19,3 Millionen Euro für Niedersachsens Forschungsstätten

VolkswagenStiftung unterstützt Forschungseinrichtungen des Landes im Rahmen des „Niedersächsischen Vorab“.

Die VolkswagenStiftung vergibt einen Teil der zur Verfügung stehenden Fördermittel vorweg an Forschungseinrichtungen des Landes Niedersachsen – gemeinhin als „Niedersächsisches Vorab“ bezeichnet. Über die Vergabe dieser Stiftungsmittel entscheidet das Kuratorium der VolkswagenStiftung auf der Grundlage von Vorschlägen der Niedersächsischen Landesregierung (weitere Informationen zum Vorab finden Sie am Ende dieser Pressemitteilung).

Das Kuratorium der VolkswagenStiftung hat jetzt im Rahmen des Niedersächsischen Vorab für 25 Vorhaben Mittel in Höhe von rund 19,3 Millionen Euro bewilligt. Nach Wissenschaftsbereichen getrennt betrachtet dominieren dabei die Natur- und Biowissenschaften mit zwölf Bewilligungen über insgesamt rund 14,3 Millionen Euro vor den Ingenieurwissenschaften mit acht Bewilligungen über rund 2,7 Millionen Euro. Bei den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften wird ein Vorhaben mit 225.000 Euro unterstützt. Die Wissenschaftsbereiche übergreifend werden für vier Vorhaben gut zwei Millionen Euro zur Verfügung gestellt – darunter 1,2 Millionen Euro für das Programm „Stiftungsmanagement und Fundraising“ an den vom Land Niedersachsen eingerichteten Stiftungshochschulen.

Im Folgenden in der Übersicht die an den einzelnen Hochschulen geförderten Vorhaben:

– Das Institut für Schweißtechnik der Technischen Universität Braunschweig erhält 205.000 Euro zur Verbesserung seiner Forschungsinfrastruktur. Die dort bereits bestehende hervorragende Schweißtechnik soll ergänzt werden um neue Ansätze in der Klebe- und Kaltfügetechnik, um so – einzigartig in Deutschland – die Fügetechnik in allen Variationen als Ganzes anbieten zu können.

– Für dringend benötigte Geräte erhalten mehrere Institute der Technischen Universität Braunschweig Mittel: das Institut für Halbleitertechnik 700.000 Euro, das Institut für Biochemie und Biotechnologie knapp 550.000 Euro und das Institut für Grundbau und Bodenmechanik 120.000 Euro.

– Ebenfalls an der Technischen Universität Braunschweig gefördert wird mit rund 600.000 Euro der Forschungsbereich „Integration gen- und verfahrenstechnischer Methoden zur Entwicklung biotechnologischer Prozesse“ und mit 480.000 Euro der Forschungsbereich „Konstruktion und Fertigung aktiver Mikrosysteme“.

– Für die Anschaffung eines Röntgenbeugungsmessplatzes mit schnellem CCD-Flächendetektor erhält das Institut für Physikalische Chemie der Technischen Universität Clausthal 292.400 Euro; mit 336.700 Euro unterstützt wird die Gerätebeschaffung – darunter eine servohydraulische Prüfmaschine und eine Resonanzprüfmaschine – am Institut für Angewandte Werkstoffkunde und Werkstofftechnik der Hochschule; 112.600 Euro erhält das dortige Institut für Informatik zur Stärkung seiner Forschungsinfrastruktur.

– Das Europäische Neurowissenschaftliche Institut (ENI) an der Universität Göttingen ist geplant als international und interdisziplinär ausgerichtetes Zentrum neurowissenschaftlicher Forschung auf höchstem Niveau, das Gastwissenschaftlern Arbeitsmöglichkeiten bietet und dem Nachwuchs selbstständiges Forschen ermöglicht. Darüber hinaus präsentiert es sich als weltweites Kommunikationszentrum für die Neurowissenschaften und fördert die Zusammenarbeit von Klinikern und Theoretikern auf diesem Gebiet. Die Stiftung unterstützt das ENI jetzt erneut, und zwar mit rund 4,67 Millionen Euro.

– Die Universität Göttingen hält über ihre Universitätssternwarte einen Beobachtungsanteil von 25 Prozent am deutschen Sonnenobservatorium del Teide auf Teneriffa, Spanien. Entsprechend werden jetzt rund 120.000 Euro bereitgestellt für Erwerb und Installation des dringend benötigten neuen Teleskops (GREGOR) zur Sonnen- und Sternbeobachtung.

– Das Geowissenschaftliche Zentrum Göttingen (GZG) der Universität Göttingen erhält 635.000 Euro für die Bereiche Angewandte Geologie, Strukturgeologie und Geodynamik, Geobiochemie und Sedimentologie -angeschafft werden unter anderem ein WAP-Cluster und ein Textur-Goniometer.

– Das vor zwei Jahren neu konzipierte Max-Planck-Institut für Strömungsforschung in Göttingen erhält weitere vier Millionen Euro als Anschubfinanzierung für die theoretische und die beiden experimentell arbeitenden Abteilungen.

– Die Max-Planck-Gesellschaft wird die in Hannover ansässige Außenstelle des Potsdamer Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ausbauen und die Zusammenarbeit mit dem Institut für Atom- und Molekülphysik der
Universität Hannover vorantreiben. Die VolkswagenStiftung unterstützt dies jetzt erneut, und zwar mit rund zwei Millionen Euro.

– Das Institut für Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Hochschule Hannover erhält 200.000 Euro für ein Konfokales Laserscanning-Mikroskop. Mit rund 560.000 Euro unterstützt wird der – unter Federführung der MHH – von mehreren niedersächsischen Hochschulen getragene Forschungsbereich „Grundlagen für zukunftsfähige bioresorbierbare und permanente Implantate aus metallischen und keramischen Werkstoffen“; diese Mittel zur Anschaffung einer Strangpresse kommen der Universität Hannover zu Gute.

– Das Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin in Hannover kann mit weiteren rund 970.000 Euro sein Schwerpunktprogramm Pharmako- und Toxikogenomics und die Entwicklung von Datenbanken für zunächst 150 der weltweit wichtigsten Arzneistoffe und Umweltchemikalien vorantreiben.

– Mit 160.000 Euro gefördert wird am Institut für Umweltkommunikation der Universität Lüneburg das Forschungs-und Entwicklungsvorhaben „Nachhaltige Entwicklung im Kontext universitärer Aufgabenstellungen“.

– Der Fachbereich Physik der Universität Oldenburg erhält zur Verbesserung seiner Forschungsinfrastruktur rund 240.000 Euro. Mit 130.000 Euro unterstützt wird an der Hochschule die seit 2001 arbeitende Forschergruppe „BioGeoChemie des Watts“; 120.000 Euro erhält der Forschungsbereich „AVACS – Automatic Verification and Analysis of Complex Systems“.

– An der Universität Osnabrück wird derzeit ein europawissenschaftliches Zentrum eingerichtet, unter dessen Dach das European Legal Studies Institute (ELSI) Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Rechtsvergleichung und Rechtsvereinfachung bündeln wird. Die Stiftung unterstützt dieses mit jetzt 225.800 Euro.

– Für dringend benötigte Geräte erhält der Fachbereich Physik – Experimentalphysik (Schwerpunkt: Lokale Sonden) der Universität Osnabrück 550.000 Euro; angeschafft werden können davon unter anderem ein Ultra-Hochvakuum-Raster-Kraft-Mikroskop, Kraftmikroskope für Messungen bei variablen und sehr tiefen Temperaturen, Kryoeinrichtungen, eine Analysekammer mit Transfersystem – und einiges mehr. Mit rund 120.000 Euro unterstützt wird am Fachbereich Humanwissenschaften der Hochschule die Beschaffung von Kleingeräten für die elektrophysiologischen Messplätze und die psychophysischen Labore.

Eine Broschüre zu 40 Jahren Förderung im Niedersächsischen Vorab ist erhältlich unter seeliger@volkswagenstiftung.de

Nach § 8 Abs. 2 der Satzung der VolkswagenStiftung setzt sich das „Vorab“ aus drei Teilen zusammen: Es umfasst zum einen den Gegenwert der jährlichen Dividende auf nominal 77,3 Millionen Euro VW-Aktien, der der VolkswagenStiftung aus der Beteiligung des Landes Niedersachsen an der Volkswagen Aktiengesellschaft zusteht, ferner den Ertrag aus der Anlage von 35,8 Millionen Euro aus einem Vertrag mit dem Land Niedersachsen von 1987 sowie zehn Prozent der übrigen zur Verfügung stehenden Mittel.

Kontakt

VolkswagenStiftung
Niedersächsisches Vorab
Prof. Dr. Hagen Hof
Telefon: 0511/8381 – 256
E-Mail: hof@volkswagenstiftung.de

Media Contact

Dr. Christian Jung idw

Weitere Informationen:

http://www.volkswagenstiftung.de

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