Max-Born-Preis 2002 für Stuttgarter Physiker
Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e.V. und das Institute of Physics haben beschlossen, dem Stuttgarter Physiker Prof. Dr. Siegfried Dietrich in Anerkennung seiner wichtigen Beiträge zur Theorie der Benetzungsphänomene den Max-Born-Preis 2002 zu verleihen. Die feierliche Preisverleihung findet am 24. Januar 2002 in London statt. Die Deutsche Physikalische Gesellschaft und das britische Institute of Physics verleihen diesen nicht teilbaren Preis in Erinnerung an Max Born in Deutschland und Großbritannien im jährlichen Wechsel an einen deutschen und einen britischen Physiker für besonders wertvolle wissenschaftliche Beiträge zur Physik. Max Born war 1954 für seine Arbeiten zur Quantenmechanik und Kristallgittertheorie der Nobelpreis für Physik zuerkannt worden. Unter anderem war Max Born auch Ehrendoktor der Universität Stuttgart. Der Max-Born-Preis gilt als eine Auszeichnung von besonders hohem Rang. Zu den bisherigen Preisträgern gehört auch der Stuttgarter Physiker Hermann Haken, der diese Auszeichnung 1976 erhielt.
Grenzflächen zwischen Festkörpern und Flüssigkeiten unter der Lupe
Prof. Dietrich leitet seit August 2000 den Lehrstuhl für Theoretische Festkörperphysik am Institut für Theoretische und Angewandte Physik der Universität Stuttgart und ist Direktor am Stuttgarter Max-Planck-Institut für Metallforschung. Sein Arbeitsgebiet ist die Theorie inhomogener kondensierter Materie. Dazu gehört die Analyse der Struktur und Dynamik von Grenzflächen zwischen Festkörpern und Flüssigkeiten. Unter bestimmten Bedingungen können die Grenzflächenstrukturen der Flüssigkeiten Phasenübergänge als Funktion von Temperatur oder Druck durchlaufen: Tropfen auf der Substratunterlage werden zu dünnen Filmen und benetzen die Festkörperoberfläche. Ein wesentliches Forschungsziel besteht darin, die Phasenübergänge an Grenzflächen auf molekularer Ebene zu verstehen. Ein anwendungsrelevantes Beispiel ist das Benetzen und die Mikrofluidik auf sogenannten chemischen Chips; diese Methode wird unter anderem bei der Analyse von wertvollem biologischen Material angewandt. Ein weiteres Forschungsziel ist es, die Miniaturisierbarkeit solcher chemischen Chips theoretisch auszuloten. Diese wird, im Gegensatz zu den Halbleiterchips, nicht durch Quantenfluktuationen, sondern durch die thermischen Fluktuationen der Flüssigkeitsstrukturen begrenzt.
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