Dieselmedaille 2012 würdigt in München herausragende Leistungen der deutschen Innovationslandschaft
Im Beisein von rund 200 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Medien hat das Deutsche Institut für Erfindungswesen (DIE) am Freitag die Träger der Dieselmedaille 2012 bekannt gegeben. Aus insgesamt 16 Nominierungen wählte das Diesel-Kuratorium unter Vorsitz von Prof. Dr. Alexander Wurzer vier Preisträger aus, die den Gedanken der Dieselmedaille – Innovation und ihre Förderung prämieren – in besonderer Weise verkörpern. Zusammen mit Dr. jur. Heiner Pollert, Vorsitzender des DIE, verlieh Professor Wurzer die Dieselmedaillen in vier Kategorien.
Gewinner in der Kategorie „Erfolgreichste Innovationsleistung“ ist in diesem Jahr Hans Peter Stihl, Ehrenvorsitzender des Beirats und Aufsichtsrats der STIHL Gruppe in Waiblingen. Seit 1926 steht STIHL für innovative Motorsägen-Technik und ist heute ein weltweit tätiges Unternehmen mit über 12.000 Mitarbeitern und einem jährlichen Umsatz von 2,6 Mrd. Euro (2011). Im Licht der Öffentlichkeit steht das Unternehmen mit handgetragenen Motorgeräten, zuletzt mit dem neuen Trennschleifer STIHL TS 500i. Neben einem elektronisch geregelten Vergaser ist eine absolute Branchenneuheit die erste Benzineinspritzung für handgetragene Hochleistungsmotoren. Die Laudatio zu dieser Technologie-Erfolgsgeschichte hielt Dr. h.c. Erwin Teufel, ehemaliger Ministerpräsident Baden- Württembergs.
In der Kategorie „Nachhaltigste Innovationsleistung“ überzeugte die Dortmunder WILO SE unter Ehrenvorsitz von Dr. Jochen Opländer. WILO ist einer der führenden Hersteller von Pumpen und Pumpensystemen für die Heizungs-, Kälte- und Klimatechnik sowie für die Wasserver- und Abwasserentsorgung und gehört heute zu den Weltmarktführern auf dem Gebiet der Hightech-Pumpen. So ist das dezentrale Pumpensystem „Wilo-Geniax“ mit mehreren Miniaturpumpen an den Heizflächen bzw. Heizkreisen eine effiziente Alternative zum klassischen Systemaufbau mit Thermostatventilen. Laudator Prof. Dr. Norbert Wieselhuber, bekannter Unternehmensberater und Gründer der Dr. Wieselhuber & Partner GmbH, würdigte die Erfolgsgeschichte der WILO Gruppe, die mit über 60 Tochtergesellschaften weltweit und insgesamt mehr als 6.700 Mitarbeitern im Jahr 2011 einen Umsatz von 1,07 Mrd. Euro erzielte.
Die Dieselmedaille für die „Beste Innovationsförderung“ wurde an das Erfinderzentrum Norddeutschland (EZN) vergeben. EZN ist die erste Anlaufstelle, wenn es um die objektive Bewertung von Ideen, die geplante Anmeldung von Schutzrechten, die Umsetzung von neuen Technologien in marktfähige Produkte sowie die Vergabe von Lizenzen geht. Initiiert wurde EZN im Jahr 1981 vom Niedersächsischen Wirtschaftsministerium als Landesprojekt unter der Trägerschaft der Fraunhofer Gesellschaft. Seit 1986 ist EZN eine GmbH, bis heute haben dessen Experten rund 50.000 Mal beraten, über 15.000 Erfindungen bewertet und mehr als 2.500 Patentanmeldungen begleitet und gefördert. Den Preis nahmen die EZN-Geschäftsführer Andreas Deutsch und Dr. Christian Eckardt entgegen. Die Laudatio wurde gehalten von Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW).
In der vierten Kategorie „Beste Medienkommunikation“ setzte sich das Deutschlandradio mit seinem Programm „DRadio Wissen“ durch. Das Programm ging erstmals im Januar 2010 in Köln auf Sendung, Zielgruppe sind vor allem Studenten und junge Akademiker. Anders als der Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur sendet DRadio Wissen nicht über UKW, sondern primär über Digitalradio DAB+ und das Internet: DRadio Wissen ist über die Website, als App oder als Internetradio empfangbar. Ein Youtube-Channel rundet das Konzept ab. Roman Roell, Moderator beim Bayerischen Rundfunk, würdigte unter anderem den hohen qualitativen Anspruch des öffentlich-rechtlichen Sendeformats.
Der Preis der Innovationsstiftung U. Sauer (ISUS) geht in diesem Jahr an Dr. Holger Hestermeyer, ein international tätiger deutscher Rechtswissenschaftler, der sich dem Thema Patentrechte unter Berücksichtigung menschenrechtlicher Aspekte gewidmet hat. Die gemeinnützige Stiftung ISUS hat sich zum Ziel gesetzt, wert- und sinnvolle Erfindungen und deren Erfinder zu fördern. Die Laudatio wurde gehalten von der evangelischen Theologin Prof. Johanna Haberer.
DIE-Vorstand Dr. Heiner Pollert betonte in seiner Begrüßungsrede die ständig wachsende Bedeutung einer kontinuierlichen Förderung der Innovationskultur: „Wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand in unserem Land werden nach Ansicht aller Experten zunehmend von der Fähigkeit abhängen, vorhandenes Wissen schnell in innovative, gewinnbringende Konzepte und Produkte umzusetzen. Mit der Dieselmedaille ehrt das Deutsche Institut für Erfindungswesen Persönlichkeiten in Deutschland, die nicht nur Erfindergeist an den Tag gelegt haben, sondern auch die Fähigkeit bewiesen haben, Ideen erfolgreich unternehmerisch umzusetzen. Derartige Erfolge haben Signalwirkung für die gesamte Wirtschaft und stärken insgesamt den Innovationsstandort Deutschland.“
Über die Dieselmedaille:
Die Dieselmedaille wurde 1952 ins Leben gerufen. Seitdem gilt sie als höchste Auszeichnung für Erfinder, die mit ihrem Erfolg zum Wohle unserer Gesellschaft beigetragen haben. Die lange Liste prominenter Medaillenträger unterstreicht die Wichtigkeit der geistigen Schöpfung für den Erfolg der deutschen Wirtschaft. Berühmte Preisträger sind unter anderem Wernher von Braun, Gottlob Bauknecht, Hans Viessmann, Arthur Fischer, Anton Kathrein, Sybill Storz, Fritz Sennheiser, die Nobelpreisträger Herrmann Staudinger, Ernst Ruska und Manfred Eigen, sowie die SAP-Gründer Dietmar Hopp, Prof. Dr. h.c. Hasso Plattner und Dr. h.c. Klaus E. Tschira.
Weitere Details und Hintergrundinformationen zu den Nominierungen finden Sie unter: www.dieselmedaille.de (Menu: Dieselmedaille / Nominierungen)
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