KfW fördert Familienplanung in Entwicklungsländern

Die stetig wachsende Weltbevölkerung führt zu einem der globalen Probleme diesen Jahrhunderts: In den vergangenen zehn Jahren ist die Weltbevölkerung um 1 Mrd Menschen auf heute 6,2 Mrd angestiegen. Diese rasche Bevölkerungszunahme hat und wird künftig noch mehr Auswirkungen auf den weltweiten Boden- und Wasserbedarf, die Nahrungsmittelsicherheit, die globale Sicherheitssituation, die Artenvielfalt und die effektive Armutsbekämpfung haben.

Die KfW finanziert seit Mitte der 90er Jahre über Mittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in großem Umfang Projekte zur Familienplanung, um dem Problem der Bevölkerungszunahme in Entwicklungsländern gerecht zu werden. Familien soll die Möglichkeit gegeben werden, die Anzahl der Kinder nach eigenen Wünschen zu planen. Im Vordergrund der Aufklärung steht dabei die Botschaft, dass jedes einzelne Kind oftmals bessere Chancen hat, wenn sich die Familie ihm länger widmen kann: Das erhöht die Überlebenschance und die spätere Qualität der Ausbildung der Kinder und vermindert gleichzeitig nachhaltig den Wunsch der Eltern, zur Absicherung der Familie möglichst viele Kinder zu bekommen.

Die KfW finanziert bei den bevölkerungspolitischen Maßnahmen Bau, Ausstattung und Renovierung der für Familienplanung genutzten Gesundheitsdienste, aber auch die Beschaffung und Verteilung von Kontrazeptiva. Neben der Lieferung von Verhütungsmitteln an staatliche Partner setzt die KfW das Instrument des „Social Marketing“ mit großem Erfolg ein: Kontrazeptiva werden über private Kanäle zu subventionierten Preisen mit Marketingmethoden vertrieben. Dabei ist „Social Marketing“ darauf angelegt, breite Bevölkerungsschichten mit Hilfe verschiedener Medien – u. a. TV, Radio, Theaterstücke – über die Vorteile der regelmäßigen Nutzung von Verhütungsmitteln zu informieren. Der Preis für das Verhütungsmittel (Kondom, Pille, Spirale, 3-Monatsspritzen) ist dabei so angesetzt, dass er auch für arme Bevölkerungsschichten erschwinglich ist. Die Erlöse fließen in die Finanzierung der Programme zurück.

Im Bereich Bevölkerungspolitik unterstützt die KfW derzeit in über 60 Ländern Projekte mit einem Gesamtvolumen von 315 Mio EUR.

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Sonja Contzen ots

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