Studenten als Ideenlieferanten für Airbus
Um die Zukunft der Luftfahrt grüner zu machen, hat der größte europäische Hersteller Airbus eine neue Ideenkampagne gestartet. Unter dem Titel „Fly Your Ideas“ sind jetzt College- und Universitätsstudenten im Master- oder PhD-Studiengang aller Disziplinen dazu aufgerufen, Konzepte für die Zukunft der Luftfahrt zu präsentieren.
Erlaubt sind dabei sowohl Ideen über neue Materialien als auch Prozesse, Produkte, Flugzeug-Innenraumgestaltung, logistische Ansatzpunkte und operative Lösungen. Der Hauptgewinn beträgt 30.000 Euro. Der Gewinner wird bei der Le Bourget Airshow im Juni 2009 präsentiert.
„Der Fly Your Ideas-Wettbewerb gibt den Studenten die Möglichkeit mit Airbus zu arbeiten. Zusammen können wir frische und innovative Ideen teilen und damit die Zukunft der Luftfahrt gestalten“, so Tom Enders, Präsident und CEO von Airbus. Der erste Preis, der nach verschiedenen vorhergehenden Zwischenrunden ausgewählt wird, wird an denjenigen vergeben, dessen Ideen das größte Potenzial für Verbesserungen hat.
„Als ökologisch orientiertes Unternehmen nimmt Airbus durch seine Förderung und Bereitstellung verantwortungsvoller Lösungen eine führende Position ein,“ meint Patrick Gavin, Executive Vice President Engineering und Schirmherr des Wettbewerbs. „Fly Your Ideas“ ziele darauf ab, neue Sichtweisen und Ideen bereits in den frühen Phasen der langfristigen technologischen Entwicklungsarbeit zu berücksichtigen. „Wir setzen uns für die Entwicklung neuer Technologien ein, um sicherzustellen, dass der Luftverkehr eine ökologisch effiziente Transportform bleibt und wirtschaftlichen Nutzen mit immer geringeren Umweltfolgen bringt.“
Erst Anfang des Jahres haben Airbus und andere große Luftfahrtindustrieunternehmer Europas gemeinsam mit der EU die Clean-Sky-Initiative ins Leben gerufen. Zu dessen Zielen gehören zum Beispiel die Verringerung der CO2-Emissionen sowie der Stickoxide um je 40 Prozent.
Neue Technologien sollen die Flugzeuge der Zukunft außerdem um 20 Dezibel leiser machen. Dass das ein schwieriges Unterfangen ist, bestätigt der Experte Andreas Geisler von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG gegenüber pressetext. Mit vielen Technologien sei man an bereits die Grenzen gestoßen. „Konkret geht es um eine komplette Überarbeitung der Bereiche Rumpf, Flügel und Triebwerke“, erklärt der Experte. Man könne davon ausgehen, dass das Flugzeug der Zukunft nicht so aussehen werde, wie Flugzeuge heute aussehen. „Um diese Schritte einzuleiten, wurde die Initiative ins Leben gerufen.“
Wenn eine neue Flugzeug-Generation entwickelt wird, könne man davon ausgehen, dass ein neues Flugzeug um rund 15 Prozent weniger Treibstoff verbraucht als das Vorgängermodell. „Boeing berichtet sogar davon, dass der Dreamliner 787 um 20 Prozent weniger Kerosin verbraucht als die Generation Boeing 767.“
Technische Probleme haben die Produktion des Dreamliners, der zu großen Teilen aus Verbundstoffen besteht, bisher verzögert. Das Dreamliner-Pendant aus dem Hause Airbus – der A350 – dessen Launch mehrmals verzögert wurde, hat bereits mehrfache große technische Änderungen hinter sich. Im Juli 2006 wurde eine grundsätzlich überarbeitete Version bei der Luftfahrtmesse in Farnborough vorgestellt worden.
Er erhielt die Bezeichnung A350 XWB und sollte eine vollständige Neuentwicklung sein, womit die ursprünglichen A350-Planungen fast vollständig verworfen wurden. Die Daten des mittelgroßen (270 bis 300 Sitzplätze) Langstreckenjets klingen viel versprechend: Er soll um 25 Prozent effektiver als die B777 und pro Sitz um zwei Prozent treibstoffsparender als der Dreamliner sein. Erstflug für die erste Version ist 2013/14 geplant.
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