"Mechatronix" auf der Messe

Wir befinden uns im Jahre 2007. Ganz Hannover von den Maschinenbauern besetzt… Ganz Hannover? Nein! Ein noch von unbeugsamen Idealisten bevölkerter Stand hört nicht auf, dem Maschinenbau mechatronisch zu missionieren. Und das Leben ist nicht leicht für die Standbesatzung, die in der Factory Automation den Umdenkprozess anregen möchte, Anlagen anders und zugleich zukunftssicherer zu konzipieren.

Der Parcours „Mensch & Mechatronik“ bietet im Gegensatz zu den anderen Ständen keine Produkte. Im Mittelpunkt stehen neben der Vorgehensweise „Maschinen und Anlagen mechatronisch zu realisieren“ vielmehr das Netzwerk um die Mechatronik, das sich idealerweise in der gesamten Wertschöpfungskette wiederfinden sollte. Auf dem Gemeinschaftsstand A 12 in Halle 15 finden sich daher Firmen und Institute, die nicht auf ihre Komponenten und Maschinen hinweisen, sondern die Technologie der Mechatronik fokussieren – mit allen Tools, Services, Ausbildungsargumenten sowie dem Know-How, warum Mechatronik als Chance im Maschinenbau zu begreifen ist.

M. in aller Munde

Arno Haude, Ohrmann Montagetechnik: „Die Mechatronik, entstanden aus den Disziplinen Maschinenbau, Feinwerktechnik, Elektrotechnik und Informationstechnik, bildet für uns die handwerkliche Grundlage für die Erstellung von komplexen Lösungen mit intelligenten Funktionen im Bereich der Montagetechnik und der Niederdruck-Vergusstechnik.“

Claus Kühnl, Phoenix Contact: „Mechatronik fängt bei uns beim hauseigenen Maschinenbau an. Der Weg geht weiter zu Komponenten, die von OEM-Herstellern in mechatronische Module eingebaut werden. Weitere mechatronische Ansätze – zum Beispiel zur mecha­tronischen Organisation in der Konstruktion des Maschinenbaus oder die Ausbildung zum Mechatroniker, runden das Bild ab. Dabei wird deutlich, dass es sich um eine langfristige Firmenstrategie handelt, die in alle Unternehmensbereiche Einzug hält.“

Bernhard Bühler, Optima: „Mechatronische Vorgehensweise bezeichnet jedoch nicht nur das Vorhandensein der beiden Disziplinen, sondern ist ein Synonym für die bereichs- und disziplinübergreifende Arbeitsweise einer Organisation. Hierbei werden während der gesamten Projektlaufzeit alle Disziplinen eingebunden und in regelmäßigen Abständen auch formal in sogenannten Quality-Gates synchronisiert.“

Marcus Mensel, THK: „Grundsätzlich ist das Thema Mechatronik individuell zu verstehen und wird dementsprechend auch unterschiedlich behandelt. Beim Vergleich der verschiedenen Ansätze wird deutlich, dass die Interpretation von Mechatronik zum jeweiligen Unternehmen, zu den Produkten, Märkten und Kunden passen muss.“

Sonja Kawlath, Schubert & Salzer: „Nachdem sich abzeichnet, dass in der Prozessindustrie zunehmend Informationstechnik auch an Komponenten von verfahrenstechnischen Anlagen eingesetzt werden wird, haben die Entwicklungsarbeiten an solchen mechatronischen Schnittstellen für uns eine hohe Priorität. Es ist zu erwarten, dass in der Zukunft auch Themen wie vorbeugende Instandhaltung und Selbstdiagnose von Komponenten einen wachsenden Stellenwert erhalten werden. Die Mechatronik liefert hier Lösungsansätze, die einen erhöhten Kundennutzen unserer Produkte erreichen und ist damit von strategischer Bedeutung für die Zukunftssicherung unseres Unternehmens.“

Hans Hässig, Eplan: „Da auch im klassischen Anlagen- und Maschinenbau mittlerweile die elektronischen Steuerungen einen Großteil an der Gesamtentwicklung ausmachen, sind Maschinenbau, Elektrotechnik und Software-Engineering als weitgehend gleichberechtigte Partner bei der Entstehung eines Gesamtsystems zu betrachten. In diesem Sinne müssen Software-Lösungen ein disziplinübergreifendes Engineering ermöglichen bis hin zu einer funktionsorientierten Gesamtsicht.“

Martin Koczmann, Keba:

„Mechatronik schafft die Wissensgrundlage für die Konzeption, Entwicklung und Produktion vieler „intelligenter“ Produkte. Eine wesentliche Forschungszusammenarbeit läuft mit uns auch mit der Mechatronik Universität in Linz, oder der Montanuniversität Leoben.“

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