Deutscher Umweltpreis 2003: Das Vergabeverfahren hat begonnen
Gesellschaftlich relevante Gruppen können Vorschläge bis zum 14. März einreichen – Mit 500.000 Euro höchstdotierte Auszeichnung Europas
Osnabrück. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU, Osnabrück) schickt sich an, für die Verleihung des mit 500.000 Euro höchstdotierten Umweltpreises Eu-ropas am 26. Oktober in Osnabrück mögliche Kandidaten ausfindig zu machen. Das Auswahlverfahren, bei dem Vertreter gesellschaftlich relevanter Organisationen ihre Vorschläge ein-reichen können, läuft. Ob die Fraunhofer- oder Max-Planck-Gesellschaft , der Rat von Sachverständigen für Umweltfragen, der Deutsche Naturschutzring, Arbeitgeberver-bände, Gewerkschaften oder Medienvertreter – sie alle haben noch bis zum 14. März Gelegenheit, ihre Favoriten für den Deut-schen Um-weltpreis zu nominieren. Eine unab-hängige Fachjury wird alle eingehenden Vorschläge prüfen. Danach wird das Kuratorium der Stiftung entschei-den und der Preis in der Stadthalle Osnabrück durch Bundes-präsident Johannes Rau überreicht.
„Nachdem wir im Vorjahr mit Magdeburg wieder in Ostdeutschland unseren Preis verliehen haben, sind wir nun erstmalig in Niedersachsen. Und mit Osnabrück kehren wir damit praktisch nach Hause zurück“, sagt Dr. Fritz Brickwedde, DBU-Generalsekretär. Die Umweltpreisverleihung finde bewusst jedes Jahr in einem anderen Bundesland statt, um die Arbeit der Stiftung und ihr Engagement im innovativen Umweltschutz bundesweit noch bekannter zu ma-chen. 2004 wird der Preis in Rheinland-Pfalz, 2005 in Schleswig-Holstein verliehen.
Die DBU, die seit Aufnahme ihrer Fördertätigkeit am 1. März 1991 in ca. 5.000 innovative Umweltschutzprojekte fast eine Milliarde Euro investiert hat, wolle mit der Vergabe des Deutschen Umweltpreises „Einsatz und Leistungen auszeichnen, die entscheidend und in vorbildlicher Weise zum Schutz und zum Erhalt der Funktionsfähigkeit der Umwelt beigetragen haben oder in Zukunft zu einer deutlichen Umweltentlastung beitragen werden“. Die Auszeichnung solle Personen, Unternehmen und Organi-sationen „anstiften“, Umweltprobleme rechtzeitig zu erkennen und mit Hilfe geeigneter Strategien schon im Vorfeld zu entschärfen.
Bei der ersten Vergabe des Deutschen Umweltpreises 1993 wurde die im sächsi-schen Scharfenstein angesiedelte Firma Foron für die Entwicklung des ersten fluorchlorkohlenwasserstoff- und fluorkohlenwasserstofffreien Kühlschrankes ausgezeichnet. Zweiter Preisträger 1993 war der Münchner Ökologieprofessor Dr. Wolfgang Haber, der die Auszeichnung für sein Lebenswerk erhielt. 1994 ehrte die Umweltstiftung das ökologische Mu-sterdorf Wulkow in Brandenburg, die Umweltinitiativen der ost-west-fälischen Wirt-schaft sowie die Ozonforscher Professor Dr. Paul J. Crutzen – 1995 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet – und Dr. Frank Arnold in der Dresdner Semperoper.
1995 ging der Preis in München an die Umweltpioniere der Wirtschaft, Klaus Günther (Lengerich) und Dr. Georg Winter (Hamburg), 1996 in Hamburg an den polnischen Politiker und Ö-kologen Professor Dr. Maciej Nowicki sowie die Firma Wilkhahn Wilkening & Hahne aus dem niedersächsischen Bad Münder. 1997 wurden die Firma Integral Energietechnik (Flensburg), der Unternehmer Dr. Michael Otto (Hamburg) und der Wissenschaftler Professor Dr. Bernhard Ulrich (Waake bei Göttingen) für ihr Engagement mit dem Preis bedacht. Im Jahr darauf ging er an die Arbeitsgruppe Klimaforschung am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg (Prof. Dr. Lennart Bengtsson, Prof. Dr. Hartmut Graßl und Prof. Dr. Klaus Hasselmann) und den Unternehmer Georg Salvamoser aus Freiburg.
Im Jahr 2000 erhielt neben Prof. Dr. Franz Daschner, Direktor des Instituts für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Freiburg, der Diplom-Ingenieur und Wind-energiepionier Aloys Wobben, geschäftsführenden Gesellschafter der ENERCON aus Aurich, den Umweltpreis. 2001 teilten sich Prof. Dr. Hermann Auernhammer, Wegbereiter einer umweltschonenderen Landwirtschaft, Dr. Wolfgang Feist, Pionier in der Passivhausbranche und der Öko-Unternehmer Dr. Franz Ehrnsperger das Preisgeld in Höhe von 500.000 Euro, 2002 der Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und frühere Bundesumweltminis-ter, Prof. Dr. Klaus Töpfer, und der Gründer und Geschäftsführer der Prophyta GmbH, Dr. Peter Lüth (Wismar).
Nicole Frommeyer
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
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