Hochschulnachwuchs prämiert für IT-Neuheiten
Multimedia Transfer 2003: Preisgelder in Höhe von 10.000 Euro vergeben
Ministerialdirektor Wolfgang Fröhlich vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden Württemberg hat heute auf der Bildungsmesse Learntec in Karlsruhe die Preisträger des bundesweit größten Multimedia-Nachwuchswettbewerbs, dem Multimedia Transfer 2003, ausgezeichnet. Er verlieh Preise im Wert von insgesamt 10.000 Euro für vier Beiträge. Die Bandbreite der prämierten Projekte reichte von DVD-Anwendungen bis zu neuen audiovisuellen Medien aus den Bereichen Medizin, Kommunikation, Technik und Unterhaltung.
Der mit 4000 Euro dotierte erste Preis, den die EnBW gestiftet hatte, ging an René Blümel, Sebastian Uhlig und Kai Steinmann. Das an der Universität Leipzig entstandene Projekt ist eine Lehr-DVD zum Thema Filmästhetik. Die interaktive DVD überzeugt mit einer Kombination von Lehrinhalten und Filmbeispielen. Dem Betrachter wird das Aufnehmen, Verarbeiten und Verinnerlichen des Materials erheblich erleichtert, dem Lehrenden die Vermittlung: Die Inhalte der DVD können per Beamer auch vor großen Auditorien gezeigt werden, die Navigation in den Menüs ist einfach und logisch. Die Jury lobte die engagierte Arbeit, die eine optimale Nutzung des Mediums ermögliche. Sie schließe die didaktische Marktlücke und bringe somit das Lernen auf neue Wege.
Den Preis der Commerzbank über 3000 Euro erhielten zwei Absolventen der Universität Karlsruhe: Peter Heinze und Sascha Däuber. Ihr Beitrag „KaNalyze“ dient der Evaluation dreidimensionaler Formmodelle. Mit dem Werkzeug ist es den Autoren gelungen, dem Arzt ein intuitiv verständliches Arbeitsmittel an die Hand zu geben, das auch den hohen Anforderungen an die Erstellung von Befunden gerecht wird. Die Anwendung unterstützt eine Reihe von Eingangsformaten; gleichzeitig stellen automatisierte Workflows sicher, dass innerhalb kurzer Zeit Auswertungen zur Verfügung stehen. Komplexe Entscheidungsprozesse werden erleichtert, indem mehr Information aus den Daten, die mit bildgebenden Verfahren gewonnen wurden, bereit gestellt werden kann. Dies sei ein wichtiger Beitrag für die praktische Arbeit der Mediziner, befand die Jury.
Isabel Zorn und Maika Büschenfeldt von der Universität Bremen gewannen mit „vifu“ den Frauensonderpreis beim Multimedia Transfer. Zum wiederholten Male stiftete IBM Deutschland den „Womens Special“ über 2.500 Euro und zeichnete damit die Kommunikationsplattform „Virtuelle Internationale Frauenuniversität vifu“ aus, die derzeit 700 Wissenschaftlerinnen aus mehr als 100 Ländern vernetzt. Der vifu-Server stellt verschiedene Kommunikationsdienste bereit und entwickelt eine Online-Datenbank mit wissenschaftlichen Dokumenten, die von den Wissenschaftlerinnen gefüllt werden kann. Die Jury würdigte den interkulturellen Ansatz der Plattform und lobte die Qualität der Vernetzung sowie der Herstellung und Verknüpfung von Modulen.
Den Nachwuchspreis über 500 Euro hatten Tobias Windbrake und Christian Kohls, Teilnehmer des Wettbewerbs im vergangenen Jahr, gestiftet. Ihn bekam der Erfinder der „TonLeiter“: Christopher Bauder, Student an der Universität der Künste Berlin, entwickelte aus zwei Haushaltsleitern und Videoprojektionen eine Bühnenperformance, bei der er die Leitern zum elektronischen Live-Musikinstrument umfunktionierte. Das Betreten jeder Sprosse erzeugt einen eigenen, von Stufe zu Stufe unterschiedlichen Ton oder Klang. Zudem lassen sich über die Leitersprossen Videoloops ansteuern und neu kombinieren. So entsteht zum Takt der Musik ein individueller Live-Videomix. Die Jury lobte den innovativen Ansatz, aus einer Leiter ein audiovisuelles Medium zu machen.
Der Wettbewerb Multimedia Transfer trifft bei Studierenden und Nachwuchswissenschaftlern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz auf hohe Resonanz. Die mit über 60 Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft hochkarätig besetzte Jury bewertete 181 eingereichte Arbeiten. Die 26 besten Teilnehmer präsentieren ihre Arbeiten noch bis 7. Februar auf der Learntec in Karlsruhe. Namhafte Firmen unterstützen den Wettbewerb, darunter Commerzbank, EnBW, IBM, Credit Suisse und der SWR. Veranstalter des Multimedia Transfer ist das Rechenzentrum der Universität Karlsruhe.
Auf Wunsch der Medien können Fotos von der Preisverleihung in elektronischer Form zur Verfügung gestellt werden.
Nähere Informationen:
Universität Karlsruhe (TH), Rechenzentrum
Vera Keplinger, Anne Habbel
Tel. 0721/608-4873 oder -6113
Fax 0721/69 56 39
E-Mail: kontakt@mmt.uni-karlsruhe.de
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