Deutsche Herzstiftung verleiht Heinz Meise-Preis 2004 Münchner Wissenschaftlerin ausgezeichnet
Der Heinz Meise-Preis der Deutschen Herzstiftung e.V. ging in diesem Jahr an Privat-Dozentin Dr. med. Ilka Ott und ihre Mitarbeiter vom Deutschen Herzzentrum München. Ausgezeichnet wurde ihre grundlegende wissenschaftliche Arbeit über die Möglichkeit, Stammzellen zur Behandlung der Folgen eines Herzinfarkts zu verwenden.
Die Verleihung erfolgte anlässlich der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim. Der Heinz Meise-Preis ist mit 6 000 Euro dotiert und wird für herausragende Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Herz-Kreislauferkrankungen vergeben. Gestiftet wird die Auszeichnung vom Herz- und Kreislaufzentrum Rotenburg a.d. Fulda.
Wenn durch einen Verschluss einer Herzkranzarterie ein Herzinfarkt entstanden ist, geht das Gewebe bald zugrunde, wenn nicht innerhalb eines kurzen Zeitintervalls das Gefäß wieder durchgängig gemacht werden kann. Hinter der Arbeit der Münchener Gruppe steht nun die Idee, auf andere Weise die Durchblutung des Infarktbereichs wiederherstellen zu können.
Mit aufwendiger Methodik wurden aus dem strömenden Blut und aus Nabelschnurvenen sogenannte Vorläuferzellen von gefäßbildenden Stammzellen (endotheliale Prognitorzellen) gewonnen und mithilfe von Zell-Wachstums-Faktoren vermehrt, so dass eine für das Experiment ausreichende Zellzahl zur Verfügung stand. Diese Vorläuferzellen wurden dann an verschiedenen Stellen in den infarzierten Bereich injiziert, d.h. implantiert.
In Vorstudien hatte sich zeigen lassen, dass diese Vorläuferzellen in einer geeigneten Nährflüssigkeit, also sozusagen im Reagenzglas, blutgefäßähnliche Strukturen entstehen ließen. Tatsächlich waren dann auch zwei Wochen nach der Zell-Transplantation in dem betroffenen Herzmuskelbereich neue kleine blutführende Haargefäße entstanden. Zusätzliche Ultraschall-Untersuchungen zeigten, dass sich auch die Herzmuskelfunktion in dem behandelten Bereich signifikant verbessert hatte.
Diese zunächst nur experimentell gewonnenen Erkenntnisse lassen jedoch hoffen, dass mit Weiterentwicklung der Methodik das Verfahren künftig auch beim Herzinfarkt des Menschen erfolgreich eingesetzt werden kann.
Informationen:
Deutsche Herzstiftung
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