Kabinett beschließt Neuordnung der geisteswissenschaftlichen Auslandsinstitute
Bulmahn: „Neue Stiftung erhöht Leistungsfähigkeit der Institute“
Das Bundeskabinett hat heute den Gesetzentwurf zur Gründung einer Stiftung „Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland, Bonn“ verabschiedet. Mit diesem Gesetz wird jetzt ein gemeinsames Dach für die sieben geisteswissenschaftlichen Institute im Ausland geschaffen.
Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, erklärte dazu heute in Berlin: „Ziel des neuen Konzeptes ist es, die Leistungsfähigkeit, Flexibilität, Sichtbarkeit und Entwicklungsfähigkeit der Institute zu steigern. Sie werden von Verwaltungsaufgaben entlastet und bekommen gleichzeitig mehr Raum für neue Initiativen und bessere Möglichkeiten für ihre Außendarstellung.“
Ausgehend von einer Empfehlung des Wissenschaftsrates hat das BMBF mit der neuen Stiftung in Bonn ein Konzept für eine zeitgemäße Organisation der Auslandsinstitute entwickelt: ein gemeinsames Dach unter dem die Institute ihr jeweils spezifisches Forschungsprofil beibehalten. Eine halbe Million Euro erhält die Stiftung zusätzlich für die Arbeit der Institute. „Mit der neuen Stiftung haben wir die richtige Mischung aus Staatsferne, wissenschaftlicher Selbststeuerung und zeitgemäßen Strukturen für die Auslandsinstitute gefunden“, so die Ministerin.
Die sieben geisteswissenschaftlichen Auslandsinstitute befinden sich in Rom, Paris, London, Washington, Warschau, Beirut/Istanbul und Tokio. Sie werden institutionell vom Bund aus dem Haushalt des BMBF gefördert. Die beiden ältesten Institute in Rom und Florenz wurden bereits Ende des 19. Jahrhunderts gegründet. Die in verschiedenen historischen Situationen gegründeten Einrichtungen hatten bisher unterschiedliche Entwicklungen genommen: Neben drei Instituten in der Rechtsform unselbständiger Bundesanstalten des BMBF befand sich ein Institut in der Trägerschaft eines Vereins und die übrigen in der Trägerschaft zweier privatrechtlicher Stiftungen. Das bisher achte Institut, das Kunsthistorische Institut in Florenz, ist wegen der besonderen fachlichen Nähe zur Bibliotheca Hertziana an die Max-Planck-Gesellschaft übertragen worden.
Die Deutschen Geisteswissenschaftlichen Institute im Ausland sind in Forschung, Service und Nachwuchsförderung tätig. Die Forschung auf Gebieten der Geschichts-, Kultur-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Bezug auf das Gastland stellen den Schwerpunkt dar. Mit den Instituten wird ein Beitrag zum gegenseitigen Verständnis zwischen Deutschland und dem Gastland geleistet. Sie spielen eine besondere Rolle als institutioneller Knotenpunkte der Kommunikation zwischen der deutschen und der Fachwissenschaft der Gastländer. Die Institute fördern den wissenschaftlichen Dialog und den Austausch durch Veröffentlichungen, wissenschaftliche Tagungen und Veranstaltungen, die sich auch an die wissenschaftlich und kulturell interessierte allgemeine Öffentlichkeit der Gastländer richten. Darüber hinaus gehören die Betreuung von Gastwissenschaftlern, Stipendiaten und Praktikanten, die Beantwortung wissenschaftlicher Anfragen sowie die Vermittlung wissenschaftlicher Kontakte und die Bereitstellung von Expertise für deutsche Einrichtungen in Politik und Wirtschaft zu ihren Leistungen.
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