Rein in die Praxis – Kunden von Morgen testen satellitengestützte Anwendungen im "Living Lab"

Zudem kann der Gewinner sein Produkt in einem der mehr als 270 Living Labs des European Network of Living Labs (ENoLL) auf die Probe stellen. Die Nutzer von Morgen werden hierbei in den Testablauf einbezogen. Das verhindert teure Fehlentwicklungen und verbessert die Nutzerfreundlichkeit von neuen Produkten.

Living Labs (dt. Lebendige Labore) gewinnen in Europa bei der Entwicklung neuer Anwendungen zunehmend an Bedeutung. Durch diese nutzerorientierten Innovationsplattformen werden neue Anwendungen und Prototypen einem Realitätscheck unterworfen. Einschlägige Nutzergruppen testen die Produkte und Dienste und geben den Entwicklern anschließend Rückmeldung und Verbesserungsvorschläge. Gerade Satellitennavigationsanwendungen können von dieser Art der Zusammenarbeit zwischen Forschung, Industrie und den zukünftigen Kunden profitieren, meint Roberto Santoro, Vize-Präsident von ENoLL.

Mit dem European Satellite Navigation Competition (ESNC) wird seit Jahren die Entwicklung kommerzieller Anwendungen, die auf Satellitennavigation basieren, gefördert. Mit dem GNSS Living Lab Preis werden vor allem Anwendungen prämiert, die sich mit den Themen Gesundheit, Energie oder Medien beschäftigen und die bereits so weit fortgeschritten sind, dass sie in einem geeigneten Living Lab getestet werden können. Bereits jede sechste Idee des ESNC wurde im letzten Jahr für den GNSS Living Lab Preis eingereicht. „Entwickler wissen nur zu gut, dass der Schlüssel zum Erfolg in der Akzeptanz seines Produktes bei seinen zukünftigen Benutzern liegt“, erklärt Thorsten Rudolph, Geschäftsführer der Anwendungszentrum GmbH Oberpfaffenhofen.

Neben dem kostenlosen Realitätscheck in einem Europäischen Living Lab erhält der Gewinner des GNSS Living Lab Preises ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro. Durch die Einbindung eines Living Labs in den Entwicklungsprozess lässt sich nicht nur die Funktionalität eines Produktes überprüfen, sondern auch seine Nutzerfreundlichkeit verbessern. Davon soll nicht nur der Gewinner profitieren, sondern auch die anderen Teilnehmer des Wettbewerbs. Denn aus der Zusammenarbeit mit den Living Labs ergeben sich häufig neue Geschäftsmöglichkeiten und es entstehen gemeinsame Projekte mit den regionalen Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen.

Im letzten Jahr wurden drei Gewinner ausgezeichnet – jeweils einer für die drei Themen Gesundheit, Energie und Medien. Das OpenCarData-Projekt der Firma doss B.V. aus Holland gewann den Energie-Preis. Es stellt den CO2-Ausstoß von Autos anschaulich dar. Autofahrer, Fuhrparkbesitzer und Regierungen können so ihre Emissionen überwachen, vergleichen und letztlich verringern. Die ortsbezogene Überwachungslösung für Herzpatienten mit dem Namen „Cardiac Power Monitoring“ der deutschen Firma Kreative Technologie LWU gewann den Preis in der Kategorie Gesundheit. Das Informations- und Navigationssystem DINOS der Firma TR Associates Ltd. aus Malta überzeugte die Jury zum Thema Medien. DINOS navigiert Touristen nicht nur durch die Stadt, sondern weist auch auf die Wartezeit bei Sehenswürdigkeiten hin und schlägt Alternativen vor.

Die Vorschläge der Gewinner begeisterten nicht nur die damalige Jury: 15 Living Labs bewarben sich darum, die Gewinnerprojekte einer Alltagstauglichkeitsprüfung zu unterziehen. Mittlerweile wurde für alle drei ein geeignetes Living Lab gefunden, in der dann die Anwendungen von zukünftigen Nutzern und potentiellen Kunden unter realen Bedingungen getestet werden.

Kontakt:
European Satellite Navigation Competition
Ulrike Daniels
Anwendungszentrum GmbH Oberpfaffenhofen
Friedrichshafener Straße 1
82205 Gilching
Germany
Tel.: +49(0)8105-77277-14
Fax: +49(0)8105-77277-55
daniels@anwendungszentrum.de
Der European Satellite Navigation Competition (ESNC):
Der ESNC ist ein internationaler Ideenwettbewerb, der jährlich die besten Ideen im Bereich Satellitennavigation auszeichnet. Mitmachen kann jeder – egal ob die Teilnehmer von einer Firma, oder einem Forschungsinstitut kommen, ob sie Studenten, Privatpersonen oder selbstständig sind. Was zählt, ist einzig und allein die Idee. Vom 1. April bis zum 30. Juni können sie ihre Idee unter www.galileo-masters.eu einreichen.
Der Wettbewerb wurde 2004 ins Leben gerufen. Damals beteiligten sich drei Regionen dran. Seither hat sich der Wettbewerb zu einem Netzwerk im Zeichen von Innovation und Know-How entwickelt. Mehr als 20 Regionen treten gegeneinander an, und hoffen, dass der Galileo Master aus ihren Reihen kommt.

www.galileo-masters.eu

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Ulrike Daniels Anwendungszentrum GmbH

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