Erster Preis für textilbewehrte Brücke

Post aus Lausanne: Die „fédération internationale du béton“ (fib) hat der Brücke aus textilbewehrtem Beton über die Döllnitz in Oschatz einen „Special Encouragement Award“ zuerkannt. Dieser Förderpreis wird im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung zum alle vier Jahre stattfindenden Kongress der fib am 5. Juni in Neapel überreicht.

Bemerkenswerte Bauwerke würdigt der weltweite Verband der Betonbauer mit ihren „Awards for Outstanding Structures 2006“. Die Anerkennung der Fußgänger- und Radfahrerbrücke auf der Landesgartenschau trifft zwar eine kleine Brücke, die es aber in sich hat: Es ist die weltweit erste Brücke, in der zur Bewehrung nicht Stahl verwandt wurde, sondern ein textiles Gelege (wir berichteten).

Die Grundlagenforschung, die zur ersten textilbewehrten Brücke geführt hat, finden im Sonderforschungsbereich 528 statt, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird. Prof. Dr.-Ing. Manfred Curbach, Sprecher des SFB 528: „Wir sind sehr stolz, dass unsere Arbeit von der fib mit einem Förderpreis geadelt wird!“ Die Brücke aus textilbewehrtem Beton in Oschatz ist eins der Projekte, bei denen in Zusammenarbeit mit der GWT Forschungsergebnisse in die Praxis umgesetzt werden – „und es ganz sicher nicht das letzte, denn wir wollen ja die Ergebnisse unserer Grundlagenforschung in die Praxis umgesetzt wissen!“ sagt Prof. Curbach.

Die für die Landesgartenschau 2006 von den beiden Diplom-Ingenieuren Silvio Weiland und Dirk Jesse an der Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden geplante Brücke besticht durch ihre Bauteildicke von nur drei Zentimetern. Die gleiche Brücke, traditionell aus Stahlbeton hergestellt, würde etwa 25 Tonnen wiegen – die in Oschatz, über die ab 22. April die Besucher der Landesgartenschau gehen, ist mit 5 Tonnen im Vergleich dazu eher ein Fliegengewicht…

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