Raumfahrt- und Roboter-Technik aus Würzburg auf der Hannover-Messe
Bei der Europäischen Raumfahrtagentur (Halle 2, Stand D 56) zeigen die Würzburger Forscher vom Lehrstuhl für Technische Informatik (Robotik und Telematik) den „Universität Würzburg Experimentalsatelliten“ UWE. Außerdem präsentieren sie MERLIN, ein „Mobiles Experimental-Roboter-Landfahrzeug zur Intelligenten Navigation“.
Kleinstsatelliten von der Uni Würzburg
Der erste „Universität Würzburg Experimentalsatellit“ UWE-1 war zugleich der erste deutsche Pico-Satellit. Er wurde im Jahr 2005 in den Orbit geschossen. Dort analysierte er die optimale Anpassung von Internet-Protokollen im Weltraum für die künftige Telekommunikation.
Sein Nachfolger UWE-2 startete 2009. Die Informatiker aus dem Team von Professor Klaus Schilling ließen ihn Experimente zur präzisen Bestimmung seiner Position und Orientierung im Raum durchführen. Trotz seiner geringen Größe – der Satellit ist ein Würfel mit zehn Zentimetern Kantenlänge – hatte er auch ein Satelliten-Navigationssystem an Bord und zahlreiche winzige Sensoren zur Bestimmung der Sonnenrichtung, des Erdmagnetfeldes und der Eigenrotation.
Dritte Satellitengeneration in Arbeit
Gegenwärtig arbeiten die Forscher der Universität und des Würzburger Zentrums für Telematik an der dritten Generation des Satelliten: Sie statten UWE3 mit einer Lageregelung aus, um seine Ausrichtung im Raum von der Erde aus aktiv beeinflussen zu können.
Ziel: Die Wissenschaftler wollen Schlüsselkomponenten entwickeln, mit denen sich kooperierende Teams von UWE-Satelliten realisieren lassen. „Das eröffnet interessante Anwendungsperspektiven für die Erdbeobachtung und für niedrig fliegende, kostengünstige Satellitennetze in der Telekommunikation“, sagt Professor Schilling.
Mobile Roboterfahrzeuge
Das Roboterfahrzeug Merlin, das Schillings Team in Hannover vorführt, ist aus der Mars-Rover-Entwicklung für die ESA entstanden. Es greift in Sachen Sensorik, Kommunikation und Datenverarbeitung auf ähnliche Techniken zurück wie die UWE-Satelliten und ermöglicht dadurch ein robustes, adaptives Fahren auch in schwierigem Gelände.
Auch für Merlin gilt: Mehrere Fahrzeuge koordinieren sich selbstständig in einem Team, um kompliziertere Aufgaben gemeinsam schneller auszuführen. „Spannende Einsatzgebiete für diese Fahrzeuge gibt es zum Beispiel bei größeren Unglücksfällen, etwa zur Unterstützung von Feuerwehrleuten bei der Suche nach Verletzten“, wie Professor Schilling erklärt.
Weitere Informationen und Bildmaterial
Prof. Dr. Klaus Schilling, Universität Würzburg / Zentrum für Telematik e.V., T (0931) 31-86647, schi@informatik.uni-wuerzburg.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.uni-wuerzburg.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: HANNOVER MESSE
Neueste Beiträge
Lichtmikroskopie: Computermodell ermöglicht bessere Bilder
Neue Deep-Learning-Architektur sorgt für höhere Effizienz. Die Lichtmikroskopie ist ein unverzichtbares Werkzeug zur Untersuchung unterschiedlichster Proben. Details werden dabei erst mit Hilfe der computergestützten Bildverarbeitung sichtbar. Obwohl bereits enorme Fortschritte…
Neue Maßstäbe in der Filtertechnik
Aerosolabscheider „MiniMax“ überzeugt mit herausragender Leistung und Effizienz. Angesichts wachsender gesetzlicher und industrieller Anforderungen ist die Entwicklung effizienter Abgasreinigungstechnologien sehr wichtig. Besonders in technischen Prozessen steigt der Bedarf an innovativen…
SpecPlate: Besserer Standard für die Laboranalytik
Mehr Effizienz, Tempo und Präzision bei Laboranalysen sowie ein drastisch reduzierter Materialverbrauch: Mit der SpecPlate ersetzt das Spin-off PHABIOC aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) durch innovatives Design gleich…