Weil Helfen nicht zum Rätsel werden soll
Auf der Welser RETTER 2002 treffen sich die Experten des Sicherheits-Wesens
Es ist schnell passiert: ein kurzer Moment der Unachtsamkeit, vielleicht hat noch die Sonne geblendet oder das Handy geklingelt. Und vielleicht kommt just in ebenjener Sekunde ein anderes Fahrzeug entgegen. Das Resultat liest man fast täglich in der Zeitung: Menschen werden bei Autounfällen schwer verletzt oder gar getötet. Die „Erlebnismessmesse RETTER 2002“ bittet vom 20. bis zum 22. September alle jene vor den Vorhang, die dafür sorgen, dass Unfälle, Brände und Naturkatastrophen für die Betroffenen möglichst glimpflich ausgehen.
Tausende Menschen haben sich in Österreich dem Dienst am Nächsten verschrieben: Ob es Polizisten und Gendarmen sind, Rettungssanitäter, Soldaten oder Feuerwehrmänner – es gibt immer viel zu tun, um die Folgen von großen und kleinen Ereignissen möglichst zu mildern. Und natürlich kommen Autounfälle oder Großbrände immer vollkommen unerwartet. Wenn es einmal passiert ist, darf nicht lange gezögert werden: Die Einsatzkräfte spulen ein Programm ab, das erst durch intensives Training, viel Erfahrung und bestmögliche technische Ausrüstung perfekt funktioniert. Wichtigstes Ziel: Menschen müssen gerettet werden, egal was es kostet und wie viel Risiko ein Einsatz birgt.
800.000 Kilometer im Dienst der Mitbürger
Auf der RETTER 2002 sind all jene versammelt, die rund um die Uhr, an Sonn- und Feiertagen im Dienste der Bevölkerung stehen – die Palette der Aussteller reicht von Polizei und Gendarmerie über das Rote Kreuz und den Arbeiter-Samariterbund bis hin zur Bergrettung.
Wie groß der Aufwand ist, der Jahr für Jahr betrieben werden muss, zeigt etwa das Beispiel des Welser Roten Kreuzes: Allein 2001 wurden im Bezirk rund 43.000 Einsätze absolviert und mehr als 800.000 Kilometer abgespult. „Und die Kurve zeigt nach wie vor leicht nach oben“, weiß Bezirks-Rettungskommandant Günter Hupfer.
Auf der RETTER 2002 kann man sich ein Bild von den vielfältigen Herausforderungen machen, die dabei gestellt werden: Gemeinsam mit der Feuerwehr wird vom Roten Kreuz ein Verkehrsunfall mit anschließendem Brand simuliert – und zwar vollkommen realistisch. Dazu kommen verschiedenste Vorführungen und Vorträge. Interessierte erhalten unter anderem Informationen über die Krisenintervention, die ihre große Bewährungsprobe bei der Betreuung von Angehörigen nach dem Drama von Kaprun hatte. „Dazu kommen noch Infos über unsere Bildungsakademie und Vorführungen der Wasserrettung“, schildert Hupfer. Auch ein Weltrekord-Versuch ist geplant – und dabei kann jeder mitmachen, der Zugang zu einem Internet-Anschluss hat. Im Internet-Portal www.erstehilfe.cc können Fragen zum Thema Erste Hilfe beantwortet werden. Hupfer: „Im Vorjahr verzeichneten wir 2,73 Millionen Klicks. Heuer wollen wir diese Zahl noch einmal deutlich steigern.“
Zum Glück sitzt ein Dummy hinter dem Steuer…
Vertreten ist auf der RETTER 2002 natürlich auch der Arbeitersamariterbund. Und auch diese Organisation bietet „Action“ hautnah: So wird ebenfalls ein Verkehrsunfall simuliert. „Ein Fahrzeug stößt gegen ein Hindernis, dabei wird der Airbag gezündet. Schließlich prallt noch ein Radfahrer gegen das stehende Wrack“, schildert Dienstbetriebsleiter Stefan Walchshofer. Detail: Während hinter dem Steuer des Autos ein „Dummy“ sitzt, wird das Fahrrad von einem „echten“ Menschen gelenkt. „Der hat allerdings die Fähigkeiten eines Stuntman“, betont Walchshofer.
Darüber hinaus bietet man ebenfalls Vorträge und eine umfangreiche Fahrzeug-Präsentation, geplant ist weiter eine gemeinsame Übung mit dem Bundesheer.
Von der Verkehrssicherheit bis zum Kriminalfall: Polizei hautnah
Groß ist natürlich auch das Aufgabengebiet der Polizei. Und entsprechend umfangreich ist demnach auch das Programm, das die Welser Bundespolizeidirektion auf der RETTER 2002 anbietet. So liefert etwa der Kriminalpolizeiliche Beratungsdienst wertvolle Tipps gegen Einbrecher, Diebe und andere Zeitgenossen, dazu wird ein allgemeines Berufsbild des Polizisten vermittelt, wie Major Kurt Berger, der Leiter des Zentralinspektorates, erzählt: „Man kann unsere Aktivitäten auf der Messe schnell beschreiben: Polizei zum Angreifen.“ Tatsächlich wird kein Bereich ausgespart: Ob es das Thema Stressbewältigung für Einsatzkräfte ist, der Mopedausweis für Jugendliche oder das heiße Thema Alkohol und Drogen am Steuer – wer Informationen sucht, wird sie beim Stand der Polizei finden. Dazu gehört natürlich auch die bereits erwähnte „Action“: Gemeinsam mit dem Landesgendarmeriekommando ist eine Hundevorführung geplant, eine breite Auswahl an Einsatzfahrzeugen ergänzt den schließlich Reigen. Und: Vorträge bieten ebenfalls wertvolle Anregungen. „Außerdem präsentieren wir die Schulungstätigkeit durch unsere Verkehrssicherheits-Experten und die Arbeit eines Jugend-Kontaktbeamten“, so Berger.
„Service“ für die Mitbürger ist keine Selbstverständlichkeit
Engagiert geht auch das Team der Welser Messe an die Vorbereitungsarbeiten für die RETTER 2002. „Für uns ist die Veranstaltung nicht einfach eine Messe. Sie soll vor allem auch zeigen, dass es nach wie vor Menschen gibt, die sich für ihre Mitbürger engagieren“, bringt es Messe-Geschäftsführer Mag. Arnold Wiesberger auf den Punkt. Nachsatz: „Obendrein wollen wir eine Plattform bieten, auf der man die neusten Entwicklungen und Trends austauschen kann.“
Messepräsident KommR Karl Bregartner weiß den hohen Stellenwert der Schau ebenfalls zu würdigen – immerhin hatte er als Bürgermeister der Stadt Wels jahrelang unmittelbaren Kontakt mit den verschiedensten Einsatzorganisationen: „Dabei habe ich nicht nur einmal feststellen müssen, wie groß die Belastungen für Polizisten, Sanitäter oder Feuerwehrmänner oftmals sind. Das kann man gar nicht hoch genug würdigen!“
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.welser-messe.at/Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten
Neueste Beiträge
Wirkstoff-Forschung: Die Struktur von Nano-Genfähren entschlüsseln
LMU-Forschende haben untersucht, wie sich kationische Polymere beim Transport von RNA-Medikamenten auf molekularer Ebene organisieren. Kationische Polymere sind ein vielversprechendes Werkzeug für den Transport von RNA-Therapeutika oder RNA-Impfstoffen und werden…
Entwicklung klimaneutraler Baustoffe
…aus biogenen Materialien unter Einsatz phototropher Mikroorganismen. Das Fraunhofer-Institut FEP in Dresden bietet skalierbare Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, um technologische Innovationen auf neue Produktionsprozesse anzuwenden. Angesichts der steigenden Nachfrage nach klimaneutralen…
Optimiertes Notfallmanagement dank App
Wie die eGENA-App bei Notfällen in der Anästhesie hilft. Mit der eGENA-App hat die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) ein digitales Werkzeug geschaffen, das den Klinikalltag bei…