Studie zu CLL-Forschung ausgezeichnet – Wissenschaftsgetriebene Forschung gestärkt
Alle zwei Jahre treffen sich im schweizerischen Lugano mehr als 3.000 Hämatologen, klinische Onkologen, Pathologen und Kinderärzte aus aller Welt, um sich beim ICML-Kongress zu den neuesten Forschungsergebnissen und Therapieansätzen bei Leukämien und Lymphomen auszutauschen.
Mit dabei sind auch die Forscher der „Deutschen CLL-Studiengruppe“, die an der Uniklinik Köln unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Hallek angesiedelt ist. Die erfolgreiche Arbeit dieser Gruppe genießt weltweite Anerkennung und hat wesentlich zur stark verbesserten Therapierbarkeit dieser ehemals lebensbedrohlichen Erkrankung beigetragen.
Dr. Paula Cramer leitet klinische Studien innerhalb der CLL-Studiengruppe. In die prämierte Studie wurden 2015 insgesamt 66 CLL-Patienten eingeschlossen und mit einer neuartigen Kombination von Wirkstoffen behandelt, darunter zwei zielgerichtete neue Substanzen (Obinutuzumab und Venetoclax).
Obwohl viele Patienten ungünstige genetische Faktoren aufwiesen und bereits einige vorherige Therapien gescheitert waren, haben 95 Prozent auf die Behandlung angesprochen. Bei 87 Prozent waren im Blut keine Leukämiezellen (sogenannte minimale Resterkrankung) mehr nachweisbar: ein extrem vielversprechendes Ergebnis, das allen bisherigen Vergleichstherapien deutlich überlegen zu sein scheint.
„Basierend auf den positiven Ergebnissen unserer Studie ist im Dezember 2016 eine weitere deutlich größere Studie ebenfalls unter der Federführung der Uniklinik Köln gestartet, welche die Erstlinienbehandlung von Patienten mit CLL weiter optimieren soll, damit diese Erkrankung hoffentlich heilbar wird“, beschreibt Dr. Cramer die weiteren Ziele der CLL-Forschergruppe.
Neben den überzeugenden Ergebnissen zeichnet sich die ausgezeichnete CLL-Studie auch dadurch aus, dass die Federführung dafür bei den Kölner Wissenschaftlern liegt. Meistens werden in Deutschland Studien mit Wirkstoffen, die noch nicht zugelassen sind, von Pharmaunternehmen selbst initiiert und durchgeführt. „Es freut mich besonders, dass eine Arbeit ausgezeichnet wird, die von uns Forschern selbst initiiert wurde. Studien dieser Art – unter akademischer Leitung – sind extrem wichtig.
Sie klären den Stellenwert neuer Therapien unabhängig von kommerziellen Interessen der Industrie. Sie erzielen häufig den entscheidenden Fortschritt, etwa durch die richtige Kombination von Medikamenten. Davon benötigen wir mehr in Deutschland“, so Prof. Dr. Michael Hallek. Und weiter: „Die deutsche Universitätsmedizin arbeitet auf hohem Niveau.
Um in der besonders dynamischen onkologischen Forschung einen eigenständigen europäischen Beitrag zu erarbeiten, brauchen wir die konsequente Förderung patientennaher Forschungsstrukturen. Nur wenn hier konsequent investiert wird, werden wir international wettbewerbsfähig und in unserem Urteil unabhängig sein.“
Für Rückfragen:
Christoph Wanko
Referent Unternehmenskommunikation Uniklinik Köln
Stabsabteilung Unternehmenskommunikation und Marketing
Telefon: 0221 478-5548
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