BMBF fördert junge Forscherinnen und Forscher der Sozial-Ökologie
Nachwuchsgruppen erhalten 14 Millionen Euro
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert elf Nachwuchsgruppen der sozial-ökologischen Forschung aus Hochschulen und Umweltforschungsinstituten mit 14 Millionen Euro. Die rund 50 jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können damit über einen Zeitraum von fünf Jahren in 19 Einzelprojekten forschen.
Der neue BMBF-Förderschwerpunkt sozial-ökologische Forschung ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung. Deren Ziel ist eine zukunftsfähige nationale und internationale Entwicklung, bei der die gegenwärtige Generation nicht auf Kosten künftiger Generationen handelt.
Ein wesentliches Ziel der BMBF-Förderung ist der Aufbau des wissenschaftlichen Nachwuchses in der sozial-ökologischen Forschung. Er muss interdisziplinäres und praxis-bezogenes Forschen miteinander verbinden. Durch die Zusammenarbeit von außer-universitären Einrichtungen und Hochschulen sollen die Möglichkeiten für Karrieren zwischen den beiden Bereichen besser werden. Das BMBF unterstützt dafür hervorragende Promotionen und Habilitationen im Bereich der Sozial-Ökologie. Die Frauenquote in den geförderten Nachwuchsgruppen liegt mit über 50 Prozent deutlich höher als in der klassischen Umweltforschung. Zudem wird knapp die Hälfte der geförderten Gruppen auch von einer Wissenschaftlerin geleitet.
Die Nachwuchsgruppen beschäftigen sich mit konkreten ökologischen Problemen und deren Lösungen. Dabei steht das Verhalten der Verbraucher und ihre unterschiedlichen Lebens-stile im Zentrum der Analysen, egal ob es sich um Themen des Wohnens, des Verkehrs oder Konsums handelt. Auch geschlechtsspezifische Unterschiede werden berücksichtigt, da allein das Konsumverhalten von Frauen und Männern sehr verschieden ist. Damit wird der üblicherweise naturwissenschaftliche Ansatz der Umweltforschung um die gesellschaftliche Dimension erweitert. Denn bisherige Erfahrungen belegen, dass es nicht ausreicht Umweltszenarien zu beschreiben, ohne zugleich gesellschaftliche Handlungsoptionen aufzuzeigen und es keinen Sinn macht, Umwelttechnologien zu entwickeln, die nicht angenommen und genutzt werden. Denn für einen erfolgreichen umweltgerechten Umbau der Gesellschaft müssen ökologische Tragfähigkeit, soziale Sicherung und Wettbewerbsfähigkeit miteinander in Einklang gebracht werden.
Weitere Informationen erhalten Sie über den Projektträger Umwelt- und Klimaforschung (UKF) auch im Internet
Liste der geförderten Projekte:
Technische Universität Berlin
Umbauen statt neu bauen – sozial-ökologische Umgestaltungspotenziale im Nachkriegs-Wohnungsbestand (Vorphase)
Ansprechpartnerin: Dr. Gabriele Wendorf (wendorf@gap-mbh.de)
Öko-Institut | Universität Freiburg
Sustainable Evolution of E-Solutions (SEE) – Entwicklung einer Bewertungsmethodik innovativer IuK-Konzepte für die sozial-ökologische Transformation der Informations-gesellschaft (Vorphase)
Ansprechpartnerin: Dr. Dietlinde Quack (quack@oeko.de)
Internationales Hochschulinstitut Zittau
Sozial-Ökologie als Fokus (bio)regionaler Perspektiven am praktischen Beispiel der (Euro-) Region Oberlausitz (Vorphase)
Ansprechpartner: Dr. Maik Hosang (maik@hosang.de)
Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE)
Die Versorgung der Bevölkerung – über die Wirkungszusammenhänge von demografischen Entwicklungen, Bedürfnissen und Versorgungssystemen
Ansprechpartnerin: Dr. Diana Hummel (hummel@ern.uni-frankfurt.de)
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) | Freie Universität Berlin | ifeu-Institut für Energie- und Umweltforschung | Öko-Institut
Nachhaltige Transformation des Elektrizitätssystems
Ansprechpartnerin: Dr. Barbara Praetorius (bpraetorius@diw.de)
U Oldenburg | Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Gesellschaftliches Lernen und Nachhaltigkeit (GELENA) – Analyse, praktische Erprobung und theoretische Reflexion partizipativer Lernprozesse in Wissenschaft, Organisations- und Produktentwicklung am Beispiel Klimaschutz
Ansprechpartner: Dr. Bernd Siebenhüner (bernd.siebenhüner@uni-oldenburg.de)
Universität Bochum
MOBILANZ – Möglichkeiten zur Reduzierung der Energieverbräuche und der Stoffströme unterschiedlicher Mobilitätsstile durch zielgruppenspezifische Mobilitätsdienstleistungen
Ansprechpartner: Dr. Marcel Hunecke (marcel.hunecke@ruhr-uni-bochum.de)
Universität Hamburg
Gesellschaftliche Naturverhältnisse im Wandel? Institutionelle und diskursive Bedingungen einer Politik der Agrarwende, gender-spezifische Implikationen, Bewertungskonzepte und partizipative Modellentwicklung.
Ansprechpartner: Dr. Peter Henning Feindt (phfeindt@botanik.uni-hamburg.de)
Freie Universität Berlin | Technische Universität Berlin | Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Global Governance und Klimawandel – eine Mehrebenenanalyse zu den Bedingungen, Risiken und Chancen sozial-ökologischer Transformationen
Ansprechpartner: Dr. Achim Brunnengräber (priklima@zedat.fu-berlin.de)
Technische Universität Berlin | Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
Integrative Betrachtung regionaler Wohlstandsschöpfung in Stadt-Land-Räumen
Ansprechpartnerin: Dr. Dr. Martina Schäfer (schaefer@ztg.tu-berlin.de)
Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik (HWP)
Nachhaltige Entwicklung zwischen Durchsatz und Symbolik – Leitbilder der ökonomischen Konstruktion ökologischer Wirklichkeit europäischer Regionen
Ansprechpartner: Dr. Fred Luks (luksf@hwp-hamburg.de)
Media Contact
Weitere Informationen:
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