Start-up präsentiert auf der Funkausstellung ein Navi für drinnen
Wer kennt das nicht: Alles ist neu, das Gebäude unübersichtlich und voller Menschen – man droht sich zu verlaufen. Vor allem an Flughäfen, in Einkaufszentren und auf Messen fällt die Orientierung schwer. Praktisch wäre da eine Lokalisierungs-App, wie es sie schon für draußen gibt.
Genau die zeigt das junge Unternehmen Locoslab auf der Internationalen Funkausstellung IFA in Berlin (06.-11.09.) Das Navi funktioniert über WLAN und lässt sich schnell und flexibel anpassen. Locoslab ist ein Start-up der Universität-Duisburg-Essen (UDE).
Die drei Informatiker, die dahinter stecken, forschen an der Uni zu vernetzten eingebetteten Systemen, etwa für die drahtlose Kommunikation. Damit aus ihren Erfindungen auch marktreife Produkte werden, haben sie im letzten Jahr eine Firma gegründet – mit Hilfe der UDE, die weiterhin die Patente hält.
„GPS-Geräte, wie wir sie für den Straßenverkehr kennen, benötigen eine Sichtverbindung zum Satelliten. Drinnen funktionieren sie also nicht“, sagt Stephan Wagner, der mit Prof. Pedro José Marrón und Dr. Marcus Handte das Start-up führt. „Unser Navi läuft dagegen im Standard-Funknetz – auch draußen – und ist sehr genau. Das eigentlich Neue daran ist aber die Kalibrierungssoftware.“
Will man bislang nämlich ein Ortungssystem für einen anderen Bereich nutzen, für ein Firmengelände statt einen Flughafen beispielsweise, muss die App neu konfiguriert und angepasst werden. Das ist sehr aufwändig und kostet. „Unser patentiertes Verfahren schafft das wesentlich schneller und günstiger. Man kann die App für jeden Kunden zügig individualisieren.“
Wie man im Messe-Dschungel am besten von A nach B kommt, dürfen Besucher übrigens während der IFA testen (Halle 11.1, Stand 3B). Oder sie informieren sich darüber, was die Lokalisierungssysteme von Locoslab noch können: etwa die Logistik und den Verkehr von Waren überwachen.
Stephan Wagner, Tel. 0203/379-1668, stephan.j.wagner@uni-due.de
Redaktion: Ulrike Bohnsack, Tel. 0203/379-2429
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