BMBF-Fördermittel für medizinisches Virtual-Reality-Projekt

Laut einem Report der Bundespsychotherapeutenkammer von Oktober 2012 leiden in Deutschland jährlich ca. 15,3 Prozent der erwachsenen Bevölkerung an einer Angststörung. Trotz sehr guter Therapieaussichten ist eine flächendeckende Behandlung in Deutschland aktuell noch nicht möglich. Grund dafür ist vor allem die schlechte Zugänglichkeit der modernen Behandlungen und der hohe Organisationsaufwand einzelner Therapiesitzungen.

Genau das will das UniTyLab der Hochschule Heilbronn mit dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmenprogramm Gesundheitsforschung (Aktionsfeld Gesundheitswirtschaft) geförderten Forschungsprojekt „EVElyn“ (Förderkennzeichen: 13GW0169A) nun ändern. Das Projekt EVElyn vereint dabei hochmoderne Virtual Reality-Techniken zu benutzerzentrierten Konzepten für die ambulante Psychotherapie. Die vom BMBF bewilligte Fördersumme für die Hochschule Heilbronn beträgt rund 670°000 Euro.

Therapie mittels virtuell simulierten Ängsten
Anstatt einzelne Sitzungen der Konfrontationstherapie in realer Umgebung durchzuführen, werden Patienten ihren Ängsten virtuell ausgesetzt. Dazu tragen sie eine Virtual Reality-Brille und können über natürliche Bewegungsabläufe mit dem System interagieren. Durch den Einsatz dieser Technik sollen der Therapieaufwand erheblich gesenkt und Hemmschwellen abgebaut werden.

Um dieses Vorhaben so erfolgreich wie möglich erfüllen zu können, besteht das Konsortium aus Experten der Bereiche Mensch-Technik-Interaktion (Hochschule Heilbronn), Virtual Reality (Hochschule Heilbronn, VTplus GmbH) und Psychotherapie (kbo-Inn-Salzach-Klinikum gemeinnützige GmbH). Dabei kooperiert das Konsortium mit zahlreichen Partnern aus dem universitären und industriellen Umfeld und wird während der gesamten Projektlaufzeit von der AOK Baden-Württemberg beratend begleitet. Die Konsortialleitung hat Prof. Dr.-Ing. Gerrit Meixner von der Hochschule Heilbronn.

Hochschule Heilbronn – Kompetenz in Technik, Wirtschaft und Informatik
Mit rund 8.300 Studierenden ist die staatliche Hochschule Heilbronn die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg. 1961 als Ingenieurschule gegründet, liegt heute der Kompetenz-Schwerpunkt auf den Bereichen Technik, Wirtschaft und Informatik. Angeboten werden an den drei Standorten Heilbronn, Künzelsau und Schwäbisch Hall und in sieben Fakultäten insgesamt 47 Bachelor- und Masterstudiengänge. Die enge Kooperation mit Unternehmen aus der Region und die entsprechende Vernetzung von Lehre, Forschung und Praxis werden in Heilbronn großgeschrieben.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Gerrit Meixner, Direktor UniTyLab (Usability & Interaction Technology Laboratory), Max-Planck-Str. 39, 74081 Heilbronn, Telefon: 0 71 31-504-6731,
E-Mail: gerrit.meixner@hs-heilbronn.de, Internet: http://unitylab.de

Pressekontakt Hochschule Heilbronn: Dr. Simone Scheps (Kommunikation und Marketing),
Max-Planck-Str. 39, 74081 Heilbronn, Telefon: 0 71 31-504-499,
E-Mail: simone.scheps@hs-heilbronn.de, Internet: http://www.hs-heilbronn.de

Media Contact

Johanna Besold idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Wegweisend für die Diagnostik

Forschende der Universität Jena entwickeln Biosensor auf Graphen-Basis. Zweidimensionale Materialien wie Graphen sind nicht nur ultradünn, sondern auch äußerst empfindlich. Forschende versuchen deshalb seit Jahren, hochsensible Biosensoren zu entwickeln, die…

Rotorblätter wiederverwenden

h_da-Team als „Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland“ ausgezeichnet. Rotorblätter von Windkraftanlagen wiederverwenden statt zu entsorgen: Das „Creative Lab rethink*rotor“ am Fachbereich Architektur der Hochschule Darmstadt (h_da) zeigt, dass sich hieraus Schallschutzwände…

Weltweit erstes Zentrum für Solarbatterien

Strategische Partnerschaft zur Optoionik von TUM und Max-Planck-Gesellschaft. Energie von Sonnenlicht direkt elektrochemisch speichern Optoionik als Querschnittswissenschaft zwischen Optoelektronik und Festkörperionik Bayern als internationaler als Innovationsführer bei solarer Energiespeicherung Das…