EURYI Award erstmals an 25 europäische Nachwuchswissenschaftler vergeben

Vier Preisträger forschen in Deutschland

Erstmals haben die europäischen Forschungsorganisationen unter dem Dach der European Heads of Research Councils (EUROHORCs) 25 Nachwuchswissenschaftler mit dem European Young Investigator Award (EURYI) ausgezeichnet. Vier der Preisträger werden in dem neuen Programm fünf Jahre lang an deutschen Instituten forschen. Der mit bis zu 1,25 Millionen Euro dotierte Preis soll den Karriereweg der nächsten Generation führender Forscher unterstützen und zugleich die Attraktivität des europäischen Forschungsraums im internationalen Wettbewerb nachhaltig erhöhen. Das neue Exzellenz-Programm fußt auf dem „Memorandum of Understanding“, das 18 Wissenschaftsorganisationen aus 15 europäischen Ländern 2003 unterzeichnet haben. Verliehen werden die Preise am 26. August 2004 während des EuroScience Open Forum (ESOF) in Stockholm vom derzeitigen Präsidenten der EUROHORCs, Professor Ernst-Ludwig Winnacker, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

In Deutschland gefördert werden die ungarische Medizinerin Zsuzsanna Izsvak am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin, der litauische Physiker Andrius Baltuska am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching, der ukrainische Biochemiker Alexey Rak am Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie in Dortmund sowie der deutsche Psychologe und Heinz Maier-Leibnitz-Preisträger 2001 Thomas Mussweiler an der Universität Würzburg. Vom schwedischen Imperial College of Science, Technology & Medicine eingeladen wurde der deutsch-schwedische Physiker Jens Eisert, ans Schweizer Swiss Federal Institute of Technology (EPFL) geht für die kommenden fünf Jahre die deutsche Informatikerin Monika Henzinger und der deutsche Physiker Jakob Reichel forscht an der französischen Ecole Normale Supérieure in Paris. Informationen der ESF zu den deutschen und in Deutschland forschenden Preisträgern finden Sie im Internet.

Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus allen Fachrichtungen und Herkunftsländern bewerben sich für den EURYI Award im an dem Programm beteiligten Land, in dem sie forschen wollen. Dazu bedarf es der Zusage einer gastgebenden Forschungseinrichtung, die Nachwuchswissenschaftler und ihre Arbeitsgruppe aufzunehmen. Die Begutachtung und Endauswahl, die ausschließlich an Maßstäben der wissenschaftlichen Qualität orientiert ist, geschieht in zwei Schritten: Auf der ersten, nationalen Stufe begutachten die jeweils zuständigen Forschungsförderorganisationen – in Deutschland die DFG – die Anträge. Kandidaten, die in dieser ersten Stufe erfolgreich waren, erreichen das gemeinsame Auswahlverfahren auf europäischer Ebene, für das die European Science Foundation (ESF) in Straßburg verantwortlich ist. Insgesamt wurden im Rahmen der ersten Ausschreibung 762 Anträge bei den teilnehmenden Organisationen eingereicht, von denen 133 Anträge zur internationalen Begutachtung vorgelegt wurden.

Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus aller Welt bekommen durch den EURYI Award Gelegenheit, an einem ausgewiesenen Institut in Europa eine eigene Nachwuchsgruppe mit zwei bis drei Projektstellen für Doktoranden beziehungsweise Postdoktoranden aufzubauen und zu leiten. Die Förderung umfasst außer der Finanzierung der Gruppenleiterstelle und der Nachwuchsgruppe auch Sach- und Reisemittel.

Die nächste Ausschreibung des EURYI-Programms beginnt am 1. September 2004.

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Sensoren für „Ladezustand“ biologischer Zellen

Ein Team um den Pflanzenbiotechnologen Prof. Dr. Markus Schwarzländer von der Universität Münster und den Biochemiker Prof. Dr. Bruce Morgan von der Universität des Saarlandes hat Biosensoren entwickelt, mit denen…

3D-Tumormodelle für Bauchspeicheldrüsenkrebsforschung an der Universität Halle

Organoide, Innovation und Hoffnung

Transformation der Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) bleibt eine der schwierigsten Krebsarten, die es zu behandeln gilt, was weltweite Bemühungen zur Erforschung neuer therapeutischer Ansätze anspornt. Eine solche bahnbrechende Initiative…

Leuchtende Zellkerne geben Schlüsselgene preis

Bonner Forscher zeigen, wie Gene, die für Krankheiten relevant sind, leichter identifiziert werden können. Die Identifizierung von Genen, die an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind, ist eine der großen…