UDE-Projekt zusammen mit der TU Dortmund: Den Windkanal effektiver nutzen
An der Universität Duisburg-Essen (UDE) entsteht nun zusammen mit der Technischen Universität Dortmund (TUD) ein virtueller interaktiver Windkanal. Das Projekt wird vom Mercator Research Center Ruhr mit mehr als 145.000 Euro gefördert.
Klassische Windkanäle sind sehr aufwendig, verbrauchen viel Energie und das Herstellen der Modelle ist teuer. Die Messgrößen Druck, Geschwindigkeit oder Temperatur können auch nur punktuell erfasst werden.
Zu einer echten Alternative haben sich in letzter Zeit Computer-Simulationen entwickelt. Sie benötigen allerdings auch viel Rechenzeit und Kompetenz beim Anwender.
Die Vorteile beider Ansätze verbindet der virtuelle, interaktive, numerische Windkanal „VINDDKanal“. UDE-Projektleiter Prof. Dr. Andreas Kempf: „Er soll das Experiment nicht ersetzen, sondern effizient ergänzen. Der klassische Windkanal lässt sich so wesentlich preiswerter betreiben.“
Überflüssige Versuche lassen sich vermeiden, und die verbleibenden Experimente können durch die Simulationsdaten ergiebiger ausgewertet werden. Außerdem arbeiten die Ingenieure effektiver dank neuartiger Visualisierungstechniken.
Prof. Kempf: „Die größte Herausforderung steckt in dem Wort ‚interaktiv‘. Um das möglich zu machen, muss der Computer die Lösungen schneller liefern, als sie in der Realität sichtbar wären – oder es wenigstens dem Anwender so erscheinen lassen.“ Dank der rasanten Entwicklung in der Unterhaltungselektronik steht die notwendige Rechenleistung in Form von Grafikprozessoren moderner PCs zur Verfügung. Diese Leistung „anzuzapfen“ erfordert angepasste numerische Methoden und geeignete Programmiertechniken.
Genau diese Anforderung wird durch das Professoren-Trio Andreas Kempf, Jens Krüger und Stefan Turek bestens erfüllt. Prof. Turek entwickelt an der TU Dortmund hardware-orientierte numerische Methoden zur Strömungssimulation. Kempf ist UDE-Professor für Fluiddynamik, ebenfalls mit einem Schwerpunkt auf der Entwicklung von Modellen und Methoden zur Strömungssimulation.
Krüger ist Professor für Hochleistungsrechnen an der UDE und ein ausgewiesener Experte für Grafikprozessoren und Visualisierung großer Datenmengen, wie sie in einem virtuellen und interaktiven Windkanal anfallen werden.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Andreas Kempf, Tel. 0203/379-8103, andreas.kempf@uni-due.de
Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.uni-due.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise
Neueste Beiträge
Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen
An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…
Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean
20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….
Resistente Bakterien in der Ostsee
Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…