Seuchen im Keim ersticken: Mikrosysteme ermöglichen in Zukunft Diagnostik jederzeit und überall

Mikrosysteme können die Diagnose von Krankheiten erleichtern und die Entwicklung von Medikamenten beschleunigen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Entwicklung integrierter Mikrosysteme für biotechnologische Anwendungen mit über 30 Millionen Euro.

Die dramatische Verkleinerung von Technik eröffnet neue Perspektiven in der medizinischen Diagnostik. Komplizierte und aufwändige Gerätschaften, die spezialisierten Zentrallabors vorbehalten sind, werden einfacher, schneller, sicherer und kompakter. Miniaturisierte Diagnosesysteme ermöglichen Diagnostik nahezu überall: beim Hausarzt auf dem Land, an Flughäfen, in Bahnhöfen und sogar zu Hause. Infektionserkrankungen, wie etwa Lungenentzündungen, können früher diagnostiziert und besser behandelt werden. Chronische Erkrankungen, z. B. Rheuma, können besser kontrolliert und direkter mit der Therapie gekoppelt werden. Epidemien oder biologische Angriffe können rechtzeitig detektiert und unter Kontrolle gebracht werden.

Doch auch die Arzneimittelentwicklung profitiert von der hochinnovativen Verbindung von Biomedizin, Nanotechnologie und Mikrotechnologie. Hier stehen vor allem menschliche Zellen im Mittelpunkt des Interesses. Die Zellen werden in Mikrolaborsystemen gezüchtet und dienen als Testobjekte für die Prüfung von neuen Wirkstoffen. Ziel der Pharma- und Biotechnologieindustrie ist es, den außerordentlich langen und teuren Prozess der Medikamentenentwicklung sicherer und kürzer zu machen. Außerdem sollen die immer noch erforderlichen Tierversuche zunehmend durch Zellversuche ersetzt werden.

In seinem Rahmenprogramm „Mikrosysteme“ fördert das BMBF die Entwicklung von Mikrosystemen für biotechnologische Anwendungen. Die ersten 14 Verbundprojekte starten jetzt und stellen sich auf der MEDICA vor.

Ein Pressegespräch findet am Mittwoch, 15. November 2006, um 10:30 Uhr auf der MEDICA in Düsseldorf am BMBF-Stand, Halle 3, E92 statt.

Die Präsentation der Projekte beginnt am 15. November ab 13:00 Uhr dem Hallenforum MEDICA VISION in Halle 3, H92.

Weitere Informationen zu Mikrosystemen für biotechnologische Anwendungen gibt es bei
VDI/VDE Innovation + Technik GmbH
Dr. Cord Schlötelburg
Tel.: 030 310078-142, E-Mail: schloetelburg@vdivde-it.de

Media Contact

Wiebke Ehret idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen

An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…

Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean

20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….

Resistente Bakterien in der Ostsee

Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…