WORLD ENERGY DIALOGUE setzt energiepolitische Impulse

Als zentraler Energiekongress der HANNOVER MESSE 2007 stellte der WORLD ENERGY DIALOGUE (WED) die Technologien sowie die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen zur weltweiten Steigerung der Energieeffizienz in den Mittelpunkt. Der WORLD ENERGY DIALOGUE 2007 wurde unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) gemeinsam mit der Deutschen Messe Hannover vom 17.-19. April veranstaltet.

Auf dem WORLD ENERGY DIALOGUE trafen erneut hochkarätige Vertreter der Industrie, Energiewirtschaft, Politik und Finanzwelt zusammen, um im unmittelbarem Umfeld der weltgrößten Industrieschau dringliche Fragen zur signifikanten Steigerung der Energieeffizienz zu erörtern, um richtungweisende Impulse an die internationale Industrie und Wirtschaft auszusenden.

„Über die Ebene der EU hinaus streben wir eine verstärkte internationale Zusammenarbeit und Vernetzung von Industrie- und Schwellenländern an. Denn eines ist klar: In einer globalisierten Welt sind Insellösungen für Energieeffizienz fehl am Platz. Dieser Maxime folgen wir auch während unserer aktuellen G8-Präsidentschaft“, unterstrich Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie.

Verbesserte Energieeffizienz sorgt für mehr Klimaschutz und Versorgungssicherheit. Energiekosten, und damit die Fähigkeit zum Energie­sparen, werden in naher Zukunft sehr direkt Entscheidungen über Standortfragen und die Existenzfähigkeit ganzer Industriebranchen beeinflussen. Höchste Energieeffizienz wird zur Voraussetzung für eine wettbewerbsfähige Industrieproduktion. Energieeffizienz wurde damit auch auf der HANNOVER MESSE das zentrale Thema.

„Der Verlauf des Kongresses und das Messegeschehen in allen Bereichen unserer pulsierenden Fachmesse Energy mit einer sehr hohen Besucher­frequenz machen deutlich, wie sehr uns allen die Themen Klimawandel, Versorgungssicherheit und Energieeffizienz auf den Nägeln brennen. Gleichzeitig können wir aber durchaus einen gewissen Optimismus mit nach Hause nehmen. Denn sowohl die Erkenntnisse des WORLD ENERGY DIALOGUE wie auch das Messeangebot machen deutlich: Wir haben die Instrumente, wir haben die Technik und das Know-how, um langfristige Strategien zum Klimaschutz zu entwickeln und damit eine Kehrtwende herbeizuführen. Die Industrie hat die Lösungen und Produkte für eine klimaverträgliche Energieversorgung“, so Sepp. D. Heckmann, Vorstands­vorsitzender der Deutschen Messe.

Untersuchungen in Zusammenarbeit von Wissenschaft, Industrie und Energiewirtschaft sehen in der deutschen Industrie ein Einsparpotenzial von 20 bis 40 Mrd. kWh bei Stromanwendungen und im Bereich Heiz- und Prozesswärme bis zu 100 Mrd. kWh bei Brennstoffen. Bezogen auf den Verbrauch im Jahr 2003 entspricht dies einer Senkung des Energie­verbrauchs in der Industrie von ca. 8 bis16 Prozent beim Strom und ca. 20 Prozent bei Brennstoffen. Die IEA schätzt in ihrem jüngstem World Energy Outlook von 2006 den Investitionsbedarf im weltweiten Energie­markt auf insgesamt rund 20.000 Mrd. US $ für den Zeitraum 2005 bis 2030, um der wachsenden Energienachfrage gerecht zu werden.

In anderen westlichen Industrieländern sind vergleichbare Potenziale zu finden oder wie z.B. in den USA sogar weitaus größere. Große Chancen bietet zudem der Modernisierungsprozess in den osteuropäischen Volks­wirtschaften. Auch der enorme Investitionsbedarf in den aufstrebenden Entwicklungs- und Schwellenländer enthält unzählige Einsatzgebiete für Effizienzlösungen. Zusammen mit Technologien für eine nachhaltige Energiebereitstellung besteht für Energieeffizienz-Technologien somit ein globaler Markt der Zukunft mit großen Wachstumsaussichten.

Im Rahmen des WED erfolgte auch die Verleihung des „Energy Efficiency Award“. Diese mit insgesamt 20 000 Euro dotierte Auszeichnung erhalten innovative Unternehmen aus Industrie und Gewerbe, die herausragende Projekte zur Steigerung der Endenergieeffizienz umgesetzt haben. Der „Energy Efficiency Award 2007“ wurde von der Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Messe Hannover verliehen und läuft im Rahmen der „Initiative EnergieEffizienz“. Der erste Preis ging an die Weidmüller Interface GmbH & Co. KG, den zweiten Platz belegte die Paderborner Brauerei Haus Cramer GmbH und an dritter Stelle positionierte sic die Metro Group Asset Management Services GmbH (weitere Informationen im Internet: www.industrie-energieeffizienz.de)

Der Dialog von internationalen Experten und Entscheidungsträgern auf dem WORLD ENERGY DIALOGUE verdeutlichte klar die Notwendigkeit, noch stärker als bisher in Systemzusammenhängen zu denken. Um die Möglichkeiten der Energieeffizienz optimal ausschöpfen zu können, müssen Akteure aus Energiewirtschaft und Industrie sektorübergreifend über die gesamte Prozesskette zusammenarbeiten. Energieeffizienz ist ein Schlüssel zu Investitionen in innovative Produktionstechnik, Prozess­management und Infrastrukturen, was zu einem Modernisierungsschub und Wettbewerbsvorteilen führt“ so BDI-Präsident Jürgen R. Thumann.

Media Contact

Julia Born Deutsche Messe AG

Weitere Informationen:

http://www.world-energy-dialogue.com

Alle Nachrichten aus der Kategorie: HANNOVER MESSE

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen

An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…

Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean

20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….

Resistente Bakterien in der Ostsee

Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…