Frankreich: Verleihung des "Prix Irène Joliot-Curie 2008" an drei Wissenschaftlerinnen

Er ist im Jahre 2001 von dem damaligen Forschungsminister ins Leben gerufen worden und wird seit 2004 in Partnerschaft mit der „Fondation d' entreprise pour la recherche EADS“ ausgerichtet. Er umfasst vier Kategorien, von denen auch in diesem Jahr jede mit 10.000 Euro dotiert ist.

Der „Prix Iréne Joliot-Curie 2008“ wurde verliehen an:

Brigitte Senut als „Wissenschaftlerin des Jahres, die durch einen bemerkenswerten persönlichen Beitrag in der öffentlichen oder privaten Forschung hervorgetreten ist“.

Brigitte Senut ist Paläontologin mit dem Schwerpunkt Paläontologie der Wirbeltiere und des Menschen. Sie führt hierzu seit 1983 intensive Feldstudien insbesondere in Afrika durch. Diese haben die Entwicklung der Hominiden, die Dichotomie zwischen Großaffen und Menschen sowie den Ursprung der Hominiden in einem breit angelegten Kontext zum Gegenstand. Ihre Arbeiten haben zu zahlreichen Entdeckungen geführt.

Parallel zu ihren Forschungsarbeiten ist sie in mehrfacher Weise in der akademischen Lehre engagiert (troisième cycle, Capes; agrégation, Gastprofessor an der Universität Kyoto).

Katell Berthelot als „Junge Wissenschaftlerin die sich durch ihren wissenschaftlichen Werdegang und durch ihre exemplarische Aktivität in der französischen Forschung ausgezeichnet hat“.

Katell Berthelot ist „chargée de recherche“ des CNRS und arbeitet am „Centre de Recherche Francais de Jérusalem“. Sie ist Spezialistin des alten Judentums und verfolgt in ihrer Arbeit das Verhältnis von Juden und Nicht-Juden zum „gelobten Land“ unter Heranziehung der jüdischen Interpretationen der biblischen Geschichte betreffend die Eroberung von Kanaan durch die Hebräer.

Parallel hierzu spielt sie u.a. eine wichtige Rolle in der Inspiration und Koordinierung einer internationalen Forschergruppe; sie ist weiter für die Veröffentlichung einer zweisprachigen Ausgabe der am Roten Meer aufgefundenen Schriftrollen verantwortlich. Auch hat sie mehrere einschlägige internationale wissenschaftliche Ateliers und Kolloquien veranstaltet.

Catherine Langlais als „Erfolgreiche Wissenschaftlerin , die ihren Berufsweg in den Dienst der Unternehmensforschung gestellt hat oder zur Gründung eines innovativen Unternehmens beigetragen hat“.

Catherine Langlais ist Spezialistin der „chimie du solide“, der Optik und der Materialforschung. Sie ist „ingenieur des Mines de Nancy“. Seit mehr als dreißig Jahren ist sie in der Forschung der Unternmehmensgruppe Saint-Gobain tätig. Seit dem Jahre 2000 ist sie Generaldirektorin von „Saint Gobain Recherche“, wo sie sich ständig für eine bessere Vertretung der Generation junger Forscherinnen einsetzt.

Catherine Marry als „Person, die eine bemerkenswerte InitiativeBegleitung einer oder mehrerer junger Frauen im Verlaufe deren wissenschaftlichen Ausbildungsganges oder zu Beginn ihrer sich darin anschließenden wissenschaftlichen Laufbahn ergriffen hat“ („Prix du Mentorat“).

Catherine Marry leitet seit dem Jahre 2006 die Gruppe „Professions-réseaux-organisations“ des „Zentrum Maurice Halbwachs“, wo sie geschlechterspezifische Vergleichsstudien von Laufbahnentwicklungen in künstlerischen Berufen durchführt. Sie setzt sich weiter für die Förderung von Wissenschaftlerinnen in Verbindung mit den Organsationen „Demain la parité“, „Femmes et sciences“, „Femmes et maths“ und der des Ausschusses „für die Stellung der Frauen im CNRS ein.

Forschungsministerin Valérie Pécresse und EADS-Präsident Louis Gallois unterstrichen anlässlich der Preisverleihung jeweils für ihren Verantwortungsbereich die Bedeutung, die sie der Berufung von Frauen in verantwortungsvolle Stellungen beimessen.

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