Studierende der Universität Graz gewannen Wettbewerb von DaimlerChrysler

Vom „fahrbaren Untersatz“ zum HighTech-Wunder: Autos verwöhnen heute mit jeder Menge Komfort, Fahrspaß und Sicherheit. Doch je raffinierter ein Modell, umso länger und komplexer ist für gewöhnlich seine Betriebsanleitung. Wie mögliche Alternativen aussehen könnten, zeigte kürzlich ein Team von fünf Studierenden der Uni Graz unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Susanne Göpferich vom Institut für Theoretische und Angewandte Translationswissenschaft (ITAT). Die StudentInnen erarbeiteten im Rahmen eines Wettbewerbs Vorschläge, wie man Teile des Benutzerhandbuchs der Mercedes-Benz E-Klasse in eine neue Form bringen könnte: verständlicher, knapper und übersichtlicher strukturiert. Das Unternehmen verlieh ihnen dafür einen ersten Preis.

Der von DaimlerChrysler im Frühjahr 2004 ausgeschriebene Wettbewerb hatte das Ziel, Ideen für eine Überarbeitung der Betriebsanleitungen zur Mercedes-Benz E-Klasse zu sammeln. Gefragt war ein umfassendes Konzept: Es sollte eine optimierte Gesamtstruktur des existierenden Benutzerhandbuchs, die Umschlaggestaltung sowie die beispielhafte Bearbeitung diverser Musterthemen, wie Kombiinstrument und Multifunktionslenkrad, Fahrsysteme (Tempomat, Distronic, Speedtronic) sowie Fahrer- und Beifahrersitz beinhalten. Die Studierenden der Uni Graz konzentrierten sich auf größtmögliche Verständlichkeit und Klarheit von Struktur und Text. Ihre Arbeit wurde gemeinsam mit den Vorschlägen von sieben Informations-Design-Studentinnen der Stuttgarter Hochschule der Medien ausgezeichnet und mit einem Preisgeld von 7.500 Euro belohnt.

Die Teilnahme am Wettbewerb von DaimlerChrysler war nur eines der Projekte des von Susanne Göpferich im Februar 2003 ins Leben gerufenen „Labors für Kommunikation und Dokumentation“, kurz „LabCom.Doc“. Als Einrichtung am ITAT ist das LabCom.Doc ein Zentrum für Wissenstransfer, das Kooperationen von Wissenschaft und Wirtschaft fördern möchte. Die Universität bietet den Firmen Know-how, die Zusammenarbeit mit den Unternehmen wiederum trägt zur Praxisnähe und Marktorientierung des Studiums bei.

Ein Hauptaufgabengebiet des LabCom.Doc ist die Entwicklung einer einheitlichen Verwendung von Ausdrücken in technischen Texten und Betriebsanleitungen. Das bedeutet: Für ein bestimmtes Ding soll immer dieselbe Bezeichnung verwendet werden, sowohl im Deutschen als auch in den jeweiligen Übersetzungen. Das erleichtert das Verständnis ebenso wie das Übersetzen und spart somit Zeit und Kosten. Mit den auf diese Weise herausgefilterten Begriffen werden für die Betriebe eigene Terminologie-Datenbanken eingerichtet. Weiters führt das LabCom.Doc auch Analysen von Dokumenten, praktische Benutzertests, Beratungen und Mitarbeiterschulungen durch.

Kontakt:

Univ.-Prof. Dr. Susanne Göpferich
Institut für Theoretische und Angewandte Translationswissenschaft
Universität Graz
Tel. 0316/380-2670 oder 0316/21 49 63
E-Mail: susanne.goepferich@uni-graz.at

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Gudrun Pichler idw

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