HMLS Investigator Award für Prof. Dr. Jochen Wittbrodt und Dr. Ernst Stelzer

Für ihre bahnbrechenden Arbeiten zur mikroskopischen Darstellung bei grundlegenden Prozessen der Embryonalentwicklung erhalten der Entwicklungsbiologe Prof. Dr. Jochen Wittbrodt von der Universität Heidelberg und der Biophysiker Dr. Ernst Stelzer vom European Molecular Biology Laboratory (EMBL) heute Abend den HMLS Investigator Award.

Für ihre bahnbrechenden Arbeiten zur mikroskopischen Darstellung bei grundlegenden Prozessen der Embryonalentwicklung erhalten der Entwicklungsbiologe Prof. Dr. Jochen Wittbrodt von der Universität Heidelberg und der Biophysiker Dr. Ernst Stelzer vom European Molecular Biology Laboratory (EMBL) heute Abend den HMLS Investigator Award: Der mit 200.000 Euro dotierte Forschungspreis der Heidelberger Molekularen Lebenswissenschaf­ten (HMLS) wird von der Fakultät für Biowissenschaften, der Medizinischen Fakultät Heidelberg, dem Max-Planck-Institut für medizinische Forschung, dem Deutschen Krebsforschungszentrum und dem EMBL vergeben. Die Initiative HMLS ist Teil des Zukunftskonzeptes, mit dem die Ruperto Carola in der Exzellenzinitiative gefördert wird.

Prof. Wittbrodt und Dr. Stelzer haben in ihren Forschungen Expertenwissen der digitalen Laser-Mikroskopie mit zentralen Fragestellungen zu den Entwicklungsstufen von Tieren kombiniert und damit die Zellmigration im Fischembryo auf eine ganz neue Art sichtbar gemacht. Mit einem eigens dafür entwickelten Mikroskop können auch schnelle und komplexe Vorgänge dreidimensional gesehen werden. Die auf diese Weise entstandenen Filme stehen im Internet allen interessierten Forschern ebenso wie Laien zur Verfügung. Die Arbeit der beiden Wissenschaftler sei ein Beleg dafür, wie hervorragend in Heidelberg über alle Grenzen der Disziplinen und Institutionen hinaus gemeinsam geforscht wird, heißt es in der Begründung zur Vergabe des HMLS Investigator Award.

Jochen Wittbrodt ist Professor für Molekulare Entwicklungsbiologie und Physiologie am Institut für Zoologie der Universität Heidelberg und Mitglied im Exzellenzcluster Zelluläre Netzwerke. Er erforscht die frühen Vorgänge im Embryo, die zur Bildung eines vollständigen Fisches führen. Wichtige Schritte sind dabei die korrekte Vermehrung und die Wanderung von Zellen zu ihren Bestimmungsorten. Diese Prozesse sind nicht nur bei Fischen von Bedeutung für die Entwicklung zu lebendigen erwachsenen Tieren, sondern können auch auf andere Lebewesen übertragen werden. So finden sich die gleichen Prinzipien unter anderem in den grundlegenden Entwicklungsprozessen des Menschen wieder.

Ernst Stelzer ist seit 1987 am European Molecular Biology Laboratory tätig und gehört zu den außeruniversitären Mitgliedern des Exzel­lenzclusters. Seit 1989 leitet der promovierte Physiker am EMBL eine Forschungsgruppe im Bereich Zellbiologie und Biophysik. Der Wissenschaftler befasst sich mit der Nutzung von Nanotech­nologien in der Erforschung biologischer Sachverhalte. Dazu gehören die Verbesserung der Mikroskopie im Hinblick auf die Leistung der Geräte und die Entwicklung berührungsfreier Metho­den für den Einsatz in der Biologie.

Kontakt:
Susanne Graef
HMLS Geschäftsstelle
Telefon (06221) 54-51201
hmls@bioquant.uni-heidelberg.de
Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

Media Contact

Marietta Fuhrmann-Koch idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-heidelberg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Wirkstoff-Forschung: Die Struktur von Nano-Genfähren entschlüsseln

LMU-Forschende haben untersucht, wie sich kationische Polymere beim Transport von RNA-Medikamenten auf molekularer Ebene organisieren. Kationische Polymere sind ein vielversprechendes Werkzeug für den Transport von RNA-Therapeutika oder RNA-Impfstoffen und werden…

Entwicklung klimaneutraler Baustoffe

…aus biogenen Materialien unter Einsatz phototropher Mikroorganismen. Das Fraunhofer-Institut FEP in Dresden bietet skalierbare Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, um technologische Innovationen auf neue Produktionsprozesse anzuwenden. Angesichts der steigenden Nachfrage nach klimaneutralen…

Optimiertes Notfallmanagement dank App

Wie die eGENA-App bei Notfällen in der Anästhesie hilft. Mit der eGENA-App hat die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) ein digitales Werkzeug geschaffen, das den Klinikalltag bei…