Fraunhofer-Institut auf der Medica 2002: elektronische Homecare für die telemedizinische, häusliche Gesundheitsversorgung

Häusliche Gesundheitsversorgungskonzepte auf Basis von Telematik versprechen in vielfältiger Weise die Gesundheit und Lebensqualität von Risikopatienten, von chronisch Kranken und Pflegebedürftigen kostenneutral oder kostensparend zu verbessern.

Mitentscheidend für den Erfolg und die Nachhaltigkeit solcher Versorgungsmodelle ist vor allem ihre effiziente Einbettung in die Gesundheitssysteme und in deren Arbeitsabläufe sowie der organisatorische und technische Aufwand der damit verbundenen Servicekonzepte.

Das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik (IBMT) und sein Kompetenzzentrum für miniaturisierte Monitoring- und Interventionssysteme MOTIV präsentieren auf der Medica 2002 modulare e-homecare-Systeme für die telemedizinische, häusliche Gesundheitsversorgung, die aus nationalen und europäischen F&E-Projekten hervorgegangen sind und erfolgreich in Pilotversuchen eingesetzt werden.

Für die telemedizinische Schlaganfallnachsorge entwickelte das Fraunhofer IBMT mit Partnern die sogenannte PGS Homecare-Plattform, mit der in der Pilotstudie „Schlaganfall-Teleservice Saar“ die Machbarkeit einer telemedizinischen, von niedergelassenen Ärzten erbrachten Nachsorge bei bestimmten Schlaganfallkollektiven gezeigt wurde. In einem nachgeschalteten, aktuellen Feldversuch des MOTIV-Projektes „Telemom“ im Großraum Berlin-Brandenburg wird ergänzend evaluiert, wie therapeutische Leistungen wie die Behandlung von Sprach- und Gedächtnisstörungen in das telematische Nachsorgekonzept integriert werden können.

Im F&E-Projekt „TOPCARE“ des EU-Forschungsprogrammes Information Society Technology entwickelte das Fraunhofer IBMT mit einem europäischen Konsortium eine e-Homecare-Plattform, die insbesondere Call-Center-basierte Servicekonzepte unterstützt. Die Telematik-Plattform stellt eine zentrale Netzpatientenakte bereit, auf die über Intranet/Internet per Webbrowser zugegriffen wird. Für den Patienten wurde die sogenannte Haustelematikbox entwickelt, die medizinische Meßgeräte beteiligter Firmen drahtlos anbindet und an telemedizinische Zentren weiterleitet. In mehreren Pilotstudien wird die Plattform von den Industriepartnern bei Heimbeatmungspatienten und bei Patienten mit Coagulationstherapien bzw. Infusionstherapien erprobt.

Das Fraunhofer IBMT zeigt diese e-Homecare-Systeme auf der Medica, 20.-23. November 2002, Düsseldorf, auf der Sonderschau MedicaMedia in Halle 16, Gemeinsschaftsstand H05/H06.

Ansprechpartmer:
Dipl.-Inform. Stephan Kiefer
Tel.: 06894/980-156
Email: stephan.kiefer@ibmt.fraunhofer.de

Media Contact

Dipl.-Phys. Annette Maurer idw

Weitere Informationen:

http://www.ibmt.fraunhofer.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Sensoren für „Ladezustand“ biologischer Zellen

Ein Team um den Pflanzenbiotechnologen Prof. Dr. Markus Schwarzländer von der Universität Münster und den Biochemiker Prof. Dr. Bruce Morgan von der Universität des Saarlandes hat Biosensoren entwickelt, mit denen…

3D-Tumormodelle für Bauchspeicheldrüsenkrebsforschung an der Universität Halle

Organoide, Innovation und Hoffnung

Transformation der Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) bleibt eine der schwierigsten Krebsarten, die es zu behandeln gilt, was weltweite Bemühungen zur Erforschung neuer therapeutischer Ansätze anspornt. Eine solche bahnbrechende Initiative…

Leuchtende Zellkerne geben Schlüsselgene preis

Bonner Forscher zeigen, wie Gene, die für Krankheiten relevant sind, leichter identifiziert werden können. Die Identifizierung von Genen, die an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind, ist eine der großen…