Gewinner des Wettbewerbes "Hessen-Champions 2004" stehen fest
Traditionsunternehmen Glasbau Hahn überzeugte Juroren / Merz Pharma und Nascatec belegen Plätze 2 und 3 / Sonderpreis „Jobmotor“ an Walter Bender GmbH aus Grünberg vergeben / Gewinner vor 1.000 Gästen des 13. Hessischen Unternehmertages geehrt
Sei es im Louvre in Paris, im Tokyo National Museum, in London, New York oder Florenz – weltweit schützen Vitrinen der Glasbau Hahn GmbH kostbare Ausstellungsstücke und unwiederbringliche Kulturgüter, rücken diese für das Publikum ins rechte Licht. Bei der Preisverleihung „Hessen Champions 2004“ auf dem hessischen Unternehmertag der Vereinigung der Hessischen Unternehmerverbände e. V. (VhU) stand nun das Frankfurter Familienunternehmen selbst im Rampenlicht: Vor 1.000 Gästen überreichte der hessische Ministerpräsident Roland Koch den Unternehmensvertretern die Auszeichnung über den 1. Platz. „Wir beglückwünschen die Gewinner und sind stolz auf sie“, sagte Koch. „Die Ehrung soll zugleich auch Ansporn für alle Unternehmen sein, mit Fleiß und kreativen Ideen Produkte herzustellen, die den guten Ruf Hessens in alle Welt tragen und made in Hessen zum Markenzeichen machen. Die Gewinner beweisen, Hessen ist ein zukunftsfähiger Wirtschaftsstandort mit überzeugenden Qualitäten. Diese können wir gemeinsam noch weiter ausbauen. Champions sind dabei Vorbilder für viele“, so der Ministerpräsident.
Was Glasbau Hahn zum diesjährigen Hessischen-Champion mache, sei die weltweit führende Spitzenfunktion in ihrem Produktsegment. „Ihre Vitrinen verzeichnen enorme Nachfrage in aller Welt“, verkündete Roland Koch die Entscheidung der Jury. „Es ist die erfolgreiche Kombination aus handwerklicher Tradition, neuzeitlichen Fertigungsmethoden, Innovationsbereitschaft und internationaler Kundenorientierung, die dieses hessische Unternehmen in die Lage versetzt, auch schwierige Aufgaben zu bewältigen und ihren Erzeugnissen weltweit einen ausgezeichneten Ruf zu verleihen.“
Den zweiten Preis erhielt die Merz Pharma GmbH & Co KGaA aus Frankfurt für ihr Arzneimittel Axura. Der darin enthaltende Wirkstoff Memantine ist die einzige Substanz weltweit, die für ein weitfortgeschrittenes Stadium der Alzheimer Krankheit zugelassen ist. Bislang gab es nur zugelassene Präparate für die leichten bis mittelschweren Stadien. Axura wird in 49 Länder exportiert. „Merz Pharma hat gezeigt, dass auch Unternehmen des forschenden Mittelstandes mindestens so erfolgreich sein können wie die Global Player“, so VhU-Präsident Professor Weidemann bei der Siegerehrung.
Die Nascatec GmbH belegte den dritten Platz. Der Newcomer aus Kassel ist
eine klassische Ausgründung von der Hochschule in die Selbstständigkeit. „Seit 4 Jahren im Gebiet der Nanotechnologie tätig hat sich das Unternehmen in kurzer Zeit als Weltmarktführer im Bereich der hochauflösenden optischen Nahfeldmikroskopie etabliert und sich unter internationalen Auftraggebern einem Namen gemacht“, sagte Weidemann. So sei „Hessen auch dank Nascatec im Weltraum unterwegs“, denn die Produkte kommen insbesondere in der Raumfahrttechnik zum Einsatz. Besonders hervor hob die Jury das Engagement im Bereich der Ausbildung: Hier arbeitet Nascatec eng mit der Uni Kassel zusammen, bietet Studierenden die Möglichkeit zur Teilnahme an Industrie- und studienbegleitenden Praktika und informiert über den bundesweit einzigartigen und neu geschaffenen Studiengang Nanostrukturwissenschaften und die damit verbundenen Berufsaussichten.
Erstmalig wurde in diesem Jahr der Sonderpreis „Jobmotor“ vergeben. Ministerpräsident Roland Koch überreichte die Auszeichnung an die Walter Bender GmbH & Co. KG. Mit seinem Patent über eine „Isolationsüberwachungs- und Erdschlussanzeigeeinrichtung für Drehstromanlagen“ (A-ISOMETER ®) legte der Diplomingenieur Walther Bender 1939 den Grundstein für eine stetig wachsende Unternehmensgruppe. 1972 übernahm sein Sohn Christian den väterlichen Betrieb mit damals 20 Mitarbeitern. Heute arbeiten unter seiner Leitung fast 500 Mitarbeiter in über 40 Ländern. In den letzten Jahren konnte der Betrieb im Vergleich zur Unternehmensgröße überdurchschnittliche viele Arbeitsplätze in Hessen schaffen und die Anzahl der Ausbildungsplätze verdoppeln. Die Fluktuation ist gering, alle Mitarbeiter erhalten kontinuierliche Weiterentwicklung. „Dieses Unternehmen zeigt, dass es auch in schwierigen Zeiten möglich ist, sich mit Kreativität und Mut am Markt zu behaupten und dadurch Arbeitsplätze zu sichern und zusätzliche zu schaffen“ so Koch.
Rund 70 Unternehmen hatten sich in diesem Jahr am Wettbewerb beteiligt; elf davon wurden nominiert. Zusätzlich zu den Gewinner fielen hierunter
– Continental Teves AG & Co. oHG. aus Frankfurt,
– Sirona Dental Systems GmbH aus Bensheim,
– Marburger Tapetenfabrik J.B. Schaefer GmbH & Co. KG aus Kirchhain,
– Pfeiffer Vacuum Technology AG aus Asslar,
– REUM GmbH aus Weilmünster,
– Vitronic Bildverarbeitungssystem GmbH aus Wiesbaden,
– Weber Maschinenbau GmbH & Co. KG aus Breidenbach.
Wirtschaftsminister Dr. Alois Rhiel dankte allen Bewerbern für das Engagement: „Wir sind stolz auf jedes einzelne Unternehmen. Ganz Hessen steckt voller unternehmerischer Champions.“ Insgesamt sei der hochkarätig besetzten Jury die Entscheidung sehr schwer und damit auch denkbar knapp ausgefallen.
Der Nutzen für die Gewinner: ein Jahr zusätzliche Öffentlichkeit durch Einbeziehung in die Standortkampagne, die Medien des Wirtschaftsministeriums sowie der VhU und die wettbewerbsbegleitende Pressearbeit; Einbeziehung in das Besuchsprogramm des hessischen Wirtschaftsministers; Erweiterung des Kontakt-Netzwerks zu relevanten Vertretern der Politik, der Wirtschaft und der Medien. Nicht alle könnten sicherlich direkt weitere Großaufträge aus dem Ausland verbuchen wie die b-m Verfahrenstechnik GmbH, die als frischgebackener Champion von der chinesischen Regierung einen Großauftrag erhielt, so Rhiel. „Aber den Punkt Kontakt-Netzwerk erwähnen die bisherigen Preisträger immer wieder ganz besonders als für sie selbst entscheidenden Mehrwert aus dem Wettbewerb.“
Der Wettbewerb fand zum 4. Mal statt, die ersten drei Male unter dem Namen „Hidden-Champions“. Er konzentrierte sich bislang auf kleine und mittlere Unternehmen. Teilnehmen konnten 2004 nun alle Unternehmen mit Sitz in Hessen, die in einem Marktsegment europa- oder weltweit führend sind. Zusätzlich wurde erstmalig der Sonderpreis „Jobmotor“ ausgerufen. Den Wettbewerb ausgeschrieben haben das hessische Wirtschaftsministerium und die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände. „Dass in den vergangenen Jahren auch immer mehr Großunternehmen Interesse an diesem Wettbewerb zeigten, ist ein Zeichen seiner gewachsenen Akzeptanz. Deshalb haben wir ihn nun dieses Jahr für Champions aller Größen geöffnet und werden ihn künftig jährlich durchführen“, erläuterte VhU-Präsident Weidemann. Wichtig sei auch, dass die Stärken des Produktionsstandorts Hessen neu entdeckt würden. Der Wettbewerb „Hessen-Champions“ ist Bestandteil der Standortkampagne „Hessen. Hier ist die Zukunft.“ Mit ihr werben Landesregierung und hessische Wirtschaft gemeinsam für den Standort Hessen, um dessen herausragende Position als eine der wirtschaftsstärksten Regionen Europas zu stützen und weiter auszubauen.
Weitere Informationen sind im Internet unter www.hessen-champions.de oder per Fax unter 0611-744435 erhältlich. Fragen beantwortet das Aktionsbüro „Hessen Champions“ auch gern persönlich unter oder info@hessen-champions.de.
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Weitere Informationen:
http://www.hessen-champions.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise
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