EU fördert Optimierung optischer Verbindungstechnologien in Computersystemen mit 4,5 Mio Euro

Die Schnelligkeit von Computersystemen bleibt oft hinter der Leistungsfähigkeit der einzelnen Komponenten zurück. Mit 4,5 Millionen Euro fördert die EU daher das dreijährige Projekt „High-speed Optoelectronic Memory Systems“, bei dem Technologie des Lehrgebiets Optische Nachrichtentechnik der FernUniversität den Kern darstellt.

Die acht Projektpartner haben das Ziel, die optische Verbindungstechnologie in Computersystemen zu optimieren.

Die Schnelligkeit von Computersystemen – also miteinander vernetzter Prozessoren – bleibt oft hinter der Leistungsfähigkeit der einzelnen Komponenten zurück. Mit 4,5 Millionen Euro fördert die EU daher das dreijährige Projekt „High-speed Optoelectronic Memory Systems“, bei dem Technologie des Lehrgebiets Optische Nachrichtentechnik der FernUniversität den Kern darstellt. Prof. Dr. Jürgen Jahns und seine sieben Partner in Europa haben das Ziel, die optische Verbindungstechnologie in Computersystemen zu optimieren. Das Projekt ist eines der ersten in dieser Größenordnung, bei denen es nicht nur um das Prinzip geht, sondern auch um die Realisierung eines Prototypen unter Fertigungsaspekten.

Die Schnelligkeit von Multiprozessorsystemen verbessert sich in der Praxis keineswegs im gleichen Maße wie die Entwicklung der einzelnen Komponenten. Dies liegt insbesondere daran, dass der für die interne Kommunikation der Bauteile zuständige „Bus“ die Datenmengen nicht schnell genug übermitteln kann. Durch den Einsatz optischer Nachrichtentechnik kann der Strom der Daten auf diesem Informations-Highway erheblich schneller fließen: Die Bandbreite von Glasfasern, Lasern, usw. ist größer als die von metallischen Leitungen. Zum Zweiten können sich Lichtstrahlen kreuzen, ohne sich zu beeinflussen. Und zum Dritten müssen Kreuzungen in einem optischen Computer-System nicht nur zweidimensional sein: Die Zu- und Abführung der Daten in einem „Verkehrsknotenpunkt“ kann durch eine dreidimensionale Optik in alle Richtungen erfolgen.

Genau um diese dreidimenionalen Verbindungen in Computersystemen geht es bei dem dreijährigen Projekt „High-speed Optoelectronic Memory Systems“. Ziel ist es, mehrere Prozessoren so miteinander zu koppeln, dass die Leistungsfähigkeit der Computersysteme tatsächlich so steigt, wie dies von Seiten der Chips her möglich ist. Dies soll an einem Prototypen unter Beweis gestellt werden. Der Hagener Mikrooptik-Fachmann Jürgen Jahns ist optimistisch, dass die Forschungsarbeiten dazu beitragen, mittelfristig zu einem Quantensprung in der Computertechnik zu kommen: „In wenigen Jahren erwarte ich die ersten Computersysteme, die optischen Datentransfer auf der Chipebene einsetzen“.

Projektpartner sind die FernUniversität Hagen, die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich, die Universitäten Karlsruhe, Paderborn und die Heriot-Watt University in Edinburgh sowie die Firmen Siemens, Thales (Frankreich) und ILFA (Hannover). Gerade die Verbindung von Wissenschaft und Praxis durch die Zusammenarbeit von Universitäten und mittelständischer Wirtschaft veranlasste die EU, das Vorhaben als IST-Projekt zu fördern.

Media Contact

Gerd Dapprich idw

Weitere Informationen:

http://www.fernuni-hagen.de

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