Frankfurter Buchmesse 2000: Ibero-Amerika Preis an zwei junge Wissenschaftlerinnen


Generalkonsule stiften Auszeichnung für wissenschaftliche Arbeiten in portugiesischer und spanischer Sprache

FRANKFURT. Mit dem erstmalig verliehenen Ibero-Amerika-Preis werden zwei jungen Wissenschaftlerinnen der Goethe-Universität, Katja Gußmann und Susanne Bell, am Mittwoch (18.10.) um 10 Uhr auf der Frankfurter Buchmesse ausgezeichnet. Der Preis wurde von den in Frankfurt niedergelassenen Generalkonsulen gestiftet und wird vom mexikanischen Generalkonsul Rolf Schlettwein und dem Universitätspräsidenten Prof. Dr. Rudolf Steinberg überreicht. Über die Leistungen der Preisträgerinnen werden Prof. Dr. Ray-Güde Mertin und Prof. Dr. Karsten Garscha sprechen.

Katja Gußmann erhält den Preis für ihre in portugiesischer Sprache verfasste Arbeit zur modernen brasilianischen Großstadtliteratur. Dabei geht es insbesondere um „Reality-Texte“, in denen der Einfluss der elektronischen Medien, vornehmlich der „lebens- und hautnahen“, auf Sensation ausgerichteten Sendung des „reality-TV“, auf die moderne Literatur und ihre Wahrnehmung der Wirklichkeit deutlich wird. In der vergangenen Woche hat Katja Gußmann, die als Journalistin arbeitet, ihre Promotion zu dieser Thematik mit „magna cum laude“ abgeschlossen.

Die zweite Preisträgerin Susanne Bell schrieb in Spanisch einen wissenschaftlichen Beitrag, der sich mit der Novelle des mexikanischen Schriftstellers Carlos Fuentes „La frontera de cristal“ („Die gläserne Grenze“) auseinander setzt. Ein wichtiger Aspekt in diesem Werk der unmittelbaren mexikanischen Gegenwartsliteratur ist die Frage nach der mexikanischen Identität in dem Grenzgebiet des Rio Grande zwischen Mexiko und den USA. Grundlage von Bells Aufsatz ist ihre Magisterarbeit, in der sie weit über die rein literaturwissenschaftliche Analyse hinausgeht. Betreut wurden beide Arbeiten von Prof. Dr. Karsten Garscha.

Mit dem Ibero-Amerika Preis werden wissenschaftliche Arbeiten ausgezeichnet, die dazu beitragen, Kenntnisse über die wirtschaftlichen, sozialen, politischen und kulturellen Gegebenheiten der iberoamerikanischen Länder zu vertiefen. Der Preis wird für die besten an der Goethe-Universität eingereichten Arbeiten vergeben und ist mit jeweils 5.000 DM für eine Arbeit in portugiesischer und spanischer Sprache dotiert. Er wendet sich an Studierende, Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen deutscher Staatsangehörigkeit, die Habilitationen, Dissertationen, Diplom- oder Staatsexamensarbeiten oder auch Seminararbeiten zu diesem Themenfeld geschrieben haben.

Nähere Informationen: Prof. Dr. Karsten Garscha, Institut für Romanische Sprachen und Literaturen, Telefon 069/798-22194, E-Mail: garscha@em.uni-frankfurt.de
Dr. Bernd Willim, Forschungsreferent der Goethe-Universität, Telefon 069/798-23758; E-Mail: Willim@ltg.uni-frankfurt.de;

Nähere Informationen zur Buchmesse: Besuchen Sie uns an unserem Stand A 450 in Halle 4.2., Telefon 97590108.

Einladung zur Verleihung
„Ibero-Amerika Preis 2000“

Termin: Mittwoch (18.10.)
10 Uhr

Ort: Frankfurter Buchmesse,
International Centre Hall 9.1., D 901

Media Contact

Gottfried Oy idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Sensoren für „Ladezustand“ biologischer Zellen

Ein Team um den Pflanzenbiotechnologen Prof. Dr. Markus Schwarzländer von der Universität Münster und den Biochemiker Prof. Dr. Bruce Morgan von der Universität des Saarlandes hat Biosensoren entwickelt, mit denen…

3D-Tumormodelle für Bauchspeicheldrüsenkrebsforschung an der Universität Halle

Organoide, Innovation und Hoffnung

Transformation der Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) bleibt eine der schwierigsten Krebsarten, die es zu behandeln gilt, was weltweite Bemühungen zur Erforschung neuer therapeutischer Ansätze anspornt. Eine solche bahnbrechende Initiative…

Leuchtende Zellkerne geben Schlüsselgene preis

Bonner Forscher zeigen, wie Gene, die für Krankheiten relevant sind, leichter identifiziert werden können. Die Identifizierung von Genen, die an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind, ist eine der großen…