VDE|DKE stellen Normungsroadmap "E-Energy/Smart Grid" auf der Hannover Messe vor

Ziel der Roadmap ist es, eine nationale Standortbestimmung vorzunehmen und für die E-Energy-Aktivitäten in Deutschland eine nachhaltig wirksame Normenbasis zu konzipieren. Bereits Anfang Februar präsentierten VDE|DKE der Öffentlichkeit einen Entwurf und gaben diesen zur allgemeinen Kommentierung frei.

„Die Fachöffentlichkeit hat die Möglichkeit genutzt, sich mit eigenen Kommentaren an der Roadmap zu beteiligen. Auf Basis der eingegangenen Kommentare haben VDE|DKE dann die Roadmap fortgeschrieben“, berichtet VDE|DKE-Experte Johannes Stein.

Die Normung spielt bei der Neugestaltung der Energieversorgung national und international eine entscheidende Rolle, denn durch die Interoperabilität technischer Systeme schafft sie die wirtschaftlichen Voraussetzungen für Investitionssicherheit und den Ausbau neuer Märkte. In den unterschiedlichen Branchen der elektrischen Energiesysteme existiert bereits eine Vielzahl an Normen, die nun zusammengeführt werden müssen, um branchenübergreifende Lösungen zur Energieversorgung zu entwickeln. Im Bereich „Inhouse Automation“ arbeiten die VDE|DKE-Experten an neuen Energiemanagementfunktionen, um beispielsweise bei zukünftigen flexiblen Stromtarifen im Haus flexibel auf diese Preissignale zu reagieren. So könnte sich dann ein Haushaltsgerät wie ein Gefrierschrank in Zeiten von niedrigen Energiepreisen ein „Kältepolster“ anlegen, also tiefer kühlen, als notwendig, um sich in Zeiten von hohen Energiepreisen autonom auszuschalten. Übersteigt die Temperatur im Inneren des Gefrierschrankes einen bestimmten Toleranzwert oder sinkt der Energiepreis, wird dies automatisch erkannt und der Gefrierschrank schaltet sich wieder zu. So kann der Kunde die Preisschwankungen zu seinem Vorteil nutzen, ohne Qualitätseinbußen befürchten zu müssen. Auch die Wärmepumpe oder das Elektroauto können über ein solches Energiemanagement-System eingebunden werden. Flexible Stromtarife werden im nächsten Jahr nach aktuellen gesetzlichen Vorgaben eingeführt und haben das Ziel, die fluktuierende erneuerbare Energieerzeugung besser in das Gesamtsystem integrieren zu können.

„Die vorliegende Roadmap fasst zusammen, welche Normen und Standards bereits existieren und gibt konkrete, mit Prioritäten versehene Empfehlungen für das Schließen von Lücken in der Normung. Die DKE nimmt sich der Umsetzung dieser Empfehlungen aktiv an und hat ein „Kompetenzzentrum E-Energy“ eingerichtet, das in Kooperation mit den vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten E-Energy-Projekten die Normungsarbeiten koordiniert“, erklärt Dietmar Harting, Vorsitzender der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE. „Gerade in der Energieversorgung stellen sich gewaltige Herausforderungen. Hier kann neue Technik helfen. So müssen zukünftig angesichts eines immer größeren Anteils von Strom aus volatilen erneuerbaren Energiequellen die Erzeugung und der Verbrauch von Elektrizität effektiv aufeinander abgestimmt werden. Außerdem müssen wir die dezentrale Stromerzeugung wirksam in das Elektrizitätssystem integrieren. Schließlich soll sich der zurzeit noch passive Stromverbraucher zukünftig als so genannter Prosumer aktiv am Energiewirtschaftssystem beteiligen“, so Rainer Brüderle, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, in seinem Grußwort zur Normungsroadmap.

Die Normungsroadmap steht unter www.dke.de/KoEn als Download in Deutsch und Englisch zur Verfügung.

Pressekontakt: Melanie Mora, Tel. 069 6308461, melanie.mora@vde.com

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