Virtuelles Unternehmen für die Mikrosystemtechnik
Mikrosysteme machen unser Leben sicherer und komfortabler, sie verbessern die medizinische Versorgung und die Prozesse in Industrieanlagen und sie helfen beim Schutz der Umwelt. Die Fertigung der kleinen und komplexen Mikrosystemtechnik-Produkte erfordert den Einsatz einer Vielfalt von hochinnovativen Fertigungstechnik. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) verfügen – im Gegensatz zu Großunternehmen – oftmals nicht über alle dafür nötigen personellen und technischen Ressourcen. Um diesen schwerwiegenden Nachteil der KMU bei der Entwicklung und Produktion von neuen Produkten zu überwinden, wollen elf mittelständische Unternehmen jetzt das Know-how und die Kapazitäten für die Fertigung in einem virtuellen Unternehmen MikroWebFab zusammenführen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Verbundprojekt MikroWebFab anhand von zwei Referenzprodukten im Rahmen des Förderkonzeptes „Mikrosystemtechnik 2000+“ mit mehr als 4 Millionen Mark. Die Koordination der Zusammenarbeit der elf Partner des virtuellen Unternehmens erfolgt durch das Forschungszentrum Karlsruhe. Der offizielle Startschuss für MikroWebFab fällt am Mittwoch, 12. Dezember, in Karlsruhe.
Die Fertigungsverfahren der Mikrosystemtechnik zeichnen sich durch eine hohe Komplexität der Prozesse und eine große Interdisziplinarität aus. Sie werden deshalb in ihrer ganzen Breite nur von wenigen Großkonzernen beherrscht. Mittelständische Firmen dagegen sind auf einige wenige Prozesse der Mikrotechnik spezialisiert. Einer mittelständischen Firma ist es im allgemeinen nicht möglich, komplexe Mikrokomponenten herzustellen. Sobald die dafür notwendigen Prozesse und Methoden über ihre Kernkompetenzen hinausgehen, können ihr deshalb lukrative Aufträge entgehen. Gleichzeitig verfügen jedoch andere Mittelständler über das Prozess-Know-how, mit dem sich diese Lücke schließen lässt.
Im Projekt MikroWebFab soll ein Kooperationsnetzwerk erprobt werden, in dem mittelständische Firmen den Partnern ihr spezifisches Know-how und ihre Kapazitäten zur Verfügung stellen. Im Rahmen des Projektes werden dafür geeignete Methoden und Werkzeuge entwickelt. Die beteiligten Unternehmen agieren in einem Produktionsnetzwerk in Form eines virtuellen Unternehmens, das gegenüber dem Kunden eine vollständige Entwicklungs-, Fertigungs- und Servicedienstleistung der Mikrosystemtechnik anbietet. Anhand von zwei Referenzprodukten, einem magnetoresistiven Sensor und einem Bioanalysesystem, werden die Verbundpartner ihr Netzwerk bis Ende April 2004 praktisch testen.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.bmbf.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise
Neueste Beiträge
Wirksamkeit von Metformin zur primären Krebsprävention
Eine Studie der Deutschen Krebshilfe bietet Menschen mit Li-Fraumeni-Syndrom neue präventive Strategien: Forschende der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) untersuchen in einer neuen Wirksamkeitsstudie erstmals, ob das krebsfreie Überleben bei LFS-Betroffenen…
Innovative Algorithmen für eine nachhaltige und flexible KI
Die Entwicklung und der Einsatz künstlicher Intelligenz verschlingen jede Menge Ressourcen. Das neue BMBF-geförderte Forschungsprojekt COMFORT will das ändern. Verantwortlich dafür ist der Würzburger Mathematiker Leon Bungert. Keine Frage: Das…
Neue Rezeptur für Gleistragplatten
Mit einem Material aus recycelten Kunststoffen und alten Rotorblättern soll die betonlastige Eisenbahninfrastruktur in Deutschland modernisiert werden. Sie unterhalten sich über Mischungen, Mischungsverhältnisse und Zusatzstoffe und es klingt, als seien…