Wissenschaftler entwickeln Sensoren zur lückenlosen Überwachung von Zäunen
Mit Videoüberwachung und Wachpersonal können solche Areale bisher nur kostenintensiv und lückenhaft geschützt werden. Saarbrücker Wissenschaftler haben nun gemeinsam mit Partnern aus der Industrie eine Sensortechnik entwickelt, die eine lückenlose Überwachung von Schutzzäunen ermöglicht, die solche Anlagen umgeben. Das Risiko von Fehlalarmen ist dabei minimiert. Das Konzept stellen sie vom 23. bis zum 27. April auf dem saarländischen Forschungsstand der Hannover Messe (Halle 2, Stand C 44) vor.
Physiker der Saar-Uni haben zusammen mit der St. Ingberter Votronic Technology GmbH im Rahmen einer Konzeptstudie ein dünnes Kabel mit Magnetfeldsensoren ausgestattet, das einige hundert Meter lang sein kann. In einem Schutzzaun integriert, messen diese Sensoren jede Erschütterung des Zaunes, also auch, wenn zum Beispiel jemand versuchen sollte, über den Zaun zu steigen oder ihn durchzuschneiden. Das Risiko eines Fehlalarms, der zum Beispiel durch eine natürliche Erschütterung ausgelöst werden kann, ist dabei minimiert. Denn komplexe Algorithmen in der Auswerteeinheit können solche Erschütterungen natürlichen Ursprungs, beispielsweise durch Wind oder Tiere, erkennen und dann einen Alarm verhindern.
„Die genaue Lokalisierung eines Eindringlings und Fehlalarme waren bisher ein großer Schwachpunkt bei automatischen Überwachungssystemen“, erklärt Uwe Hartmann, Professor für Experimentalphysik an der Universität des Saarlandes. „Mit diesem vollkommen neuen Überwachungskonzept können wir genau lokalisieren, an welcher Stelle jemand einzudringen versucht und Fehlalarme so gut wie ausschließen“, erklärt der Wissenschaftler die Neuerung. Die Konzeptstudie zum so genannten VibroMag-Kabel soll daher Ausgangspunkt für die Entwicklung neuartiger Produkte sein, die künftig in vielen sicherheitsrelevanten Bereichen anwendbar sein werden.
Der saarländische Forschungsstand wird organisiert von der Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer der Universität des Saarlandes (KWT).
Weitere Infos:
Prof. Dr. Uwe Hartmann, Tel.: (0681) 302 3798, E-Mail: u.hartmann@mx.uni-saarland.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.uni-saarland.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: HANNOVER MESSE
Neueste Beiträge
Menschen vs Maschinen – Wer ist besser in der Spracherkennung?
Sind Menschen oder Maschinen besser in der Spracherkennung? Eine neue Studie zeigt, dass aktuelle automatische Spracherkennungssysteme (ASR) unter lauten Bedingungen eine bemerkenswerte Genauigkeit erreichen und manchmal sogar die menschliche Leistung…
Nicht in der Übersetzung verloren: KI erhöht Genauigkeit der Gebärdenspracherkennung
Zusätzliche Daten können helfen, subtile Gesten, Handpositionen und Gesichtsausdrücke zu unterscheiden Die Komplexität der Gebärdensprachen Gebärdensprachen wurden von Nationen weltweit entwickelt, um dem lokalen Kommunikationsstil zu entsprechen, und jede Sprache…
Brechen des Eises: Gletscherschmelze verändert arktische Fjordökosysteme
Die Regionen der Arktis sind besonders anfällig für den Klimawandel. Es mangelt jedoch an umfassenden wissenschaftlichen Informationen über die dortigen Umweltveränderungen. Forscher des Helmholtz-Zentrums Hereon haben nun an Fjordsystemen anorganische…