Preisgekröntes Projekt zur Baumdiagnose

Als sich das Institut für Forstbotanik und Forstzoologie der TU Dresden in Tharandt im Januar 2002 entschied, ein Projekt zur Beurteilung von Straßenbäumen zusammen mit Schülern zu starten, betrat es damit zunächst unsicheres Neuland. Nun arbeitet der Lehrstuhl für Forstbotanik bereits seit über zwei Jahren mit elf Schülern des Gymnasiums Freital-Deuben und einem Wirtschaftspartner erfolgreich an dem preisgekrönten Projekt „Entwicklung und Erprobung zerstörungsfreier Diagnosegeräte für die Baumpflege“. Im Mai und Juni 2004 absolvieren die Gymnasiasten ihre Abiturprüfungen und bringen dazu Belegarbeiten als besondere Lernleistungen ein, die sie im Rahmen des Baumpflegeprojektes anfertigten.

Die Projektarbeit unter der Leitung von Prof. Andreas Roloff fügte sich in den Schulbetrieb innerhalb eines fächerübergreifenden Wahlgrundkurses ein, in dem die Schüler Hintergrundwissen zu Spezialthemen der Pflanzenanatomie erlangten, sich in der Artenkenntnis und Baumbeurteilung übten und sich mit der Konzeption und Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten befassten. Anfang des Jahres 2003 begann ein Langzeitversuch zu den Auswirkungen holzzerstörender Mikroorganismen unter kontrollierten Bedingungen. Mit Hilfe eines vom Institut für Gehölze & Landschaft Dr. Gustke GmbH entwickelten Schalltomografens maßen die Schüler gemeinsam mit Wissenschaftlern des TU-Institutes die Geschwindigkeit der Schallübertragung in Baumstämmen von Stadtbäumen und kamen so Faulstellen und Hohlräumen im Holz auf die Spur.

Zur Weiterentwicklung des Schalltomografen programmierten die Schüler eine Computersoftware zur Erfassung äußerlich sichtbarer Baumschädigungen und zur Datenverwaltung der Messergebnisse. Aus dem umfangreichen Datenbestand kann ein Referenzkatalog für die Interpretation der Tomografien ausgegeben werden.

Die Projektergebnisse wurden bereits mit Erfolg belohnt: Beim Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ im Februar 2004 gewannen die Schüler Ute Zempel und Jacob Altmann einen ersten Preis in der Kategorie Biologie für ihre Belegarbeit „Objektivierung und Schematisierung der Tharandter BaumDiagnose“. Fabian Dietrich und Thomas Walter ergatterten mit dem Thema „Entwicklung der digitalen Tharandter Baumdiagnose“ einen Sonderpreis in der Kategorie Mathematik/Informatik. Aus beiden Wettbewerbsthemen soll nun ein Beitrag für den Landeswettbewerb im April 2004 gebaut werden.

Das Projekt wird von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung mit insgesamt 215.000 Euro gefördert.

Vom 23. März bis 25. März 2004 stellt das Institut für Forstbotanik und Forstzoologie bereits zum zweiten Mal Ergebnisse aus dem Projekt auf den Augsburger Baumpflegetagen vor.

Media Contact

Birgit Berg idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Lichtmikroskopie: Computermodell ermöglicht bessere Bilder

Neue Deep-Learning-Architektur sorgt für höhere Effizienz. Die Lichtmikroskopie ist ein unverzichtbares Werkzeug zur Untersuchung unterschiedlichster Proben. Details werden dabei erst mit Hilfe der computergestützten Bildverarbeitung sichtbar. Obwohl bereits enorme Fortschritte…

Neue Maßstäbe in der Filtertechnik

Aerosolabscheider „MiniMax“ überzeugt mit herausragender Leistung und Effizienz. Angesichts wachsender gesetzlicher und industrieller Anforderungen ist die Entwicklung effizienter Abgasreinigungstechnologien sehr wichtig. Besonders in technischen Prozessen steigt der Bedarf an innovativen…

SpecPlate: Besserer Standard für die Laboranalytik

Mehr Effizienz, Tempo und Präzision bei Laboranalysen sowie ein drastisch reduzierter Materialverbrauch: Mit der SpecPlate ersetzt das Spin-off PHABIOC aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) durch innovatives Design gleich…