Energieforschung aus Niedersachsen auf der Hannover Messe
Gezeigt werden Ergebnisse aus Untersuchungen zur Optimierung von Verteilnetzen. Dabei wird nicht nur auf das Stromnetz Bezug genommen, sondern auch auf Gasverteilnetze.
Anhand von Simulationen werden Netzparameter dargestellt, die bei einem zunehmenden Anteil dezentraler Energieeinspeisungen nicht nur von der übergeordneten Transportnetzseite beeinflusst werden, sondern auch von den Einspeisern im Verteilnetz.
Auf der elektrischen Seite sind dies Windkraftanlagen, Photovoltaik-Module und Blockheizkraftwerke (BHKW), im Gasnetz ist mit aufbereitetem Biogas zu rechnen. Es gilt dabei herauszufinden, durch welche Maßnahmen die Spannungsqualität auch weiterhin gesichert werden kann. Dabei liegt ein Schwerpunkt in der Erforschung von Kurz- und Langzeitspeichern für elektrische Energie. Ein anderer Schwerpunkt betrifft das Konditionieren der Regelenergie durch geeignete elektronische Schaltelemente.
Daneben wird der Betrieb von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen erforscht. Es gilt herauszufinden, unter welchen technischen und ökonomischen Randbedingungen solche Anlagen sinnvoll betrieben werden können. Dabei werden Fragen des Energiemanagements (Wärme und Strom) von einzelnen und vielen solcher Anlagen untersucht und welcher informationstechnische Aufwand dafür erforderlich ist. Besondere Beachtung findet dabei die effiziente Nutzung der Wärme in den jeweiligen Liegenschaften. Ebenso wird untersucht, wie die Lebensdauer des Antriebsmotors als kritischer Komponente erhöht werden kann.
Ein weiterer Forschungsfokus ist auf die Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (KWKK) gerichtet. Ein Mini-BHKW wird im Verbund mit einer kleinen Absorptionskältemaschine betrieben, so dass die Abwärme im Sommer zur Klimatisierung von Gebäuden genutzt werden kann. Dadurch kann zum einen die Laufzeit des BHKWs erhöht werden, zum anderen wird der Kältebedarf umweltschonend durch Wärme gedeckt.
Am 1. April 2006 fiel der Startschuss für die Arbeiten zum Forschungsverbund Energie Niedersachsen – „Dezentrale Energiesysteme“ – durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Mitglieder des FEN sind die TU Braunschweig, die TU Clausthal, die Universität Hannover, die Universität Oldenburg sowie die Fachhochschule Hannover (FHH) und die universitätsnahen Forschungsinstitute CUTEC, Clausthal-Zellerfeld, und OFFIS, Oldenburg. Gemeinsam gehen sie diesen Fragestellungen in zehn Teilprojekten aus den Bereichen Elektrotechnik, Maschinenbau und Informatik nach.
Die symbolische Grundsteinlegung des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen fand am 7. Dezember 2007 in Goslar statt, wo das EFZN nach den Umbaumaßnahmen in der ehemaligen Rammelsberg-Kaserne beheimatet sein wird. Seit Mitte 2007 sind erste Forschergruppen und die Geschäftsstelle im benachbarten Technologie- und Gründerzentrum Goslar aktiv. Das EFZN betrachtet transdisziplinäre Fragen entlang der Energiekette vom Rohstoff über die Verarbeitung, Speicherung und Transport bis zur Nutzung und der Entsorgung bzw. dem Recycling. Unter der Federführung der TU Clausthal arbeiten die TU Braunschweig, die Universität Göttingen, die Universität Hannover und die Universität Oldenburg sowie viele FEN-Partner auch im EFZN zusammen.
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