Deutschlands Erfinder – Dieselmedaille 2011 – Teil 2
Einer der vorgeschlagenen Preisträger in der Kategorie Nachhaltigste Innovationsleistung ist Dr. Michael Sterner vom Fraunhofer IWES. Das Methanisierungsverfahren, das Strom in Gas umwandeln kann und damit als Energiespeicher fungiert brachte die Nominierung. „Durch unser Power-to-Gas- Konzept ermöglichen wir eine stabile, rein regenerative, emissionsfreie und damit klimafreundliche Energieversorgung – unabhängig von Kernkraftwerken und fossilen Kraftwerken“, prophezeit Sterner.
Berthold Mast und Thomas Weimer von Makatec sind mit ihrer Membrantechnologie nominiert, die mit herkömmlicher Absorptionstechnologie kombiniert wird. Das patentierte Verfahren verwendet in der Kältetechnik poröse Membranen, mit denen sich in Absorbern gasförmige Kältemittel lösen lassen. Die Resorptionsanlagen werden mit Abwärme, aber auch mit anderen Wärmequellen wie etwa Sonnenenergie angetrieben. So liefert das System Kälte ohne zusätzlichen Energieverbrauch – also fast zum Nulltarif. Zusätzlich lassen sich die Anlagen aber auch zum Heizen nutzen.
Prof. Dr. Markus Antonietti vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung ist mit der hydrothermalen Karbonisierung nominiert: ein Verfahren zur Herstellung von Braunkohle, Synthesegas, flüssigen Erdöl-Vorstufen und Humus aus Biomasse unter Freisetzung von Energie. „Wofür Mutter Natur Millionen Jahre gebraucht hat, brauchen wir weniger als einen Tag“, erklärt Antonietti. Und für das schwarze Gold gibt es unterschiedlichste gewinnbringende Verwertungsmöglichkeiten: Es lassen sich daraus Benzin, Diesel oder chemische Grundstoffe für Druckertinte und andere Konsumprodukte gewinnen.
Helmut Nägele und Jürgen Pfitzer von Tecnaro sind aufgrund ihres thermoplastisch verarbeitbaren und beliebig formbaren Werkstoffes nominiert. Ergebnis der Entwicklungsarbeit war der thermoplastische Werkstoff Arboform, der aus Lignin gewonnen wird. Bei Lignin handelt es sich um ein verhärtetes Polymer, das bei Pflanzen zum Verholzen führt und ein wesentlicher Bestandteil von Holz ist. Es handelt sich beim entwickelten Werkstoff also um einen Kunststoff, der sich aus nachwachsenden Rohstoffen fertigen lässt.
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