Universität und Stadt Tübingen auf der BIOTECHNICA
Universität und Stadt Tübingen auf der BIOTECHNICA
Gemeinsame Präsentation von Forschungsprojekten in Hannover
Auf eine der größten Messen für Biotechnologie, die BIOTECHNICA, die vom 9. bis 11. Oktober 2001 in Hannover stattfinden wird, ist die Universität Tübingen mit einem Stand vertreten. Auf dieser Messe werden zum ersten Mal nicht nur die Forschungsprojekte der
Universität präsentiert, sondern auch Projekte von Firmen, die aus der Universität heraus gegründet wurden und mit der Universität kooperieren. Neu ist außerdem, dass sich neben der Universität auch die Stadt Tübingen, die Region Reutlingen/Tübingen und die Regionen Stuttgart und Ulm an dem Messestand vorstellen.
Die Universität ist seit 15 Jahren auf zahlreichen Messen und Fachmessen vertreten; dass es nun zu einer intensiven Zusammenarbeit mit der Stadt Tübingen kommt, ist ein Novum. Tübingens Oberbürgermeisterin Brigitte Russ-Scherer und der Rektor der Universität Eberhard Schaich werden am 10. Oktober 2001 den Messestand in Hannover gemeinsam besuchen.
Neben den Präsentationen der Stadt und der Region stellen sich die einzelnen Projekte eigenständig vor; folgende Forschungsvorhaben werden interessierten Besuchern angeboten:
- Die Arbeitsgruppe Genom-/Proteoanalyse um Dr. Roland Brock am Zentrum für Bioinformatik der Universität Tübingen (ZBIT) entwickelt neue Methoden zur medizinischen Diagnostik und Wirkstoffentwicklung. Ziel es Forschungsvorhabens: „Kombinatorische High-Density Microarrays in zellbiologischen Wirkstoffscreens und Entwicklung synthetischer Erkennungssysteme“ ist die Entwicklung von Biochips, in denen auf fingernagelgroßen Trägern Tausende verschiedener Substanzen auf ihre Wirksamkeit als potenzielle Wirkstoffe getestet werden können. Biochips haben bereits in der DNA-Diagnostik ihre Leistungsfähigkeit für eine schnelle und substanzsparende medizinische Diagnostik bewiesen.
Außerdem beteiligt sich die Tübinger Firma EMD microcollections GmbH, die auf die effiziente Synthese großer Kollektionen von Substanzen mit Methoden der kombinatorischen organischen Chemie und Peptidsynthese spezialisiert ist. Diese werden in der pharmazeutischen Chemie zur Entwicklung neuer medizinischer Wirkstoffe eingesetzt. - Prof. Dr. Bertram Flehmig und Dr. Andrea Normann vom Hygieneinstitut und die Firma Mediagnost, Reutlingen, können ein „Nachweisverfahren mittels Nukleinsäuretechnologie“ realisieren. Basierend auf der Nukleinsäuretechnologie können Lebensmittel auf verschiedene Inhaltsstoffe untersucht werden, z. B. auf gentechnisch veränderte Organismen. Mit Hilfe der spezifisch angebotenen Analyse-Kits können die Untersuchungen im analytischen Labor unter standardisierten Bedingungen durchgeführt werden.
- Die Arbeitsgruppe von Dr. Ralf Dringen vom Physiologisch-chemischen Institut der Universität Tübingen (Leitung: Prof. Dr. Bernd Hamprecht) erforscht in dem Projekt „Anti-oxidative Strategien von Gehirnzellen“ an Zellkulturen von Rattenhirnen antioxidative Kapazitäten von Gehirnzellen. Längerfristig sollen Strategien zur Verbesserung dieses Potentials im Gehirn gefunden werden, die dann auch klinisch einzusetzen sind. Anzeichen von oxidativem Stress werden im Alter und bei neurologischen Erkrankungen wie dem Parkinson-Syndrom, der Alzheimer-Krankheit und dem Schlaganfall diagnostiziert.
- Die Firma CureVac, eine Ausgründung aus der Universität Tübingen, erstellt stabilisierte RNA für den direkten Einsatz in Forschung und Medizin. Die Ansprechpartner Dr. Ingmar Hoerr und Dr. Florian von der Mülbe bieten eine RNA an, die durch patentierte Modifikationen stabiler gemacht wurde und deswegen für die Forschung an RNA effizienter verwendet werden kann. Die Kunden übermitteln die gewünschte Nucleotid-Sequenz an CureVac und erhalten stabilisierte, hochreine RNA zurück.
Die Abteilung Forschungskontakte und Technologietransfer baut im Einvernehmen mit der Universitätsleitung ein Messebüro auf, um auch in Zukunft Präsentationen aus der Universität, aus Unternehmen und Institutionen auf Veranstaltungen und Messen durchführen zu können. Diese Dienstleistungen soll das Messebüro zukünftig als unabhängiges Unternehmen anbieten können.
Am Messestand in Hannover können Fragen von interessierten Besuchern nach kompetenten Experten der Projekte, nach der Art und Weise der Kooperation und den Möglichkeiten der Verwertung von Forschungsresultaten beantwortet werden.
Weitere Informationen:
Universität Tübingen
Abteilung Forschungskontakte – Technologietransfer
Dr. Friedrich Stracke
Wilhelmstraße 5
72074 Tübingen
Tel.: 07071-29 76788
Fax: 07071-29 5866
E-Mail: technologietransfer@uni-tuebingen.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http:// www.uni-tuebingen.de/transferAlle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten
Neueste Beiträge
Interstellares Methan als Aminosäure-Urahn?
Gammastrahlung setzt Methan zu Glycin und anderen komplexen Verbindungen um. Gammastrahlung kann Methan bei Raumtemperatur in eine Bandbreite verschiedener Produkte umsetzen, darunter Kohlenwasserstoffe, sauerstoffhaltige Verbindungen und Aminosäuren, wie ein Forschungsteam…
Neuer Mechanismus: Wie Krebszellen dem Immunsystem entwischen
Ein internationales Team unter Federführung der Goethe-Universität Frankfurt hat einen innerzellulären Sensor identifiziert, der die Qualität sogenannter MHC-I-Moleküle überwacht. MHC-I-Moleküle helfen dem Immunsystem, kranke Zellen – zum Beispiel Tumorzellen –…
Flexible Strahlformung-Plattform optimiert LPBF-Prozesse
Neuer Ansatz in der Strahlformung macht die additive Fertigung flexibler und effizienter: Das Fraunhofer ILT hat eine neue Plattform entwickelt, mit der Laser Powder Bed Fusion (LPBF) Prozesse individuell optimiert…