Deutscher Umweltpreis 2002: Das Vergabeverfahren hat begonnen
Gesellschaftlich relevante Gruppen können Vorschläge bis zum 15. März einreichen – Mit 500.000 Euro höchstdotierte Auszeichnung Europas
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU, Osnabrück) schickt sich an, für die Verleihung des mit 500.000 Euro höchstdotierten Umweltpreises Europas am 27. Oktober in Magdeburg mögliche Kandidaten ausfindig zu machen. Das Auswahlverfahren, bei dem Vertreter gesellschaftlich relevanter Organisationen ihre Vorschläge einreichen können, läuft. Ob die Fraunhofer- oder Max-Planck-Gesellschaft , der Rat von Sachverständigen für Umweltfragen, der Deutsche Naturschutzring, Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften oder Medienvertreter – sie alle haben noch bis zum 15. März Gelegenheit, ihre Favoriten für den Deutschen Umweltpreis zu nominieren. Eine unabhängige Fachjury wird alle eingehenden Vorschläge prüfen, bevor das Kuratorium der Stiftung entscheiden und der Preis im Festsaal des Hotels Maritim in Magdeburg verliehen wird.
„Nach Dresden, Weimar und Potsdam sind wir mit unserer Preisverleihung erneut zu Gast in den ostdeutschen Ländern“, sagt Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Umweltstiftung. Die Umweltpreisverleihung finde bewusst jedes Jahr an einem anderen Ort statt, um die Arbeit der Stiftung und ihr Engagement im innovativen Umweltschutz bundesweit noch bekannter zu machen. Die DBU, die seit Aufnahme ihrer Fördertätigkeit am 1. März 1991 in 4.600 innovative Umweltschutzprojekte über 920 Millionen Euro investiert hat – davon 383 Millionen Euro in die ostdeutschen Länder – wolle mit der Vergabe des Deutschen Umweltpreises „Einsatz und Leistungen auszeichnen, die entscheidend und in vorbildlicher Weise zum Schutz und zum Erhalt der Funktionsfähigkeit der Umwelt beigetragen haben oder in Zukunft zu einer deutlichen Umweltentlastung beitragen werden“. Die Auszeichnung solle Personen, Unternehmen und Organisationen „anstiften“, Umweltprobleme rechtzeitig zu erkennen und mit Hilfe geeigneter Strategien schon im Vorfeld zu entschärfen.
Bei der ersten Vergabe des Deutschen Umweltpreises 1993 wurde die im sächsischen Scharfenstein angesiedelte Firma Foron für die Entwicklung des ersten fluorchlorkohlenwasserstoff- und fluorkohlenwasserstofffreien Kühlschrankes ausgezeichnet. Zweiter Preisträger 1993 war der Münchner Ökologieprofessor Dr. Wolfgang Haber, der die Auszeichnung für sein Lebenswerk erhielt. 1994 ehrte die Umweltstiftung das ökologische Musterdorf Wulkow in Brandenburg, die Umweltinitiativen der ostwestfälischen Wirtschaft sowie die Ozonforscher Professor Dr. Paul J. Crutzen – 1995 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet – und Dr. Frank Arnold in der Dresdner Semperoper.
1995 ging der Preis in München an die Umweltpioniere der Wirtschaft, Klaus Günther (Lengerich) und Dr. Georg Winter (Hamburg), 1996 in Hamburg an den polnischen Politiker und Ökologen Professor Dr. Maciej Nowicki sowie die Firma Wilkhahn Wilkening & Hahne aus dem niedersächsischen Bad Münder. 1997 wurden die Firma Integral Energietechnik (Flensburg), der Unternehmer Dr. Michael Otto (Hamburg) und der Wissenschaftler Professor Dr. Bernhard Ulrich (Waake bei Göttingen) für ihr Engagement mit dem Preis bedacht. Im Jahr darauf ging er an die Arbeitsgruppe Klimaforschung am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg (Prof. Dr. Lennart Bengtsson, Prof. Dr. Hartmut Graßl und Prof. Dr. Klaus Hasselmann) und den Unternehmer Georg Salvamoser aus Freiburg.
Im Jahr 2000 erhielt neben Prof. Dr. Franz Daschner, Direktor des Instituts für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Freiburg, der Diplom-Ingenieur und Windenergiepionier Aloys Wobben, geschäftsführenden Gesellschafter der ENERCON aus Aurich, den Umweltpreis. 2001 teilten sich Prof. Dr. Hermann Auernhammer, Wegbereiter einer umweltschonenderen Landwirtschaft, Dr. Wolfgang Feist, Pionier in der Passivhausbranche und der Öko-Unternehmer Dr. Franz Ehrnsperger das Preisgeld in Höhe von 500.000 Euro.
ots Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
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