Neues Bauchlagerungsbett am Bergmannsheil entwickelt
Ärzte und Pfleger des Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikums Bergmannsheil haben ein neues, einzigartiges Bauchlagerungsbett entwickelt: Damit können schwerstverletzte Patienten einfach und sicher zwischen Bauch- und Rückenlagerung umgewendet werden: Eine mechanische Unterstützung erleichtert die Umlagerung für Patient und Personal erheblich. Das mittlerweile zertifizierte und damit für den Betrieb genehmigte Bett wird seit November auf der Intensivstation für Schwerbrandverletzte im Bergmannsheil genutzt.
Leichteres Umlagern für Patient und Personal
„Unsere Neuentwicklung gewährleistet eine schonende Drehung des Patienten in die komplette Bauchlagerung und erleichtert die leitliniengerechte Lagerungstherapie beatmeter Patienten mit Lungentrauma“, erläutert Dr. Ole Goertz von der Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte des Bergmannsheil (Direktor: Prof. Dr. Hans-Ulrich Steinau). Dr. Goertz war federführend an der Entwicklung des neuen Bettes beteiligt. Das Prinzip: Der Patient liegt zunächst in Rückenlage im Bett. Dann wird er vorsichtig von oben mit einer zweiten gepolsterten Liegefläche auf dem Bett fixiert. Sie verfügt über einen Gesichtsausschnitt, sodass eine sichere, ununterbrochene Atmungsunterstützung gewährleistet ist. Über eine Handkurbel am Fußende wird das Bett dann um 180 Grad gedreht. Der Patient ruht jetzt bäuchlings auf der Liege mit dem Gesichtsausschnitt. Die andere, obere Liege kann jetzt entfernt und der Patient weiter versorgt werden.
Durch die mechanische Unterstützung sind für das Umlagern von Schwerstverletzten statt fünf nur noch zwei Personen nötig. Zudem werden die Rücken der Helfer weit weniger belastet als bei der manuellen Umlagerung. Die rein mechanische Drehung des Bettes garantiert zudem hohe Sicherheit und geringe Störanfälligkeit der Konstruktion. Außerdem reduziert sich das Risiko von Druckgeschwüren für die Patienten erheblich, weil die Liege für die Bauchlagerung mit Schaumstoffpolsterung und Gesichtsausschnitt ausgestattet ist.
Bauchlagerung: Sinnvoll bei Lungenverletzungen
Die Bauchlagerung von Patienten empfiehlt sich vor allem bei Lungenverletzungen: Ursache können mechanische Einwirkungen, Rauchgas-Vergiftungen oder Verbrennungen sein. Aber auch eine künstliche Beatmung, die für den Erkrankten lebensnotwendig ist, kann Lungenschäden hervorrufen. Wird der Patient auf dem Bauch gelagert, so wird dadurch eine gleichmäßigere Gas- und Blutverteilung mit besserer Atemmechanik unterstützt. Dadurch können mitunter verschlossene Lungenareale wieder eröffnet werden. Allerdings erfordert die Lagerung solcher schwerstkranker Patienten ein äußerst sensibles Vorgehen, was durch das neue Spezialbett am Bergmannsheil erheblich erleichtert wird.
Mehr zum Bauchlagerungsbett erfahren Sie im Internet unter http://www.wechsellagerungsbett.de
Über das Bergmannsheil
Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum – repräsentiert den Strukturwandel im Ruhrgebiet wie kein anderes Krankenhaus: 1890 als erste Unfallklinik der Welt zur Versorgung von verunglückten Bergleuten gegründet, zählt es heute zu den modernsten und leistungsfähigsten Akutkliniken der Maximalversorgung. In 22 Kliniken und Fachabteilungen mit insgesamt 622 Betten werden jährlich rund 19.000 Patienten stationär und ca. 60.000 ambulant behandelt. Mehr als die Hälfte der Patienten kommen aus dem überregionalen Einzugsbereich. Weitere Informationen im Internet unter: http://www.bergmannsheil.de.
Weitere Informationen:
Dr. Ole Goertz
Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1
44789 Bochum
Tel.: 0234/302-3599
E-Mail: olegoertz@gmx.de
Pressekontakt:
Robin Jopp
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Wi-Med Bergmannsheil GmbH
c/o Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1
44789 Bochum
Tel.: 0234/302-6125
E-Mail: robin.jopp@bergmannsheil.de
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