Synthetische Biokraftstoffe – Planungsstudie für BTL-Pilotanlage beauftragt

Auf der Reichen Zeche der sächsischen Bergbaustadt Freiberg soll sie entstehen: eine Pilotanlage zur Herstellung von vollsynthetischen Kraftstoffen aus Biomasse. Mit knapp 60.000 Euro fördert das Verbraucherschutzministerium jetzt die Erstellung einer Planungsstudie, mit der die Grundlagen für die Errichtung der 5 MW-Anlage geschaffen werden sollen.

Egal, ob sie nun als Sunfuel(r) oder BTL- (von Biomass-to-liquid) Kraftstoffe bezeichnet werden: Synthetischen Kraftstoffen aus Biomasse steht eine große Zukunft ins Haus. Zwei wesentliche Argumente sprechen für sie:

Zum Einen zeichnet sich bei den Rohstoffen für BTL-Kraftstoffe eine hohe Variabilität ab. Ob Holz oder verschiedene landwirtschaftliche Energiepflanzen im Prozess eingesetzt werden, ist zweitrangig. Damit ergeben sich nicht nur Vorteile für die landwirtschaftliche Fruchtfolge, sondern auch hohe Rohstoffpotenziale für den neuen Biosprit.

Zum Zweiten wird der Kraftstoff bei der Herstellung maßgeschneidert und kann damit an die neueste Motorenentwicklung angepasst werden, was zu hoher Akzeptanz auch bei der Automobilindustrie führt.

Was im Labor bereits funktioniert, soll nun in den Pilotmaßstab überführt werden. Um die Voraussetzungen hierfür zu schaffen, erstellt die TU Bergakademie Freiberg gemeinsam mit den Unternehmen UHDE und Lurgi mit finanzieller Unterstützung durch die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) jetzt eine Planungsstudie.

Die Studie umfasst die verfahrenstechnische Auslegung der Anlage, Fragen der Genehmigungsfähigkeit und die entstehenden Kosten für ihre Errichtung und ihren Betrieb und wird die Chancen auf Realisierung der Pilotanlage gesamtheitlich bewerten.

Ende März 2004 soll die Studie vorliegen. Dann bildet sie die Entscheidungsgrundlage für den Bau einer innovativen BTL-Pilotanlage mit einer geplanten Leistung von 5 MWth am Standort Freiberg/Sachsen.

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
Hofplatz 1
18276 Gülzow
Tel.: 03843/69 30-0
Telefax: 03843/69 30-102
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Dr. Torsten Gabriel idw

Weitere Informationen:

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