Jahres-Pressekonferenz des Verbandes der Messewirtschaft

  • Deutsche Messen mit knappem Ausstellerplus in 2001
  • Ausstellende Wirtschaft braucht bessere Rahmenbedingungen für Markterschließung und Innovationen
  • AUMA: Auslandsmesse-Etat zur Stärkung des Exports erhöhen

Die internationalen Messen in Deutschland verzeichneten im Jahr 2001 nur ein Aussteller-Plus von 0,7 % gegenüber den jeweiligen Vorveranstaltungen, bedingt durch einen Rückgang der Zahl deutscher Aussteller um 3,3 %. Gründe dafür sind neben der schwachen Konjunktur auch die arbeitsmarkt- und steuerpolitischen Rahmenbedingungen für die ausstellende Wirtschaft. Diese erschweren vor allem für den Mittelstand die Entwicklung von Innovationen und die Erschließung neuer Märkte, den wichtigsten Motiven für zusätzliche Messebeteiligungen. Dies unterstrich Dr. Hermann Kresse, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des AUMA – Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der deutschen Wirtschaft – auf der Jahres-Pressekonferenz des Verbandes am 23. Mai 2002 in Berlin.

Die starke Abschwächung der internationalen Konjunktur im Laufe des Jahres 2001 hat auch in der deutschen Messewirtschaft Bremsspuren hinterlassen. Auf den 133 internationalen Messen des Jahres 2001 wurde durchschnittlich exakt gleich viel Standfläche vermietet wie auf den jeweiligen Vorveranstaltungen. Das knappe Plus der Ausstellerzahlen wurde erreicht, weil das Interesse ausländischer Unternehmen immer noch mit respektablen 4 % zulegte.

Insgesamt wurde auf den überregionalen Messen des turnusbedingt relativ schwachen Messejahres 2001 eine Standfläche von 7.104.295 m2 vermietet.

Die Gesamtzahl der Aussteller auf den 133 Messen (i. V. 147) erreichte 167.980, davon kamen 83.674 aus dem Ausland. Es wurden 10.691.527 Besucher registriert.

Insgesamt haben Aussteller und Besucher deutscher Messen gut 10 Mrd. EURO für ihr Messe-Engagement ausgegeben (Aussteller 6,5 Mrd. EURO, Besucher 3,5 Mrd. EURO).

Für das Jahr 2002 rechnet der AUMA bei den 146 internationalen Messen mit rund 1 % mehr Ausstellern, einem ebenfalls 1 %igen Wachstum der vermieteten Flächen und leicht zurückgehenden Besucherzahlen gegenüber den jeweiligen Vorveranstaltungen. Insgesamt werden rund 174.000 Aussteller auf einer Standfläche von 7,0 Mio. m2 erwartet. Die Besucherzahl wird voraussichtlich rund 9,7 Mio. erreichen.

Für ein dauerhaftes Wachstum der Messewirtschaft müssten, so Dr. Kresse, die rund 62.000 deutschen ausstellenden Unternehmen durch Deregulierung und Abbau politisch bedingter Leistungshemmnisse darin bestärkt werden, dass es sich lohne, in Markterschließungen durch Messebeteiligungen zu investieren. Unabhängig davon sollten die Unternehmen in Krisenzeiten im Prinzip mehr, emotionaler und intensiver kommunizieren als üblich, um Qualitäts-, Preis- und Servicevorteile herauszustellen.

Um die Globalisierung des Mittelstandes zu beschleunigen, ist es nach Auffassung des AUMA dringend notwendig, dass die Bundesregierung die Auslandsmessebeteiligungen der deutschen Wirtschaft stärker unterstützt. Stattdessen sehe die mittelfristige Finanzplanung vor, den Etat von 33,5 Mio. EURO in diesem Jahr auf 27 Mio. EURO für 2003 und die folgenden Jahre zu senken.

Dr. Kresse: „Die Bundesregierung sollte erkennen, dass die Exportwirtschaft angesichts begrenzter Wachstumschancen im Inland eine kalkulierbare und effiziente Unterstützung braucht.“

Der AUMA fordert deshalb eine Vereinbarung der Formel 200 x 200, also im Durchschnitt für 200 Beteiligungen je 200.000 EURO pro Jahr, das heißt insgesamt mindestens 40 Mio. EURO. Angesichts der Bedeutung des Exports für die deutsche Wirtschaft müsse die Politik ihre Sparprioritäten überdenken.

Media Contact

Harald Kötter ots

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