200.000 Euro Fördergeld für Innovationsforschung am MZES
Studie zur Nutzung des Internet in politischen und wirtschaftlichen Organisationen / Internationales Forschungsnetz unter anderem mit Harvard
Mit 200.000 Euro fördert die Volkswagen-Stiftung ein Projekt zur Innovationsforschung am Mannheimer Zentrum für Sozialforschung (MZES), dem größten Forschungsinstitut der Universität Mannheim. In dem Forschungsvorhaben untersuchen die Wissenschaftler, wie wirtschaftliche und politische Organisationen neue Informations- und Kommunikationstechniken – insbesondere das Internet – nutzen. Die Wissenschaftler identifizieren damit Innovationspotentiale. Sie wollen unter anderem aufzeigen, wo politische und wirtschaftliche Organisationen jeweils voneinander lernen können.
Ausgangspunkt der Analyse ist die Beobachtung, dass die Aufnahme und Verarbeitung relevanter Informationen sowie die schnelle Entscheidungsfindung für Organisationen mittlerweile überlebensnotwendig sind. Den Informations- und Kommunikationstechniken, insbesondere dem Internet, wird dabei häufig eine zentrale Rolle zugeschrieben. Wie aber nutzen politische und wirtschaftliche Organisationen die neuen Technologien? Bringt das Internet nach den Einbrüchen der New Economy dauerhaft innovative Organsiationsformen hervor? Die Privatdozenten Dr. Andrea Römmele vom MZES und Dr. Michael Woywode vom Lehrstuhl für Organisation an der BWL-Fakultät gehen diesen Fragen nach. Insgesamt werden sechzig deutsche Organisationen, je dreißig aus dem politischen und wirtschaftlichen Bereich in Fallstudien unter die Lupe genommen. Aus dem politischen Sektor sind das neben den fünf großen Parteien sowohl Gewerkschaften und Verbände als auch neue soziale Bewegungen. Im Wirtschaftsbereich sind es neben Konzernen auch klein- und mittelständische Unternehmen sowie Start-Ups.
Die Forscher führen hierzu Interviews mit den Hauptverantwortlichen der Organisationen und E-mail-Umfragen durch, werten Server-Statistiken aus und analysieren die Internetseiten der Institutionen.
Ein Ziel der Untersuchung ist aufzuzeigen, in welchen Bereichen die verschiedenen Institutionen voneinander lernen können – trotz aller Unterschiede im Hinblick auf die Struktur und Zielsetzung der Organisationen. Unternehmen gelten aufgrund ihre optimierten Organisationsform häufig als Vorbild für politische Institutionen. Aber auch Wirtschaftseinrichtungen können sich umgekehrt interessante Aspekte abschauen. So stellen politische Parteien langlebige und robuste Organisationen dar, die zum Teil politische Systemwechsel überdauert haben, und es gelingt ihnen, Bürger zu ehrenamtlicher Arbeit zu motivieren und innerhalb kürzester Zeit eine breite Masse zu mobilisieren. Besonders interessant erscheint aus wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive der Organisationszusammenhalt mittels starker Ideologien.
Das Projekt ist eingebunden in einen internationalen Forschungsverbund, an dem unter anderem die Elite-Unis ESSEC bei Paris und Harvard beteiligt sind. Auf einer internationalen Tagung in Mannheim sollen die länderspezifischen Forschungsergebnisse vernetzt und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Weitere Informationen:
Universität Mannheim
Priv.-Doz. Dr. Andrea Römmele
Telefon 0621/181 – 2878
Priv.-Doz. Dr. Michael Woywode
Telefon 0621/181-1604
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.mzes.uni-mannheim.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise
Neueste Beiträge
Wegweisend für die Diagnostik
Forschende der Universität Jena entwickeln Biosensor auf Graphen-Basis. Zweidimensionale Materialien wie Graphen sind nicht nur ultradünn, sondern auch äußerst empfindlich. Forschende versuchen deshalb seit Jahren, hochsensible Biosensoren zu entwickeln, die…
Rotorblätter wiederverwenden
h_da-Team als „Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland“ ausgezeichnet. Rotorblätter von Windkraftanlagen wiederverwenden statt zu entsorgen: Das „Creative Lab rethink*rotor“ am Fachbereich Architektur der Hochschule Darmstadt (h_da) zeigt, dass sich hieraus Schallschutzwände…
Weltweit erstes Zentrum für Solarbatterien
Strategische Partnerschaft zur Optoionik von TUM und Max-Planck-Gesellschaft. Energie von Sonnenlicht direkt elektrochemisch speichern Optoionik als Querschnittswissenschaft zwischen Optoelektronik und Festkörperionik Bayern als internationaler als Innovationsführer bei solarer Energiespeicherung Das…