Staudinger-Preisträger 2003: Professor Kaminsky, Hamburg

Der Hamburger Chemieprofessor Dr. Walter Kaminsky erhält am 26. Februar 2003 anlässlich des Makromolekularen Kolloquiums in Freiburg auf einer Festsitzung der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) den mit 7.500 Euro dotierten und mit einer Goldmedaille ausgestatteten Hermann-Staudinger-Preis.

Kaminsky wird für die Entwicklung höchst aktiver homogener Katalysatoren zur Polymerisation von Olefinen geehrt. Seine Arbeiten hätten maßgeblich zur stürmischen Entwicklung polymerisationsaktiver Katalysatoren beigetragen, die die modernen Polymersynthese richtungsweisend und nachhaltig geprägt haben, heißt es in der Verleihungsurkunde.

Kaminsky wurde 1941 in Hamburg geboren und studierte in seiner Heimatstadt von 1962 bis 1971 Chemie. Nach seiner Promotion über homogene Katalyse begann er mit Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Pyrolyse von Kunststoffen und Altreifen und habilitierte sich mit diesem Thema. Seit 1980 ist er Professor für Technische und Makromolekulare Chemie an der Universität Hamburg. Seine Hauptarbeitsgebiete sind das molekulare Modeling und die Synthese von organometallischen Katalysatoren, die Polymerisation und Copolymerisation mit Metallocen/Aluminoxan-Katalysatoren sowie die Pyrolyse von Kunststoffen, Altreifen, Biomasse und Ölschiefern in der
Wirbelschicht zur Rohstoffgewinnung. Zu diesen Themen kann Kaminsky mehr als 260 Veröffentlichungen und 20 Patente vorweisen. Zudem wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet, so 1991 mit dem Karl-Heinz-Beckurts-Preis oder 1997 mit dem Carothers Award der American Chemical Society. Kaminsky gehört auf seinen Arbeitsgebieten zu den international führenden Wissenschaftlern.

Der Hermann-Staudinger-Preis der GDCh erinnert an den Vater der modernen Polymerchemie, der 1953 den Nobelpreis für Chemie erhielt. Der Preis wurde seit 1971 bislang zwölfmal an in- und ausländische Wissenschaftler vergeben.

Media Contact

Dr. Kurt Begitt idw

Weitere Informationen:

http://www.gdch.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Menschen vs Maschinen – Wer ist besser in der Spracherkennung?

Sind Menschen oder Maschinen besser in der Spracherkennung? Eine neue Studie zeigt, dass aktuelle automatische Spracherkennungssysteme (ASR) unter lauten Bedingungen eine bemerkenswerte Genauigkeit erreichen und manchmal sogar die menschliche Leistung…

KI-System analysiert subtile Hand- und Gesichtsgesten zur Gebärdenspracherkennung.

Nicht in der Übersetzung verloren: KI erhöht Genauigkeit der Gebärdenspracherkennung

Zusätzliche Daten können helfen, subtile Gesten, Handpositionen und Gesichtsausdrücke zu unterscheiden Die Komplexität der Gebärdensprachen Gebärdensprachen wurden von Nationen weltweit entwickelt, um dem lokalen Kommunikationsstil zu entsprechen, und jede Sprache…

Forscherin Claudia Schmidt analysiert durch Gletscherschmelze beeinflusste Wasserproben arktischer Fjorde.

Brechen des Eises: Gletscherschmelze verändert arktische Fjordökosysteme

Die Regionen der Arktis sind besonders anfällig für den Klimawandel. Es mangelt jedoch an umfassenden wissenschaftlichen Informationen über die dortigen Umweltveränderungen. Forscher des Helmholtz-Zentrums Hereon haben nun an Fjordsystemen anorganische…