Roboter sucht Blickkontakt zu Messebesuchern

Denn die Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine sollte möglichst natürlich und unkompliziert ablaufen. Kognitive Fähigkeiten spielen dabei eine Schlüsselrolle. Wie man die Technik der Zukunft mit kognitiven Fähigkeiten ausstatten kann, untersucht der Exzellenzcluster CoTeSys.

Einige Ergebnisse präsentiert der Cluster von heute an auf der Hannover Messe von 20.-24. April. In der Halle 22 „Mobile Roboter & Autonome Systeme“ wird alles, was fährt oder anderweitig mobil ist, gezeigt. Dazu gehören auch die CoTeSys- Messeneuheiten:

ELIAS ist ein äußerst vielseitiger Testroboter für die häusliche Umgebung, mit dem die Wissenschaftler des Clusters neue, intuitive Formen der multimodalen Kommunikation zwischen Mensch und Maschine erforschen. Ähnlich der Vorstellung, dass ein guter Butler Wünsche von den Lippen ablesen kann, soll ELIAS, als typischer Vertreter der zukünftigen Generationen von Servicerobotern, die Absichten seines Gegenübers über seine Augen erfassen. Ein wesentlicher Forschungsschwerpunkt dieses Prototyps ist die Findung von validen Modellen zur Klärung, welche Rolle Blickbewegungen und Blickkontakte bei einer möglichst natürlichen Kommunikation mit einem Roboter spielen. Aus diesem Grund wurde ELIAS mit den weltweit kleinsten Roboteraugen bestückt. Diese sind zudem so schnell, dass sie den menschlichen Augenbewegungen zumindest ebenbürtig sind. ELIAS wird in der Halle 22 ferngesteuert herumfahren und seine Aufmerksamkeit Besuchern durch intensive Blickkontakte zuwenden.

Die EyeSeeCam ist eine neuartige Kopfkamera, die vollständig durch die Augen des Benutzer gesteuert wird. Dadurch kann man im wahrsten Sinne des Wortes zum ersten Mal „die Welt mit anderen Augen sehen“. Die EyeSeeCam führt diese Technik einen Schritt weiter. Ein mobiles Eye-Tracking System bewegt die Kamera kontinuierlich in die Blickrichtung des Benutzers. So fängt die Kamera exakt das ein, was das Auge des Benutzers auch sieht, trotz der hoch-dynamischen Bewegungsabläufe. EyeSeeCam gehört damit zu den schnellsten Eye-Trackern, die es momentan weltweit gibt.

Zum ersten Mal präsentiert sich auch das Projekt „Robot Swarm Game Projekt“. Das Studententeam entwickelte als Prototyp eine Modelllandschaft, auf der vier autonome, computergesteuerte Modellautos (Roboter) fahren. Deren Fahrstil kann zwischen sportlich und defensiv vorgegeben werden. Sie simulieren so auf der Straßenkarte den alltäglichen Verkehr. Ein fünftes Fahrzeug wird vom menschlichen Nutzer gesteuert, der auf diese Art und Weise spielerisch die Verkehrsregeln lernen und üben kann.

„Die Hannover Messe als eine der weltgrößten Industriemessen ist eine ideale Plattform, sich zu präsentieren,“ so der Geschäftsführer des Exzellenzclusters, Dr. Uwe Haass. „CoTeSys bietet zahlreiche Ansätze sowohl bei Produkt- als auch bei Prozessinnovationen. Wir erwarten interessante Gespräche mit potentiellen Kooperationspartnern aus der Wirtschaft,“ so Haass. Wohin die Reise bei den Robotern in der Zukunft geht wird, zeigt der CoTeSys-Geschäftsführer in seinem Vortrag „Cognitive Capabilities for a New Generation of Robots“. Dieser wird im Rahmen des „Forum Mobile Roboter und Autonome Systeme“ am Montag (20.4.) und Donnerstag (23.4.)zu hören sein.

CoTeSys auf einen Blick:

Der durch die Exzellenzinitiative von Bund und Ländern geförderte Cluster „Kognition für technische Systeme – CoTeSys“ wurde 2006 gegründet. Über 100 Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen arbeiten an der Erforschung und Umsetzung kognitiver Fähigkeiten. Beteiligt sind in dem Cluster international führende Forschungseinrichtungen in der Münchner Region: die Technische Universität München, die Ludwig-Maximilians-Universität, die Universität der Bundeswehr, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und das Max-Planck-Institut für Neurobiologie. Der Stand des Exzellenzclusters CoTeSys befindet sich in Halle 22, C 61.

Media Contact

Dr. Ulrich Marsch idw

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