Lars E. French und Markus H. Heim mit dem Otto Naegeli Preis 2012 ausgezeichnet

Prof. Dr. Markus H. Heim ist seit 2012 Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie sowie Forschungsgruppenleiter des Hepatologie-Labors des Departements Forschung am Universitätsspital Basel. Seine Forschungsschwerpunkte bilden die Chronische Virushepatitis, die Interferon-Signalübermittlung, die Entstehung von Leberkrebs und die Leberregeneration. Heim studierte Medizin an der Universität Basel, legte 1987 das Staatsexamen ab und erwarb ein Jahr später den Doktor der Medizin.

Es folgten Jahre der Assistenz, bis Heim 1997 zum Forschungsgruppenleiter am Zentrum für Lehre und Forschung des Universitätsspitals Basel ernannt wurde. Im gleichen Jahr erwarb er den Facharzttitel Innere Medizin. Es folgten 1998 die Venia docendi der Universität Basel, 1999 der FMH-Titel Gastroenterologie und 2009 seine Ernennung zum Extraordinarius für Hepatologie an der Universität Basel.

Markus H. Heim hat herausragende Beiträge zum Verständnis der Rolle des Interferonsystems in der Leber und der Wirt-Virus-Wechselwirkung bei Infektionen mit dem Hepatitis C Virus geleistet. Das Virus hat Mechanismen entwickelt, mit denen es sich dem Immunsystem in über 70% der Patienten entziehen kann. Dabei überlistet es das körpereigene Interferonsystem, das Virusinfektionen zumeist erfolgreich entgegenwirkt. In den letzten 15 Jahren untersuchten Heim und seine Forschungsgruppe die molekularen Mechanismen der Wechselwirkung zwischen dem Hepatitis C Virus und der Interferon-Signalgebung in der Leber. Er konnte nachweisen, warum gängige Therapieansätze oft nicht den gewünschten Effekt erzielten. Heims international anerkannte Forschung ist das Ergebnis einer Verschmelzung modernster Methoden der Grundlagenforschung mit innovativer und forschungsorientierter Patientenversorgung in der Klinik.

Prof. Dr. Lars E. French ist seit Oktober 2006 Klinikdirektor der Dermatologischen Klinik des Universitätsspitals Zürich. Sein Forschungsthema umfasst schwere entzündliche Hautkrankheiten und Hautkrebs. French und sein Team haben zahlreiche wertvolle Beiträge zum besseren Verständnis des Mechanismus von Hautkrankheiten geliefert. Zwischen 1988 und 1999 erlangte French das Diplom für Medizin und den Facharzttitel in Dermatologie an der Universität Genf. Nach einem vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Aufenthalt (1999–2000) an der Pennsylvania University, USA, Klinik für Dermatologie, kehrte French an die Universität Genf zurück, wo er 2003 zum Louis-Jeantet-Professor für Medizin ernannt wurde. Von 2003 bis 2006 war French Extraordinarius für Dermatologie am Universitätsspital Genf.

Lars E. French hat bedeutende Beiträge zum Verständnis der molekularen Mechanismen von Hautkrankheiten geleistet. So untersuchten er und sein Team die Ursachen für den Zelltod in der Haut von Patienten, die unter einer schweren Form von Arzneimittelallergie leiden. Durch die Verabreichung von Immunglobulin erzielten sie bei diesen Patienten einen neuartigen Behandlungsansatz. Auch konnte er feststellen, dass Lymphome der Haut während ihrer Entwicklung die körpereigenen Kontrollmechanismen ausschalten, welche durch den Einsatz von Interferonen teilweise wieder rückgängig gemacht werden können. Weitere seiner Beiträge dienen zum Verständnis allergischer Hautkrankheiten wie Kontaktdermatitis. Als international führende Persönlichkeit auf dem Gebiet der «Investigative Dermatology» versteht es French, Wissenschaft und Medizin auf äusserst innovative Weise zu verbinden.

Otto Naegeli Preis
Der mit 200'000 Franken dotierte Otto Naegeli Preis wird alle zwei Jahre an herausragende Persönlichkeiten auf dem Gebiet der medizinischen Forschung verliehen. Die Otto Naegeli Stiftung unterstützt und belohnt damit Forschung zur Erhaltung und Förderung menschlichen Lebens und menschlicher Lebensqualität. Die Preisträger werden jeweils vom Preisrat bestimmt, der aus dem Stiftungspräsidenten und den früheren Preisträgern besteht. Mit dem Preis würdigt die Stiftung Otto Naegeli (1871–1938), den international bekannten Forscher und Lehrer für Innere Medizin an der Universität Zürich.

Weitere Auskünfte
Dr. Thomas Schnyder, Universität Basel, Kommunikation & Marketing, Tel. +41 61 267 24 25, E-Mail: thomas.schnyder@unibas.ch

Media Contact

Reto Caluori idw

Weitere Informationen:

http://www.unibas.ch

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen

An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…

Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean

20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….

Resistente Bakterien in der Ostsee

Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…