Das Land NRW fördert europaweit einzigartiges Netzwerk mit 1,5 Millionen Euro
Landesweite Initiative für Systemintegration in Paderborn gegründet
Mit einer Auftaktveranstaltung in Paderborn hat sich heute (17.05.2005) eine landesweite Initiative für Systemintegration formiert. Das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen fördert die Initiative in den kommenden dreieinhalb Jahren mit 1,13 Millionen Euro. Das Wissenschaftsministerium unterstützt sie mit 378.000 Euro bei ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Die Projektpartner InnoZent OWL, Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM), INVERA GmbH und Universität Paderborn sowie weitere Industrieunternehmen beteiligen sich ebenfalls an der Finanzierung. Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Europäische Kommission unterstützen die Arbeit des Netzwerks. Die von Paderborn aus organisierte landesweite Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, den Vorsprung der NRW-Wirtschaft auf dem Gebiet der Systemintegration auszubauen.
Systemintegration bildet die entscheidende Schnittstelle zwischen technologischer Innovation und ihrer Umsetzung in praktische Anwendungen und Produkte. Das hervorragende Know-how in der Systemintegration macht derzeit die entscheidende Stärke Deutschlands und insbesondere Nordrhein-Westfalens in der Exportwirtschaft aus. Innovative, international konkurrenzfähige Produkte entstehen beispielsweise im Maschinenbau, der Autoindustrie oder der Logistik heute hauptsächlich dadurch, dass herkömmliche Produkte wie Autos oder Waschmaschinen durch Komponenten aus der Mikroelektronik oder dem IT-Bereich aufgewertet oder Neuentwicklungen aus unterschiedlichen Technologien zu einem System zusammengefügt werden.
„Die Gründung der Initiative stellt einen Meilenstein dar“, sagte Dr. Norbert Walter-Borjans, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, im Rahmen der Auftaktveranstaltung bei der Wincor-Nixdorf AG. „Die Netzwerkarbeit im Land NRW bekommt heute eine neue Qualität: Erstmals wird hier nicht nur eine Einzeltechnologie oder ein separater Technologiezweig gebündelt, sondern das darauf aufbauende Zusammenführen verschiedener Technologien für komplexe Produkte.“ Unternehmen müssten, so der Staatssekretär, innovative Produkte innerhalb weniger Monate auf dem Markt platzieren, wenn sie wettbewerbsfähig bleiben wollten. Und wenn der Wissensvorsprung, der dafür nötig ist, nicht aktiv gepflegt werde, könne er ebenfalls innerhalb weniger Monate aufgezehrt sein. „Wir müssen unseren Vorsprung beim Know-how und unsere Innovationskraft sehr sorgfältig pflegen“, bekräftigte der Staatssekretär. Dafür werde nun die europaweit einzigartige Initiative Systemintegration sorgen.
Wissenschaftsstaatssekretär Hartmut Krebs betonte: „Der schnelle und effiziente Wissens- und Technologieaustausch zwischen Hochschulen und Wirtschaft ist für den Standort Nordrhein-Westfalen von großer Bedeutung. Die wissenschaftliche
Exzellenz, die die Universitäten und Forschungseinrichtungen im Rahmen der Initiative einbringen, wird gerade den mittelständischen Wirtschaftsunternehmen in NRW mit ihren klassischen Kompetenzen im Maschinenbau, der Mikroelektronik oder der Steuerungstechnik ihren Wettbewerbsvorteil auch langfristig sichern und ausbauen.“
Koordiniert wird das neue Netzwerk von InnoZent OWL, einem Zusammenschluss innovativer Unternehmen aus ganz NRW. Weitere Technologieunternehmen beteili-gen sich an den Expertengruppen der Initiative. Schwerpunkte der Arbeit werden bei RFID, Mikro-Mechatronik, Leistungselektronik, Wireless Sensor Systems und elektromagnetischer Zuverlässigkeit liegen. Durch das Formieren des Netzwerkes entwickeln sich bereits eine Reihe von Kooperationsprojekten im Bereich Forschung und Entwicklung, die ein Gesamtvolumen von mehr als 50 Millionen Euro haben.
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