Mit Vollgas zur MATERIALICA
An-Institut der Chemnitzer Uni präsentiert verstellbares Pedalsystem und Carbon-Ski
Wenn Autofahrer mit kurzen Beinen nicht so recht das Gaspedal erreichen, muss das Gaspedal eben ein Stück entgegenkommen. An der TU Chemnitz hat das Institut für Konstruktion und Verbundbauweisen e. V. (KVB) ein verstellbares Pedalsystem entwickelt, das kleineren Menschen mehr Fahrkomfort und Sicherheit verspricht.
Auf der diesjährigen Werkstoff-Fachmesse MATERIALICA wird das Chemnitzer Institut vom 1. bis 4. Oktober 2001 einen Prototypen dieses verstellbaren Pedalsystems vorstellen, das im Auftrag eines der weltweit größten Automobilzulieferer, United Parts, angefertigt wurde. Kernstück ist ein in das Pedalsystem integriertes Schneckengetriebe. Es wird über Bowdenzüge von einem zentralen Motor angetrieben und sorgt dafür, dass die Pedale stufenlos verstellt werden können. „Damit lässt sich Gas, Bremse und Kupplung genau auf die Körpergröße des Fahrers anpassen“, erläutert Institutsleiter Dr. Gunter Siebdrath.
In den USA werden vergleichbare Systeme bereits in kleineren Lkws und Geländewagen serienmäßig eingesetzt. Das Institut für Konstruktion und Verbundbauweisen hat die eigene Entwicklung auch auf Pkws des europäischen Marktes zugeschnitten – mit Erfolg: An der verstellbaren Pedalerie haben namhafte Automobilhersteller bereits Interesse bekundet. „Derzeit arbeiten wir daran, das System für einen bekannten Mittelklassewagen entsprechend anzupassen“, so Dr. Siebdrath.
Darüber hinaus werden die Chemnitzer Leichtbauer auf der diesjährigen MATERIALICA auch ihre innovative Material-Entwicklung auf dem Sportgeräte-Sektor präsentieren: Für die österreichische Firma ATOMIC wurden 50 Paar Laufski mit einem Bauteil aus dem superleichten und superfesten Faserverbundstoff Carbon gefertigt. KVB-Leiter Siebdrath: „Die umfangreichen Tests konnten erfolgreich beendet werden – nun wollen wir die Superläufer auch einer breiten Öffentlichkeit vorstellen.“
Damit nicht genug: Die Vielfalt der Messeobjekte des Instituts für Konstruktion und Verbundbauweisen zeigen die Bandbreite der Forschungs- und Entwicklungsarbeit. So werden Kunststoff-Nadelfassungen für Textilmaschinen ebenso ausgestellt wie auch Carbon-Bauteile für Druckmaschinen und eine Wickelmaschine zur Verarbeitung von Carbon und Glasfaser. Weil die KVB-Wickelmaschine mehrere Meter groß ist, wird diese Eigenentwicklung auf Postern und als Videofilm vorgeführt.
Auf der MATERIALICA in München präsentiert sich das Institut für Konstruktion und Verbundbauweisen e. V. vom 1. bis 4. Oktober 2001 in Halle C1, Stand 204 dem Fachpublikum.
Weitere Informationen gibt KVB-Leiter Dr.-Ing. Gunter Siebdrath unter Telefon (03 71) 534 73 03, E-Mail gunter.siebdrath@kvb-chemnitz.de,
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.kvb-chemnitz.de http://www.tu-chemnitz.de http://www.tu-chemnitz.de/tu/presse/Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten
Neueste Beiträge
Kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit schneller CMOS-Backplane
…zur Hochgeschwindigkeits-Lichtmodulation. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme IPMS haben in Zusammenarbeit mit der HOLOEYE Photonics AG ein kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit hohen Bildwiederholraten entwickelt, das eine verbesserte optische Modulation ermöglicht….
Neue Perspektiven für die Materialerkennung
SFB MARIE geht in 3. Förderperiode: Großer Erfolg für die Terahertz-Forschung: Wissenschaftler:innen der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum erforschen die mobile Materialerkennung seit 2016 im Sonderforschungsbereich/Transregio MARIE. Mit 14,8…
Fahrradhelme aus PLA: Sportartikel mit minimiertem CO2-Fußabdruck
Design, Lifestyle und Funktionalität sind zentrale Kaufkriterien bei Sportartikeln und Accessoires. Für diesen boomenden Markt werden viele Produkte aus Asien nach Europa eingeführt, die nicht ökologisch nachhaltig sind. Forschende des…