AUTOMATICA 2014: Serviceroboter in der Landwirtschaft

Serviceroboter revolutionieren die Agrarwirtschaft: Sie säen, entfernen Unkräuter, düngen und versorgen Tiere zunehmend autonom. Feldroboter haben einen Anteil von 33 Prozent an der Gesamtzahl verkaufter Serviceroboter in 2012. Die effizienteren Abläufe in der Erntelogistik steigern die Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit, fahrerlose Fahrzeuge entlasten die Landwirte, die heute bis zur Hälfte ihrer Arbeitszeit nur für Transporte aufwenden. Die AUTOMATICA, vom 3. bis 6. Juni, gibt der verkaufbaren Servicerobotik erstmalig eine eigene Plattform mit dem neuen Ausstellungsbereich Professionelle Servicerobotik. 

Im Team sind wir stark

Neue Trends setzt das BMWI-Verbundprojekt marion (Mobile autonome kooperative Roboter in komplexen Wertschöpfungsketten). CLAAS, weltweit führend in Landtechnik, entwickelte mit Forschern ein Planungssystem, das für Mähdrescher und Überladefahrzeug aufeinander abgestimmte Fahrrouten berechnet. Wichtige Messgrössen sind Füllstände, abgeerntete Flächen, schwankende Erträge sowie Position und Geschwindigkeit der GPS-gelenkten Maschinen. „Maschinen, die sich miteinander abstimmen, erzielen gemeinsam eine höhere Produktivität, als wenn jede Maschine für sich allein handelt“, sagt Dr. Hermann Garbers, Geschäftsführer Technologie und Qualität von CLAAS. Auf einem Testgelände in der Nähe des CLAAS Stammwerks Harsewinkel funktioniert dies bereits. „Die Ergebnisse aus dem marion Projekt sind weiter in bestehende Technik zu integrieren“, sagt Prof. Dr. Joachim Hertzberg, Leiter der Außenstelle des DFKI-Forschungsbereichs Robotics Innovation Center an der Universität Osnabrück. „So lässt sich erprobten Maschinen mehr Autonomie und „Intelligenz“ verleihen.“ 

Ressourcen schonen mit Automation

Die dänische Firma Kongskilde Industries A/S entwickelte die Agrarplattform Vibro Crop Robotti, ein eigenständiges Modul mit elektrischem Riemenantrieb für den Anschluss verschiedener Arbeitsgeräte. Damit kann der Roboter hochpräzise Saat ausbringen und mechanisch Unkraut bekämpfen, besonders in Reihenkulturen. Mit weniger Ressourcenaufwand erzielt der Bauer so mehr Ertrag und schützt – dank sensorbasierter Messtechnik – mit gezielter Düngerabgabe und weniger Chemikalien die Umwelt. „Die Technologie in der Agrarrobotik ist sehr fortgeschritten“, so Ole Green, Head of Strategic Development bei Kongskilde. „In den kommenden Jahren werden viele neue Produkte auf dem Markt auftauchen für eine vermehrte Automatisierung in der Pflanzenproduktion.“

 Spitzentechnologien für eine intakte Umwelt

Ebenfalls eine dänische Innovation ist der Robovator der F. Poulsen Engineering ApS für das selektive Hacken in gepflanzten Reihenkulturen. Digitalkameras erkennen Unkräuter angesichts der Pflanzenhöhe und geben einen Impuls an die hydraulische Hackschare, wobei die Hackmesser ein- und ausschwenken. Der Gärtner kann jederzeit eingreifen und manuelle Einstellungen vornehmen. Der Robovator arbeitet mit eigener Strom- und Ölversorgung und einer Geschwindigkeit bis zu 4 km/h, auch nachts, und eignet sich besonders für Bio-Betriebe, die Unkräuter ohne Chemie bekämpfen. „Wir stehen vor einem Wechsel von chemischer Unkrautbekämpfung zu mechanischen Lösungen, sowohl im Öko- wie im konventionellen Landbau“, so Frank Poulsen. „Antrieb dafür sind Regulierungen zum Einsatz von Herbiziden und die erhöhte Nachfrage nach nachhaltiger Nahrungsmittelproduktion.“

 Gesunde Kühe – gute Milch

Die niederländischen Lely Industries, marktführend für Robotermelksysteme, liefern die ganze Kette von Stallreinigern bis zu automatischen Fütterungssystemen und den Lely Astronaut Melkroboter. Ausschlaggebend ist, dass die Roboter Fütterungssignale erkennen und damit die Rationszusammensetzung, Futterqualität und Fütterungstechnik bedarfsgerecht anpassen. Serge Loosveld, Software Engineering Manager von Lely, ist stolz auf die Kooperation mit Lely Triodor in Instanbul, Spezialist für Softwareentwicklung, HMI-Schnittstellen, mobilen Apps und eingebetteter Software für Maschinen: „Zusammen erarbeiteten wir das erste webbasierte Managementsystem“, so Loosveld. „Es liefert fast 10.000 Milchviehaltern rund um den Globus Daten über Gesundheit, Produktivität und Wohlbefinden ihrer Kühe sowie betriebsspezifische Informationen zum Herdenmanagement, es erhöht Produktivität und Qualität, senkt zudem die Kosten.“

 Hightech – Europas Stärke

„Europäische Hersteller sind in der Agrarrobotik weltweit führend“, stellt Martin Hägele vom Fraunhofer IPA fest. „Die Palette reicht von Robotern zum Melken, Füttern und zur automatisierten Reinigung im Stall, über Fahrassistenz in mobilen Landwirtschaftsmaschinen bis zu Robotiklösungen im Gewächshaus, dem Obst- und Weinbau, in Blumenkulturen und der Forstwirtschaft.“

Mit der rapid wachsenden Weltbevölkerung steigt auch der Bedarf nach Nahrungsmitteln. Hightech auf dem Acker ist der Schlüssel zur Produktionssteigerung. Die Zukunft gehört autonom funktionierenden Systemen wie fahrerlosen Fahrzeugen, Laserscannern, die beispielsweise ganze Reihenkulturen abtasten, raffinierter Sensortechnik die – zusammen mit hochgenauen GPS-Systemen – sicheres und autonomes Navigieren auch in Kooperation mit dem Menschen gewährleistet, und Sensorfusion, welche Messwerte unterschiedlicher Sensorsysteme intelligent kombiniert. Das ist die Basis für Serviceroboter in der Landwirtschaft, die anrollende Agrarrevolution.

 Rahmenprogramm – Highlights auf der AUTOMATICA 2014

Die AUTOMATICA 2014 zeigt die neuesten Praxis- und Forschungsentwicklungen in der professionellen Servicerobotik. Das AUTOMATICA-Forum in der Halle B5 widmet dem Thema eine eigene Vortragsreihe. Der Vortrag „Vision-geführte Robotik in der Agrar- und Nahrungsmittelindustrie – die Vorteile einer engen Kooperation zwischen Forschung und KMUs“ am 4. Juni beleuchtet das Thema Servicerobotik in der Landwirtschaft näher.

Mehr Informationen zum Ausstellungsbereich Professionelle Servicerobotik:

www.automatica-servicerobotics.com

Sehen Sie hier den AUTOMATICA Servicerobotik-Film:

http://www.youtube.com/watch?v=4JOcxwTf5Fs

Mehr Informationen zu dem AUTOMATICA-Forum und den Servicerobotik-Vorträgen: http://www.automaticaforum.de/servicerobotik

Diese und weitere Presseinformationen zur AUTOMATICA 2014:

http://automatica-munich.com/de/Home/cn/Journalisten/prcn/presseinfo

Weitere Informationen zur AUTOMATICA:

http://automatica-munich.com/de/

AUTOMATICA – Internationale Fachmesse für Automation und Mechatronik

Die AUTOMATICA ist die internationale Fachmesse, die alle Segmente des Bereiches Robotik + Automation unter einem Dach vereint: sie ist der zentrale Treffpunkt für Hersteller und Anwender von Montage- und Handhabungstechnik, Robotik sowie Industrieller Bildverarbeitung. Die AUTOMATICA findet seit 2004 im zweijährigen Rhythmus auf dem Gelände der Messe München statt. Fokus der Messe ist, die komplette Wertschöpfungskette darzustellen. Hinter dem industriegetriebenen Konzept der AUTOMATICA stehen die Messe München GmbH und VDMA Robotik + Automation, ideell-fachlicher Träger der Messe. Die Aussteller- und Besucherzahlen der AUTOMATICA sind von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer im Auftrag der Gesellschaft zur Freiwilligen Kontrolle von Messe- und Ausstellungszahlen (FKM) geprüft und international durch UFI (Global Association of the Exhibition Industry) zertifiziert.

www.automatica-muenchen.de

Neuer Ausstellungsbereich Professionelle Servicerobotik

Die AUTOMATICA 2014 wird erstmalig einen eigenen Ausstellungsbereich zum Thema Professionelle Servicerobotik präsentieren. Somit positioniert sich AUTOMATICA als eine Business-to-Business Plattform für professionelle Servicerobotik und als führende Fachmesse für Industrierobotik und professionelle Servicerobotik unter einem Dach. Der Schwerpunkt liegt auf verkaufbaren Endprodukten und Komponenten, die als Investitionsgüter unmittelbar zum Einsatz kommen. Details und Neuigkeiten sind abrufbar unter:http://www.automatica-servicerobotics.com

Parallelveranstaltung

In 2014 finden die Fachmessen AUTOMATICA und MAINTAIN sowie die Gastveranstaltung Intersolar Europe erstmals räumlich und mit zeitlicher Überschneidung auf dem Gelände der Messe München statt. Besucher haben die Möglichkeit, alle drei Fachmessen mit Ihrer jeweiligen Eintrittskarte zu besuchen. Unter dem Motto „One Stop – Three Shows“ präsentieren Aussteller Neuheiten und Trends der Automation und Mechatronik, der industriellen Instandhaltung  sowie der Solarindustrie. Mehr Informationen finden Sie unter:

http://www.automatica-munich.com/link/de/27148328

Messe München International

Die Messe München International ist mit rund 40 Fachmessen für Investitionsgüter, Konsumgüter und Neue Technologien allein am Standort München einer der weltweit führenden Messeveranstalter. Über 30.000 Aussteller und rund zwei Millionen Besucher nehmen jährlich an den Veranstaltungen auf dem Messegelände, im ICM – Internationales Congress Center München und im MOC Veranstaltungscenter München teil. Die internationalen Leitmessen der Messe München International sind FKM-zertifiziert, d.h. dass die Aussteller- und Besucherzahlen sowie Flächenangaben nach einheitlichen Standards ermittelt und durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer testiert werden. Darüber hinaus veranstaltet die Messe München International Fachmessen in Asien, in Russland, im Mittleren Osten und in Südafrika. Mit neun Beteiligungsgesellschaften in Europa und Asien und Afrika sowie über 60 Auslandsvertretungen, die mehr als 90 Länder betreuen, verfügt die Messe München International über ein weltweites Netzwerk. Auch beim Thema Nachhaltigkeit übernimmt sie eine Vorreiterrolle: Als erste Messeeinrichtung wurde sie mit dem Zertifikat „Energieeffizientes Unternehmen“ vom TÜV SÜD ausgezeichnet.

www.messe-muenchen.de

Ansprechpartner für die Presse:

AUTOMATICA

Ivanka Stefanova-Achter – Pressekontakt, Messe München International

Tel. (+49 89) 949 – 21488

Email: ivanka.stefanova-achter@messe-muenchen.de

VDMA Robotik + Automation

Thilo Brodtmann, Geschäftsführer VDMA Robotik + Automation

Tel. (+49 69) 6603 – 1590

Fax (+49 69) 6603 – 2590

Email: thilo.brodtmann@vdma.org

www.vdma.org/r+a 

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Ivanka Stefanova-Achter Messe München International

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