Höchste Nachwuchs-Auszeichnung der Produktionstechnik für Bremer Wissenschaftler

Turbinenschaufeln, Kugellager, Kurbelwellen und Außenhüllen von Flugzeugen werden im Betrieb stark beansprucht. Besonders belastet sind die Oberflächen und Randzonen dieser Bauteile. Funktionieren die sensiblen Bereiche zuverlässig und fehlerfrei, verlängert sich ihre Lebensdauer.

Vor dem Hintergrund von Ressourcenschonung und Leichtbau sind Randzoneneigenschaften von Bauteilen weltweit verstärkt in den Fokus der Wissenschaft gelangt. Für seine wegweisenden Arbeiten zur Härtung der Randschicht durch trockeneisgestütztes (kryogenes) Festwalzen erhält der Bremer Wissenschaftler Dr.-Ing. Daniel Meyer die F. W. Taylor Medal des Collège International pour la Recherche en Productique (CIRP). Die Medaille wird ihm am 19. August 2013 im Rahmen CIRP-Vollversammlung in Kopenhagen verliehen.

Der Preisträger

Daniel Meyer präsentierte auf der Vollversammlung der CIRP im Jahr 2012 in Hong Kong seine Ausarbeitung zum kryogenen Festwalzen und konnte den Nachweis erbringen, dass sich Prozessketten zur Herstellung von hochbelasteten Bauteilen effizienter gestalten lassen. Meyer promovierte im vergangenen Jahr an der Universität Bremen. Seit 2006 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Institut für Werkstofftechnik (IWT) an der Uni Bremen.

Er leitet dort eine Nachwuchsgruppe und ist Oberingenieur der Hauptabteilung Fertigungstechnik. Seit 2011 gehört Meyer den CIRP Research Affiliates an. Eine Mitgliedschaft in diesem Netzwerk der CIRP für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler setzt eine Nominierung und das Mentorat durch einen sogenannten CIRP-Fellow voraus. Fellows sind international renommierte Wissenschaftler, die in den begrenzten Kreis der CIRP-Vollmitglieder gewählt wurden. Jedes Land stellt dabei maximal 20 Fellows.

Die Auszeichnung

Die CIRP verleiht einmal im Jahr die F.W. Taylor Medal an eine Nachwuchswissenschaftlerin oder einen Nachwuchswissenschaftler für herausragende wissenschaftliche Arbeiten. Die Preisträgerinnen oder Preisträger dürfen nicht älter als 35 Jahre sein und müssen ihre innovativen Erkenntnisse auf einer CIRP-Vollversammlung persönlich vorgetragen und zur Diskussion gestellt haben. Meyers Beitrag wurde aus über 100 Vorträgen zur Prämierung ausgewählt.

Die F.W. Taylor Medal ist benannt nach dem US-amerikanischen Ingenieur Frederik Winslow Taylor (1856-1915), der als einer der Begründer der Arbeitswissenschaft gilt und wichtige praktische und theoretische Beiträge zur Produktionstechnik leistete. Zu den bisherigen Preisträgern gehört eine Vielzahl von Wissenschaftlern, die später eine erfolgreiche Hochschulkarriere einschlugen und bedeutende Lehrstühle einnahmen, unter anderem der Bremer Leibniz-Preisträger und Universitäts-Professor Ekkard Brinksmeier. In 55 Jahren der Verleihung der Taylor Medal ist Meyer erst der zweite Bremer Wissenschaftler, dem diese Ehre zuteilwird. Insgesamt gibt es bisher 13 deutsche Preisträger.

Fotos von der Preisverleihung selbst erhalten Sie ab 20. August über Isabell Harder.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Produktionstechnik
Isabell Harder M. A. (Öffentlichkeitsarbeit)
E-Mail harder@iwt-bremen.de
Tel.:0421 218 511 88

Media Contact

Eberhard Scholz idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-bremen.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Sie verwandelt Materie mit Licht

Halb Chemikerin, halb Physikerin und voll und ganz Forscherin: Niéli Daffé befasst sich mit Materialien, die, wenn beleuchtet, Farbe oder Magnetisierung ändern. Mit SNF-Unterstützung untersucht sie dies mit Röntgenstrahlen. Schon…

Intelligentes Auto erkennt Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Rund 270.000 Menschen erleiden in Deutschland pro Jahr einen Schlaganfall. Jeder fünfte Betroffene stirbt innerhalb der ersten Wochen an den Folgen. Um einem Schlaganfall vorzubeugen, ist es wichtig, die Symptome…

Neue Standards für die Oberflächenanalyse von Nanopartikeln

Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) entwickelt in einem neuen EU-Projekt standardisierte Messverfahren zur Untersuchung der Oberflächen von Nanopartikeln. Ziel ist es, die Funktionalität und Sicherheit von Nanopartikeln weiter…