfnissen flexibel einsetzen.

Ziel des 1985 eingerichteten Programms ist es, die Arbeitsbedingungen herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verbessern, ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern, sie von administrativem Arbeitsaufwand zu entlasten und ihnen die Beschäftigung besonders qualifizierter Nachwuchswissenschaftler zu erleichtern. Für den Preis nominiert werden können Forscherinnen und Forscher aus allen Wissenschaftsbereichen, deren bisherige wissenschaftliche Arbeit sich durch höchste Qualität auszeichnet. Die Förderung im Leibniz-Programm kann nur auf Vorschlag erfolgen. Vorschlagsberechtigt sind alle wissenschaftlichen Hochschulen, die Vorsitzenden der Fachausschüsse der DFG, die Max-Planck-Gesellschaft und einige andere ausgewählte Institutionen sowie die bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger.

Mit seiner Entscheidung hat der Nominierungsausschuss der DFG vor allem diejenigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgewählt, von denen er sich durch zusätzliche Förderung eine besondere Steigerung der wissenschaftlichen Leistungen verspricht. Die Zahl der insgesamt im Leibniz-Programm geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhöht sich nach der heutigen Entscheidung auf 197. Davon kommen 43 aus den Geisteswissenschaften, 54 aus den Biowissenschaften, 72 aus den Naturwissenschaften und 28 aus den Ingenieurwissenschaften.

Aus den für das Programm 2002 eingegangenen 128 Vorschlägen wurden folgende Wissenschaftler als Leibniz-Preisträger ausgewählt:

PD Dr. Carmen Birchmeier-Kohler (46), Zell- und Molekularbiologie, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, Berlin (3 Mill. Mark)

Carmen Birchmeier-Kohler hat an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich studiert und promoviert. Ihr wissenschaftlicher Weg führte sie über das Cold Spring Laboratory in den USA und das Kölner Max-Planck-Institut nach Berlin, wo sie seit 1995 am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin arbeitet.

Im Zentrum von Carmen Birchmeier-Kohlers Arbeit stehen molekularbiologische Fragen der Embryonal- und Organentwicklung der Säuger, insbesondere die Mechanismen der Interaktion zwischen Zellen, die das Wachstum und die Entwicklung des Organismus steuern. Mit Hilfe so genannter „Knock-out“-Mäuse – Tiere, bei denen gezielt bestimmte Gene ausgeschaltet werden, um ihre Bedeutung für den Organismus zu prüfen – haben Birchmeier-Kohler und ihre Arbeitsgruppe entscheidend zum Verständnis einer Reihe von Wachstumsfaktoren und ihrer Rolle in der Entwicklung des Organismus beigetragen. Die im Tierversuch beobachteten Abläufe in der frühembryonalen Entwicklung sind auch für das Verständnis menschlicher Krankheiten von großer Bedeutung. Carmen Birchmeier-Kohler hat für ihre Erforschung der komplexen Prozesse in der Entstehung von Organen und der Ausbildung des Säugerembryos auch international große Anerkennung erhalten.

Prof. Dr. Wolfgang Dahmen (52), Angewandte Mathematik, RWTH Aachen (1,5 Mill. Mark)

Wolfgang Dahmen studierte Mathematik und Physik an der RWTH Aachen und schloss dort 1976 seine Promotion ab. Im Anschluss an die Habilitation an der Universität Bonn ging er zunächst als Postdoc zu IBM nach Yorktown Heights, USA. Nach Zwischenstationen an der Universität Bielefeld und der FU Berlin kehrte er 1992 an die RWTH Aachen zurück und ist dort zurzeit Inhaber des Lehrstuhls für Geometrie und Praktische Mathematik.

Wolfgang Dahmen verbindet in seiner wissenschaftlichen Arbeit Theorie und Anwendung und hat in den vergangenen drei Jahrzehnten eine Vielzahl von mathematischen Themen bearbeitet. Die Ergebnisse seiner Forschung finden unter anderem in der Verfahrenstechnik und dem Computer-Aided Geometric Design Anwendung. Die Entwicklung so genannter multivariater Splines, die auf Dahmen zurückgeht, bildet die Grundlage für computergestützte Design- und Fertigungsprozesse, beispielsweise in der Konstruktion von Autokarosserien. Seit einigen Jahren beschäftigt sich Dahmen mit Fragen der Online- und Echtzeitoptimierung, die bei der Überwachung und Steuerung von Prozessen in sensiblen Anlagen wie chemischen Reaktoren wichtig sind, um Katastrophen zu verhindern. Dahmens Ausbau der mathematischen Theorie der so genannten Wavelets liefert das Fundament für den Einsatz dieser Methoden in der Praxis.

Prof. Dr. Wolf-Christian Dullo (47), Paläoozeanographie/Paläontologie, Forschungszentrum GEOMAR, Kiel (3 Mill. Mark)

Wolf-Christian Dullo promovierte an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen in Geologie und Paläontologie und wurde dort 1988 habilitiert. Nach Tätigkeiten in Erlangen und in Heidelberg wurde er 1991 an das Forschungszentrum GEOMAR der Universität Kiel berufen. Seit 1999 steht er dem Forschungszentrum als Direktor vor.

Wolf-Christian Dullos Interesse gilt der Paläoklimatologie und der Paläoozeanographie, insbesondere der Untersuchung von Riffkalken. Er entwickelte eine Analysemethode für die Untersuchung des Korallenwachstums quartärer Riffe – die so genannte hochauflösende Sklerochronologie -, die erstmals genaue Rückschlüsse auf Meeresspiegelschwankungen und Klimaveränderungen im weltweiten Vergleich erlaubte. Insgesamt tragen Wolf-Christian Dullos Arbeiten entscheidend zum Verständnis des Klima-Ozean-Systems bei.

Prof. Dr. Bruno Eckhardt (41), Nichtlineare Dynamik, Universität Marburg (1,5 Mill. Mark)

Bruno Eckhardt hat in Kaiserslautern und in den USA Physik, Mathematik und Informatik studiert und 1986 die Promotion abgeschlossen. Nach der Habilitation für das Fachgebiet Theoretische Physik ging er zunächst an die Universität Oldenburg und nahm 1996 den Ruf an die Universität Marburg an, wo er seither eine C4-Professur für Theoretische Physik innehat.

Das Arbeitsgebiet von Bruno Eckhardt ist die Nichtlineare Dynamik. Solche Phänomene treten im mikroskopischen Bereich auf, beispielsweise bei Atomen oder Molekülen. Sie sind aber auch in makroskopischen Systemen zu finden, etwa bei Turbulenzen in Strömungen, ein Untersuchungsfeld, dem sich Bruno Eckhardt in letzter Zeit verstärkt gewidmet hat. Er entwickelte numerische Verfahren zur Simulation von Strömungsmustern und hat mit seinen Arbeiten einen erheblichen Beitrag zum Verständnis der Vielfältigkeit bei Strömungen im Übergangsbereich zur Turbulenz geleistet. Die Ergebnisse seiner Forschung zur Dynamik nichtlinearer Systeme haben neue Wege in der Physik der Strömungsforschung aufgezeigt.

Prof. Dr. Michael Famulok (41), Biochemie, Universität Bonn (3 Mill. Mark)

Michael Famulok studierte Chemie in Marburg und wurde dort 1989 promoviert. Als Postdoc ging er in die USA und forschte dort am Massachusetts Institute of Technology, am Massachusetts General Hospital und am Harvard Department of Genetics. Von 1992 bis 1996 führte er seine Habilitationsarbeiten am Institut für Biochemie der Ludwig-Maximilians-Universität München durch. Seit 1999 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Bioorganische Chemie an der Universität Bonn.

Michael Famulok arbeitet im Grenzgebiet von organischer Chemie und Biochemie/Molekularbiologie. Er hat ein völlig neues Verfahren der künstlichen Herstellung von Nukleinsäuren, so genannte Aptamere, entwickelt, die hoch selektiv andere Moleküle binden können. Dieses Verfahren, in vitro-Selektion genannt, erlaubt auf molekularer Ebene eine spezifische Bindungsfähigkeit für verschiedene Substrate und zeigt, dass Nukleinsäuren ähnliche wie Antikörper funktionieren können. Famulok, der mit seiner Arbeitsgruppe neue Möglichkeiten für die Aufklärung von Proteinfunktionen und die funktionelle Genomforschung eröffnet, hat für seine Arbeit unter anderem den Otto-Klung-Preis der Chemie und den Förderpreis der Karl-Ziegler-Stiftung erhalten.

Prof. Dr. Christian Haass (41), Biochemie/Pathobiochemie, Ludwig-Maximilians-Universität München (3 Mill. Mark)

Christian Haass studierte Biologie an der Universität Heidelberg und schloss dort 1989 seine Promotion ab. 1990 ging er mit Unterstützung der DFG als Postdoc an die Harvard Medical School und wurde dort 1993 Assistant Professor of Neurology. Nach seiner Rückkehr wurde er zunächst C3-Professor für Molekularbiologie an der Universität Heidelberg. Mit 38 Jahren erhielt er einen Ruf nach München und hat dort seit 1999 den Lehrstuhl für Biochemie am Adolf-Butenandt-Institut inne.

Christian Haass hat durch seine molekular- und zellbiologische Forschung das wissenschaftliche Gebiet der Neurodegeneration in Deutschland an die internationale Spitze gebracht. Seine Arbeiten zur Pathogenese der Alzheimer-Erkrankung stellen eine wesentliche Grundlage für mittlerweile realistische Therapieansätze bei der Behandlung dieser Krankheit dar. Darüber hinaus gehört er auch international zur Spitzengruppe der Forscherinnen und Forscher, die sich mit den häufig auftretenden neurodegenerativen Erkrankungen des Alters, dem Morbus Alzheimer und dem Morbus Parkinson beschäftigen.

Prof. Dr. Franz-Ulrich Hartl (44), Biochemie, Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried (3 Mill. Mark)

Franz-Ulrich Hartl hat in Heidelberg Medizin studiert, ging nach seiner Promotion 1985 zunächst nach München und folgte 1991 einem Ruf als Associate Professor of Cell Biology and Genetics an die Cornell University in den USA. Nach nur zwei Jahren rückte er dort zum Full Professor auf. Seit 1997 ist er Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried.

Bereits nach seiner Promotion gelangen Franz-Ulrich Hartl bahnbrechende Entdeckungen auf dem Gebiet der Proteinfaltung. Er konnte nachweisen, dass die erfolgreiche Faltung von Proteinen nicht, wie bis dahin angenommen, spontan erfolgt, sondern vielmehr auf die Beteiligung von Faltungshelfern wie dem Hitzeschock-Protein Hsp60, einem molekularen Chaperon, angewiesen ist. In neuester Zeit konzentrieren sich Franz-Ulrich Hartls Untersuchungen auch auf die Analyse solcher neurodegenerativer Erkrankungen, die durch die Fehlfaltung und Verklumpung spezifischer Proteine gekennzeichnet sind.

Prof. Dr. Thomas Hengartner (41), Volkskunde, Universität Hamburg (1,5 Mill. Mark)

Thomas Hengartner studierte Volkskunde und Dialektologie, Neuere Deutsche Literatur und Schweizer Geschichte und wurde 1989 an der Universität Bern promoviert. 1996 schloss er dort an der Philosophisch-Historischen Fakultät seine Habilitation ab und ist derzeit als Professor für Volkskunde an der Universität Hamburg tätig.

In einem Fach, das in den vergangenen Jahrzehnten auf vielfache Weise den Versuch der Neupositionierung unternommen hat, geht Thomas Hengartner einen eigenen Weg. Zum einen untersucht er traditionelle Forschungsgegenstände seiner Disziplin mit neuem methodischem Zugriff. So betreibt er die Dialektforschung mit Standards der modernen Sprachwissenschaft und ermöglicht damit eine intensive Zusammenarbeit zwischen Volkskundlern und Linguisten. Zum anderen hat er völlig neue Forschungsgebiete erobert. Dazu gehören die Urbanitätsforschung, die Technikforschung und Untersuchungen zur Kultur und Geschichte der Genussmittel. Thomas Hengartners Arbeit ist nicht nur konsequent interdisziplinär, sondern er bemüht sich auch mit Ausstellungen, Rundfunksendungen und Publikationen, die Ergebnisse seiner Forschung für ein größeres Publikum zugänglich zu machen.

Prof. Dr. Reinhold Kliegl (48), Kognitive Psychologie, Universität Potsdam (1,5 Mill. Mark)

Reinhold Kliegl studierte Psychologie an der Universität Regensburg und an der University of Colorado in Boulder, USA. Den Ph.D. erhielt er 1982 von der University of Colorado und wurde 1992 an der Freien Universität Berlin habilitiert. Nach Zwischenstationen am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin und an der School of Technology des Georgia Tech in Atlanta ist Reinhold Kliegl seit 1994 Professor für Psychologie an der Universität Potsdam. Er ist Direktoriumsmitglied des Interdisziplinären Zentrums für kognitive Studien in Potsdam und gehört zu den Herausgebern von zwei international hoch angesehenen Fachzeitschriften.

Reinhold Kliegls Interesse gilt dem kognitiven Altern und kreist um die Frage, wie Alterungsprozesse erklärbar sind und inwieweit man den Altersveränderungen durch Training kognitiver Leistung entgegentreten kann. Er konnte mit Hilfe einer differenzierten Methodologie zeigen, dass Alternseffekte nicht auf einen globalen Mechanismus, wie etwa die generelle Verlangsamung des Denkens, zurückzuführen sind, sondern in unterschiedlichen Bereichen kognitiver Teilleistungen jeweils spezifisch verlaufen. Mit einer als „Testing the Limits“ bekannt gewordenen Methode gelang ihm beispielsweise der Nachweis der Trainingsresistenz gesunder älterer Menschen für das Gedächtnis von Gesichtern. Reinhold Kliegls Arbeit zeichnet sich durch die Verknüpfung von experimentellen Analysen kognitiver Veränderungen im Alter, grundlagenorientierter formaler Modellbildung und einer innovativen Erhebungs- und Analysemethodik aus. Dabei hat er mehrfach neue Forschungsmethoden entwickelt, die differenziertere Beschreibungen und Erklärungen für scheinbar lange bekannte Phänomene ermöglichen.

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Kowalsky (43), Optoeletronik/Organische Halbleiter, TU Braunschweig (3 Mill. Mark)

Wolfgang Kowalsky studierte als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes Elektrotechnik an der TU Braunschweig und schloss dort 1985 seine Promotion ab. Ab 1986 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter in Braunschweig am Institut für Hochfrequenztechnik und wurde 1989 habilitiert. 1990 folgte Wolfgang Kowalsky einem Ruf auf die C3-Professur für Optoeletronik an der Universität Ulm. 1994 kehrte er an die TU Braunschweig zurück und leitet seitdem dort das Institut für Hochfrequenztechnik.

Wolfgang Kowalsky beschäftigt sich mit dem Forschungsgebiet der organischen Halbleiter. Richtungsweisend ist die von ihm demonstrierte Anwendung organischer Leuchtdioden (OLEDs) in flachen, Licht emittierenden Bildschirmen. Die Ergebnisse und das wirtschaftliche Potenzial seiner langjährigen Forschung auf diesem Gebiet rufen großes Interesse in der Industrie hervor. Kowalskys interdisziplinär ausgerichtete Arbeit spannt den Bogen von den physikalischen Grundlagen über die Chemie bis hin zu komplexen Bauelementen für die technische Anwendung.

Prof. Dr. Karl Leo (41), Festkörperphysik, TU Dresden (3 Mill. Mark)

Karl Leo studierte Physik an der Universität Freiburg und verfasste am dortigen Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme seine Diplomarbeit. Nach der Promotion am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart ging er zunächst für zwei Jahre zu den AT&T Bell Laboratories in den USA und danach an das Institut für Halbleitertechnik der RWTH Aachen. 1993 hat er sich dort habilitiert und noch im gleichen Jahr den Ruf auf eine C4-Professur für Optoelektronik am Institut für Angewandte Photophysik der TU Dresden angenommen.

Karl Leos Forschungsinteresse gilt der Halbleiteroptik und der Physik dünner organischer Schichten. Seine frühen Arbeiten zu Erzeugung und Nachweis kohärenter Oszillation in Halbleitern haben für die Ultrakurzzeit-Spektroskopie neue Möglichkeiten eröffnet. Darüber hinaus ist es ihm gelungen, durch den kontrollierten Aufbau organischer Festkörper neue Bauelementekonzepte zu verwirklichen. Dazu gehört die Herstellung organischer Leuchtdioden mit den weltweit niedrigsten Betriebsspannungen. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten erhielt Karl Leo die Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft und den Benningsen-Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen.

Prof. Dr.-Ing. Frank Vollertsen (43), Umformtechnik/Lasertechnik, Universität Paderborn (3 Mill. Mark)

Frank Vollertsen studierte Werkstoffwissenschaften an der Universität Erlangen-Nürnberg und promovierte dort 1990. Nach seiner Habilitation wurde er 1998 auf den Lehrstuhl für Umformende und Spanende Fertigungstechnik der Universität Paderborn berufen, wo er heute auch Sprecher des Instituts für Prozess- und Werkstofftechnik ist.

Frank Vollertsens interdisziplinäre Forschung verbindet die Werkstoffwissenschaften, Lasertechnik und Fertigungstechnologien. Vor allem auf dem Gebiet des Laserstrahlumformens hat er sich früh einen Namen gemacht und es gelang ihm, innerhalb weniger Jahre eine international anerkannte Forschergruppe aufzubauen. Zu seinen neueren Arbeiten gehört unter anderem das Forschungsvorhaben „Umformen strukturierter Platinen mit Mehrfachmembranen“, das im Rahmen eines DFG-Schwerpunktprogramms neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Umformtechnik ermöglichen soll.

Die feierliche Verleihung der Preise im Leibniz-Programm für das Jahr 2002 durch den DFG-Präsidenten Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker findet am 6. März in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin statt.

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