Tübinger Chirurg erhält Exceptional Merit Award auf Amerikanischem Chirurgenkongress 2007

Brücher wechselte vom Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München zum 1.7.2007 an die von Professor Alfred Königsrainer geleitete Chirurgische Klinik des Universitätsklinikums Tübingen. Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit ist die Krebsforschung des Verdauungstraktes und der Speiseröhre. Die Auszeichnung reiht sich ein in mehrfache Ehrungen seiner seit über 12 Jahren konsequent durchgeführten wissenschaftlichen Untersuchungen zu diesem Thema.

Privatdozent Brücher, Oberarzt an der Chirurgischen Uniklinik: „Es wäre sowohl für den Patienten als auch für den behandelnden Arzt eine große Hilfe, wenn man im Vorfeld abklären könnte, ob ein Tumor vor der chirurgischen Entfernung auf eine tumorverkleinernde Behandlung anspricht.“ Zusammen mit Wissenschaftlern aus der Nuklearmedizin, Pathologie, Onkologie und Strahlentherapie konnte gezeigt werden, dass dies mit einer nuklearmedizinischen Untersuchung (Positronen-Emissions-Tomographie) während einer Strahlen-Chemotherapie bei Patienten mit Speisröhrenkrebs (vor anstehender Operation) möglich ist.

Brücher wurde bereits mit zahlreichen Preisen (u.a. Karl-Heinrich-Bauer Tumorforschungspreis 2002, diverse Posterpreise, Theodor-Billroth-Preis 2007) für seine Arbeiten ausgezeichnet sowie 2007 an die Royal Society of Medicine in London eingeladen. Für die Erstellung einer grundlegenden pathologischen Klassifikation zur klinischen Nutzung des Ansprechens eines Tumors auf eine Strahlen-Chemotherapie vor einer Operation, erhielt er den diesjährigen Theodor-Billroth-Preis der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie.

Brücher stammt aus Germersheim in Rheinland-Pfalz, studierte an der Universität Mainz und begann 1995 seine Berufslaufbahn am Klinikum rechts der Isar. Studienaufenthalte führten ihn auch nach England. 2001 absolvierte er in Kooperation mit der Pathologie der TU München ein molekularbiologisches Forschungsprojekt am GSF – Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt in München. Nach seiner Habilitation an der TU München 2003 führte ihn sein Weg zu einem DFG-finanzierten molekularbiologischen Forschungsaufenthalt an das größte Krebsforschungszentrum der Welt, dem MD Anderson Cancer Center in Houston, Texas. 2004 erlangte er die Schwerpunktsbezeichnung „Visceralchirurgie“. Brücher ist in vielen nationalen und internationalen Fachgesellschaften Mitglied und wurde 2006 bei der angesehenen Amerikanischen Gesellschaft für Chirurgie als Fellow aufgenommen (Fellow of the American College of Surgeons: F.A.C.S).

Am Uniklinikum Tübingen ist er für die klinische und experimentelle chirurgische Onkologie verantwortlich. Neben der Fortsetzung seiner wissenschaftlichen Arbeiten soll auch die chirurgische Behandlung krebskranker Patienten im Verbund mit dem CCC (Südwestdeutschen Tumorzentrum) optimiert und ausgebaut werden.

Ansprechpartner für nähere Informationen

Universitätsklinikum Tübingen
Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie
Privatdozent Dr. med. Björn Brücher
Oberarzt und Leiter Experimentelle und Chirurgische Onkologie
Tel. 07071/29-8 66 69
Fax 07071/29-55 88
bjoern.bruecher@med.uni-tuebingen.de
Titel der ausgezeichneten Arbeit (Paper in progress):
Early Assessment of Response during neoadjuvant Radiochemotherapy in Esophageal Squamous Cell Carcinoma Patients by 18-Fluoro-2-Deoxy-Glucose-Positron-Emission Tomography.

Media Contact

Dr. Ellen Katz idw

Weitere Informationen:

http://www.medizin.uni-tuebingen.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen

An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…

Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean

20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….

Resistente Bakterien in der Ostsee

Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…